Tour durch den Westen der USA im August 2016
23.08.2016 -20.Tag Mollie Kathleen Gold Mine |
Eigentlich wollten wir jetzt die
nächste unpaved Road wieder nach Süden nehmen, aber
inzwischen hatte der voraus gesagte Regen eingesetzt.
Wir waren sogar schon zwei Kilometer auf der anderen
Road gefahren, haben dann aber abgebrochen. Der Grund
ist schnell erklärt. Er regnete recht heftig und die
Gefahr eines Steinschlags war dadurch definitiv sehr
hoch. Man muss sein Glück nicht herausfordern. Daher
beschlossen wir Richtung Colorado Springs zu fahren, wo
wir dann auch heute Übernachten wollten. Foto - Mollie Kathleen Gold Mine |
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Gleich außerhalb von Cripple Creek
fuhren wir an einem Haufen alten Gelumpe vorbei. Da
stand auch irgendetwas von wegen Tour in die Mine und
Untertage. Hmmm, ist das so 'ne Touristenverarsche oder
gibt's da wirklich was zu sehen? Wir drehten um und
wollten uns die Geschichte mal etwas genauer betrachten.
Foto - Förderturm der Mollie Kathleen Mine |
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In einem kleine Laden, wo neben dem
üblichen Touristenkram auch Gold- und Silberschmuck
verkauft wurde, konnte man Tickets für die Tour in die
Mine kaufen. Der Preis war mit 20,-$ pro Person nicht
ohne. Die Tante an der Kasse machte einen seriösen
Eindruck. Sie sagte mir, dass wir eine echte Goldmine
besichtigen würden und wir es nicht bereuen würden. Ich
vertraute ihr und wir nahmen zwei Tickets.
Da bis zum Start der Tour noch etwas Zeit war, schauten
wir uns das Gerümpel auf dem Gelände an. |
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Mit den Temperaturen hatten wir
heute keinerlei Probleme, denn wir hatten keine. Besser
gesagt, es war arschkalt und in der Mine sollte schon
fast Bodenfrost sein. Ach kommt, von 10°C in der Mine
bis Frost da fehlt nicht mehr viel.
Wir zogen....nee ich zog mir lange Hosen und ne dicke
Jacke an, Martina reichte ein Jäckchen. |
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Dann ging der Spaß los. Ein Onkel
(rechts im Bild) steckte uns und vier weitere Erwachsene
in einen extrem engen Förderkorb. Ich presste meinen
gestählten Körper an einen der Mädels (links im Bild)
die direkt vor mir standen. Ich Schwein? Nöö, ich hatte
wegen der Enge keine Chance das zu verhindern. Meine
Kamera hielt ich am Kopf. Warum? Na unten war kein
Platz.
Ich grinste Martina an. Die wusste, dass ich wieder nur
eines im Kopp habe. Ja genau, Stroh.
Unter unserem Förderkorb baumelte noch einer, wo auch
noch die Sardinen rein gequetscht wurden. Danach ging das
bei strömenden Regen ab Richtung Hölle. |
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In der Mine waren ein paar Szenen zu
sehen, die uns zeigten, wie hier früher gearbeitet
wurde. Dabei gab es zeitliche Unterschiede, von den
Anfängen der Mine ab 1891 bis zu deren Ende im Jahr
1961.
Ach die Geschichte der Mine ist schnell erzählt. Mollie
Kathleen Gortner besuchte ihren Sohn, der in der Gegend
als Vermesser arbeitete. Der kam von der Arbeit und
erzählte seiner Mutter, dass er vorhin eine riesige
Herde Wapiti Hirsche gesehen hätte. Mollie wollte die
auch sehen und ging los. Der Weg war nicht ohne und
Mollie brauchte eine Pause. Als si da so saß starrte sie
auf den Boden und bemerkte, dass da goldhaltiges Gestein
an der Erdoberfläche wäre. Sie brach ein Stück ab,
versteckte das unter ihrer Kleidung und ging damit
zurück zu ihrem Sohn. Den Rest könnt ihr euch denken. |
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Unser Tour Guide führte uns nicht
stur durch die Mine, nein er führte jede Menge Geräte
und Maschinen vor, wie diesen Radlader auf Schienen.
Vorne die Schaufel wurde wie bei einem normalen Radlader
gefüllt, danach hob das Dingens die Schaufel über sich
hinweg und kippte das Erz in die Lore hinter sich.
