Tour durch den Südwesten der USA im Herbst 2013
28.09.2013 - 2.Tag Bickel Camp
Unser nächstes Ziel, das Bickel Camp entdeckte ich, wie vieles andere in Google Earth. Die Anfahrt ist mit einem normalen Geländewagen ohne Allrad kein Problem. Vor paar kurzen ruppigen Abschnitten solltet ihr nicht gleich in Panik verfallen. Uns führte das TomTom hin, der Weg ist aber auch einigermaßen gut ausgeschildert.
Foto - Brunnenbohrmaschine, eine Eigenkonstruktion von Walt Bickel
Bickel Camp
Vor Ort wurde wir von Adam empfangen, der das Bickel Camp mit seiner Freundin hütete und vor Vandalismus und Plünderung schütze. Adam stellte sich als einer der Nachkommen von Walt Bickel vor. Er erzählte uns die Geschichte des Camps. Danach ließ er uns alleine, so das wir uns in Ruhe alles anschauen konnten.
Foto - in dieser Hütte lebte Walt Bickel, wenn er nicht bei seiner Familie in LA war.
Bickel Camp
Blick in die Hütte. Der ganze Kram ist original Nachlass von Bickel.
Bickel Camp
1934 stampfte Bickel dieses Camp ganz alleine aus der Erde. In den ersten Jahren suchte er nur an den Wochenenden, später dann als Vollzeit Job hier nach Gold. Reich wurde er dabei nicht, konnte aber seine Familie in Los Angeles damit ernähren.
Erst 1987, nach einem Schlaganfall, verließ er das Camp für immer. Schuld war wohl auch die angemeldete Kontrolle des BLM, die das Land hier für den Staat verwaltet. Bickel hatte, wie viele andere, das Land besetzt und angefangen nach Schätzen zu suchen. Das BLM räumte in den 80er Jahren auf. Minen die schon ewig bestanden und vor allem von denen die Besitzer den Lebensunterhalt bestreiten konnten, durften weiter betrieben werden. Kleine, nicht ertragreiche Camps, wie das von Bickel, wurden geschlossen.
Knapp zwei Jahre war das Camp sich und den Vandalen und Plünderern allein überlassen. 1989 beschlossen dann der Verein Freunde des Last Chance Canyon, das BLM und Bickel Freunde dieses Camp zu schützen und für die Nachwelt zu erhalten.
Bickel war ein talentierter Tüftler und Bastler. Auch dieser Kompressor (Foto) ist ein Werk von ihm.
Bickel Camp
Bei dem Anblick fragte ich Adam, ob Walt Bickel gerne Bohne aus der Dose aß. Er meinte, dass der Berg Dosen wohl eher mit den 40 Katzen, die hier lebten, was zu tun haben würde.
Bickel Camp
Uns hat es sehr gefallen und wir können einen Besuch nur empfehlen. Eintritt ist kostenlos, aber Spenden werden gerne gesehen. Das Bickel Camp darf nur betreten werden, wenn eine Aufsicht vor Ort ist. Es gibt keine festen Öffnungszeiten. Adam sagte uns, dass am Wochenende auf jeden Fall immer jemand hier wäre.
Bickel Camp
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