Tour durch den Westen der USA im Sommer 2014
25.07.2014 - 7.Tag Yellowstone National Park
Tja Yellowstone, ich muss gerade an Toni denken, mit dem ich im Herbst 2013 her wollte und dann kam der Shutdown. Wobei, wenn ich zurück blicke, die Reise war am Ende auch toll. So genug gesponnen, geht weiter.
Martina und ich, wir waren schon 2010 im Yellowstone und seit dem wuchs das Verlangen diesen Park, sowie den Grand Teton mal wieder zu besuchen. Die Wetteraussichten waren sehr gut und daher konnten wir unseren Wunsch jetzt endlich erfüllen. Wir hatten auch genaue Vorstellungen von dem, was wir uns anschauen wollten, also nicht einfach alles am Wegesrand abgrasen. Nöö auch ruhig mal Mut zum Weglassen.
Erster Halt war bei den Lewis Falls. Klar waren hier Leute in Massen, aber trotzdem war es toll hier. Ist schon beeindruckend, wie viel Wasser einem doch recht kleinen Wasserfall runter plumpst.
Yellowstone National Park
Fallendes Wasser war schon nicht schlecht, aber viel mehr interessierte uns brodelndes und stinkendes Wasser. Ja stimmt, da hätten wir auch aufs Klo gehen können, aber im West Thumb Geyser Basin gefiel es uns dann doch besser.
Yellowstone National Park
Blick auf den 16m tiefen Abyss Pool, dem tiefsten im Yellowstone National Park.
Yellowstone National Park
Der Black Pool erhielt seinen Namen in vergangenen Tagen, als er von den darin lebenden Mikroorganismen noch schwarz aussah. Im Jahr 1991 stieg plötzlich die Wassertemperatur, was die Mikroorganismen gar kochte. Ich kann bestätigen, der Pott war mächtig am kochen und gestunken hat der Hund.
Yellowstone National Park
So sieht der Rand vom Black Pool aus. Die Farbenpracht ist immer wieder genial.
Yellowstone National Park
Beim Biscuit Basin liefen wir auf dem Board Walk den Trail rund um diverse Geysire und Pools.
Foto - Black Opal Spring
Yellowstone National Park
Hier wo das abfließende Wasser nicht ganz so heiß ist, geht es trotzdem heiß her, denn die Mikroorganismen rammeln wie die Karnickel und vermehren sich. Am ende sieht alles hübsch bunt aus. 
Yellowstone National Park
Blick auf und in den Saphire Pool
Yellowstone National Park
Der Jewel Geyser gab keine Ruhe und tobte wie ein Großer. Irgendwie hatten wir eh den Eindruck, dass hier alles ein wenig aktiver war, als vor paar Jahren.
Yellowstone National Park
Seit Jahren labere ich davon mal die größte heiße Quelle der USA von oben sehen zu wollen. Hier und jetzt nahmen wir die Geschichte in Angriff. Natürlich mussten wir auch hier wieder sofort an Toni und die verpasste Chance wegen dem Shutdown denken. Er hatte sich gerade so sehr auf Grand Prismatic Spring gefreut.
Foto - Grand Prismatic Spring vom Trail aus. Wie man sieht, man sieht nix.
Yellowstone National Park
Ich wusste das wir ein ganzes Stückchen den Berg hoch gehen müssen um meinen Wunsch zu erfüllen. Ich hatte aber keine Ahnung, wo wir hoch mussten. Gekennzeichnet war da nix. Wir beobachteten Asiaten, die definitiv falsch waren. Ich schaute mir dann den Berg etwas genauer an und sah eine kahle Stelle ohne Bäume. Jo genau, da müssen wir hin.
Panorama - Grand Prismatic Spring
Martina brauchte etwas Überredung, denn sie hatte Schiss, sich auf den krummbuckeligen Pfaden das geflickte Knie kaputt zu machen. Bei mir hatte schon lange der Verstand ausgesetzt. Von Schleimbeutelentzündung im Knie sprach kein Schwein mehr. Wir gingen vorsichtig immer höher, dabei in Gedanken, wo in etwa die Stelle ohne Bäume lag. Wir halfen uns gegenseitig, für uns schwierige Abschnitte zu überwinden und waren schneller oben als gedacht.
Yellowstone National Park
Ich hatte ja schon einige Fotos von der Sicht hier oben auf Grand Prismatic Spring gesehen, aber die Realität war noch schöner. Martina konnte endlich verstehen warum ich schon so lange von diesem Ding lamentiere. Wir mussten schon wieder an Toni denken, mit dem ich eigentlich hier stehen wollte. Ich hoffe, dass wir dieses einmal nachholen können.
Wir blieben eine ganze Weile und genossen die Aussicht. Ganz langsam ging es wieder Berg runter. Wir brauchten für den Abstieg fiel länger, weil das unsere Knie gar nicht mochten.