Angetrieben wurde das Ganze durch Drucklust, was ich bis
dahin auch noch nicht wusste. |
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Das Licht in der Mine war von Anfang
bis Ende Knipser freundlich. Blitzlicht brauchten wir
nicht. |
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Hier schmiss er tatsächlich den
Pressluftbohrer an. Wer bis dahin nicht schwerhörig war,
brauchte spätestens jetzt ein Hörgerät. |
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Unser Minen Onkel war sehr gut, denn
er erzählte viel, aber nix was langweilig war. Hier
erklärte er uns wie Sprengungen angelegt wurden und
führte uns dann auch vor, wie sich das Untertage anhört.
Jo die hatten große Bassboxen versteckt, die das
Geräusch einer Sprengung imitierten. Genial sag ich
euch. |
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Er zeigte uns dann diesen Stein und
sagte, findet man dieses Lila im Fels, kann man fast
sicher sein, dass man auf Gold stößt. |
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Mit dieser Winde wurde das Erz aus
dem waagerechten Schacht geholt und dann von hier aus
weiter transportiert. Wie man am Anschluss sehen kann,
wurde auch die Winde per Druckluft angetrieben. |
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Nein hier schauen wir nicht nach
unten, sondern sehr steil nach oben. Scrollt mal ein
Bild weiter. |
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Hier erkennt man deutlich, dass ich
den Bergmann (Puppe) auf dem Balken schräge von unten
geknipst habe. Wir waren beide total platt, denn so
hatten wir uns das nicht vorgestellt. Der Job der Jungs
war hart. Überlegt mal, wegen was wir heute auf Arbeit
so jammern. |
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Das hier ist Kupfersalz. Die Zapfen
entstehen, wie die in einer Tropfsteinhöhle. |
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Wir stiegen dann in die Wagons eines
unterirdischen Zuges und fuhren ein ganzes Stück
Untertage. |
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Hier ein kleiner Spaß, an dem wir
vorbei gefahren sind. |
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Das war die mit Druckluft betriebene
Lok unseres Zuges. Der gelbe Kessel dient wie bei einem
guten Kompressor als Vorratstank. |
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Hier der Blick in eine unterirdische
Werkstatt. |
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Dann ging es in einen extra
gesicherten Raum, wo wir unterschiedliche Formen von
Golderz sehen konnten. Das Erz stammte auch aus anderen
Goldminen. |
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Wir hatten noch nie Golderz gesehen.
Jo sieht goldig aus. Hier bekam jeder Teilnehmer der
Tour ein kleines Stück echtes Golderz geschenkt. Sind
wir jetzt reich?
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Am Ende wurde uns noch ein
Rettungskorb gezeigt, mit dem auch Leichen an die
Oberfläche gebracht wurden. Einer unserer Mitreisenden
fragte wie viele Bergmänner denn hier tödlich
verunglückt sind. Unser Guide meinte nur zu viele. Von
hier aus ging es wieder mit dem Förderkorb nach oben.
Wir waren etwas über eine Stunde unter der Erde. Oben
goss es immer noch aus allen Rohren. Uns war das
wurscht, denn wir hatten einen geilen Tag hinter uns und
wollten jetzt Feierabend machen.
Die Tour durch die Mollie Kathleen Gold Mine war
absolute Spitze und wirklich jeden der 20,-$ pro Person
wert. Es gab nicht mal Gebettel wegen Trinkgeld. Wir und
andere drückten unserem Bergmann den einen oder anderen
Dollar in die Hand. Ihm war aufgefallen, dass wir
zwischendurch in einer ihm unbekannten Sprache
miteinander redeten und fragte woher wir kämen. Er
entschuldigte sich, dass er so schnell gesprochen hat.
Ich sagte ihm, dass alles in Ordnung wäre und wir heute
sehr viel gelernt haben und wir vor allem total
begeistert sind.
Von hier fuhren wir
Super 8 Colorado Springs / Garden Of The Gods, wo
wir ein Zimmer für 61,75€ gebucht hatten. Auf dem Zimmer
gab es Abendbrot.
Dieser Tag war von der Tour her total bekloppt, aber wir
bereuen nix. Im Gegenteil, wir haben viel gesehen und
noch viel mehr dazu gelernt. Für heute langt das. Mein
Kopp will nix mehr neues wissen. Ich sag mal gute Nacht.
Morgen geht die Show weiter. |
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