Unten am Trail sprachen uns Leute an. Sie fragten woher wir kommen. Ich zeigte ihnen ein Foto. Ich musste ihnen sofort erklären, wie sie am besten zu der kahlen Stelle kommen. Wir wurden das Gefühl nicht los, dass die meisten Leute gar nicht wussten, dass man von dort oben Grand Prismatic Spring super sehen kann, denn sie liefen einfach immer geradeaus weiter bzw. kamen irgendwie fertig aussehend zurück. Nur vom Berg kam niemand.
Am White Dome Geyser legten wir ´ne Pause ein, denn wir wollten den unbedingt ausbrechen sehen. Wir hatten da nur ein Problem, denn wir wussten nicht wie lange die Pausen zwischen einer Eruption sind. Wenn der nur einmal im Monat ran darf oder nur am Geburtstag... Nach einer halben Stunde war er endlich soweit und zeigte uns, wer am höchsten spritzen kann.
Foto - White Dome Geyser
Yellowstone National Park
Im Black Warrior Lake blubberte das Wasser vor Hitze.
Yellowstone National Park
Es gab tatsächlich Leben im Black Warrior Lake. Das zappelnde Etwas muss hart im nehmen sein, denn der See strahlte vor Hitze.
Yellowstone National Park
Wir fuhren dann noch einmal zum Grand Prismatic Spring, weil wer den uns jetzt noch einmal vom Boardwalk aus anschauen wollten. Vor einer Stunde, als wir hier schon einmal vorbei fuhren, war da nix zu machen, weil der Parkplatz voll war.
Foto - Blick auf den Firehole River, in dem sich das ganze Zeug aus Grand Prismatic Spring ergießt.
Yellowstone National Park
Ihm hier auf dem Bildchen, ist der Excelsior Geyser, der pro Stunde 15000 Liter 93°C heißes Wasser ausspuckt. Das nenne ich mal ´nen Dampfkochtopf. Der Heini ist aber krank, denn er hat seit 1890 ´ne Verstopfung. Ui wenn die sich löst, das gibt einen kräftigen feuchten Furz.
Yellowstone National Park
Jetzt am frühen Abend waren die meisten Besucher des Parks schon auf dem Weg in ihre Quartiere. Uns passte das gut in den Kram.
Yellowstone National Park
Ja die Natur ist schon ein Künstler, die Sinterterrassen des Grand Prismatic Spring.
Yellowstone National Park
Grand Prismatic Spring hat einen Durchmesser von 90 Meter. Sie ist die größte Heißwasserquelle der USA. Diese Quelle pumpt pro Minute 2100 Liter, 70°C heißes Wasser aus 50 Meter Tiefe an die Oberfläche.
Yellowstone National Park
Grand Prismatic Spring war wieder das Highlight des Tages. Old Faithfull hatten wir heute mit Absicht ausgelassen. Einmal um den Menschenmassen aus dem weg zu gehen und dann kannten wir ihn schon und waren schon damals der Meinung, dass man den nicht so oft sehen muss.
Yellowstone National Park
Hier noch paar bewegte Bilder, aber ohne den üblichen Duft nach faulen Eiern hier im Yellowstone.
Am Abend ging es über den Westeingang zurück nach Driggs zum Best Western Teton West Driggs, wo wir noch eine Nacht hatten. Im Nachhinein stellte sich diese Übernachtung als Fehler heraus, aber das konnte niemand ahnen. Ursprünglich war morgen noch mal der Grand Teton geplant und dann immer weiter nach Süden. Meine Lieblingswetterseite gab mir aber den Tipp, dass dort in den nächsten Tagen Schietwetter kommen würde. Na ja und gegen Wasser von oben sind wir beide allergisch. Wir haben hin und her überlegt, denn wir hatten z.Bsp. preiswerte Übernachtungen in Moab reserviert. Nur was willst du in Moab wenn da die Welt untergeht und die Schotterpisten beschissen aussehen oder gar gesperrt sind?
Foto - Feuer auf dem Highway
Im Hotel beschlossen wir dann wie unsere Reise erst einmal weiter gehen wird. Im Norden war für die nächste Woche nur Sonne voraus gesagt und die weiteren Aussichten sahen genauso gut aus.
Abendessen gab es heute mal von Subway. Die hatten saisonal ein Sandwich mit Pulled Pork und BBQ Soße im Angebot. Der Bengel am Tresen fragte, ob ich das Ding schon gegessen habe. Als ich Nein sagte, meinte er nur, dass ich mir alle 10 Finger danach lecken werde. Ok genuckelt habe ich nicht, aber ansonsten hatte er Recht, das war das Beste, was wir bisher bei Subway gegessen haben.
So Leute ich geh ins Nest. Gute Nacht.
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