Tour durch den Westen der USA im Herbst 2019
07.10.2019 - 12.Tag Yellowstone National Park
Moin ihr Lieben. Hab jetzt meine 2. Nacht während dieser reise in einem Hotel hinter mir. Habe gut geschlafen, aber trotzdem ist mir mein Auto lieber. Für heute hatte ich nur den Yellowstone im Programm sonst nix. Ohne Frühstück verließ ich noch vor dem Sonnenaufgang das Super 8 West Yellowstone in Richtung Westeingang Yellowstone National Park. Draußen hatten wir gerade mal -6°C. Auch wenn das bis zum Sonnenaufgang noch etwas fallen wird, sind die angesagten -10°C wohl eher ein Fall für die höheren Lagen im Nordosten des Parks.
Kaum im Park setze Nebel ein, der vor allem vom Madison River und Firehole River aufstieg. Die Flüsse dampften regelrecht. Ich hatte versucht davon Fotos zu machen, aber es war einfach noch zu dunkel.
Yellowstone National Park
Meinen ersten Stopp legte ich am Midway Geyser Basin ein, wo ich den ganze Parkplatz für mich alleine hatte. Wow, normal ist da immer Schlange stehen angesagt. Foto - Firehole River im eigenen Dampf.
Yellowstone National Park
Ich lief den Trail. Am Excelsior Geyser war das dann gar nicht mehr so kalt. Im Gegenteil, ich genoss den warmen, wenn auch stinkenden Dampf im Gesicht. Foto - Excelsior Geyser
Yellowstone National Park
Weiter ging es zum Grand Prismatic Spring, wo ich geile Fotos vom Sonnenaufgang machen wollte. Ja so war mein Plan. Und, Bilder nicht gut? Sonne war da, blauer Himmel auch und Grand Prismatic Spring sowieso. Fehlt irgendwas? Ihr sehr nix?! Ging mir nicht anders. Wegen der Kälte stieg dort enorm Wasserdampf aus beiden Pötten auf. Das Resultat war Nebel, der wirklich nur in diesem Bereich rumlungerte.
Der Boardwalk war nur mit äußerster Vorsicht zu genießen. Ein Großteil war von einer hauchdünnen Eisschicht überzogen. Ich schlurfte nur langsam weiter. Da wo das heiße Wasser unten drunter abfloss, war die Welt in Ordnung, aber ansonsten legte sich der Dampf auf die Bohlen und vereiste diese.
Yellowstone National Park
Foto - Blick zum Excelsior Geyser. Seht ihr, der Himmel war blau. Übrigens, als ich das Bild hier machte, ab da war ich nicht mehr alleine auf dem Trail. Ein junges Pärchen machte von sich und dem Dampf ein paar Selfies.
Yellowstone National Park
Auch ein Blick in Grand Prismatic Spring beweist, dass der Himmel schön blau war.
Yellowstone National Park
Foto - Grand Prismatic Spring, blauer Himmel und links oben die Sonne. Glaubt mir, die war da. Trotz dem Nebel fand ich das da geil. Ich grübelte, ob ich noch warten soll auf eine bessere Sicht, entschied mich aber dagegen, da sich das nach meiner Meinung nicht so schnell ändern würde.
Yellowstone National Park
Am Parkplatz sah ich dann einen einsamen Büffel stehen.
Yellowstone National Park
Ich grübelte kurz was ich jetzt anstellen könnte. Es sollte etwas sein, wofür ich Zeit bräuchte und so der Nebel Zeit hat, sich ein wenig zu verdünnisieren. Richtung Old Faithful war mir zu weit, weil ich hinterher wieder hier zurück müsste, da es hier noch so einiges gab, was mich interessierte. Ich entschied mich dann den Trail zum Grand Prismatic Spring Overlook zu laufen.
Yellowstone National Park
Der Wanderweg zum vor paar Jahren neu gebauten Overlook ist etwas über einen Kilometer lang. Trotz dem Nebel genoss ich es dort zu laufen. Foto - Blick vom Grand Prismatic Spring Overlook
Yellowstone National Park
Am Aussichtspunkt war schon eine Familie die auf einen freien Blick in Richtung Grand Prismatic Spring warteten. Mir war klar, dass ich mit mindestens einer halben Stunde Wartezeit rechnen müsste. Mir war das egal, denn zu sehen gab es schon jede Menge.
Yellowstone National Park
Die Familie ging nach etwa 20 Minuten. Von da an war ich wieder ganz alleine. Eine stunde nach meiner Ankunft am Overlook konnte ich dann dieses Bild machen. Ich war damit glücklich. Mehr war nach meiner Meinung auch nicht zu erwarten, denn der Dampf zog weiterhin nach Osten in Richtung Sonne. Erst ab späten Vormittag würde hier alles in Voller Sonne stehen.
Ich war ja hier schon mal vor Jahren, als es den offiziellen Overlook noch nicht gab. Damals im Sommer war die Sicht natürlich besser. Ich fand es jetzt aber interessanter, weil man so sehen konnte, wo es sonst noch am Dampfen war. Das Bild zeigt da bei weitem nicht alles. Ich war echt baff. Foto - Grand Prismatic Spring
Yellowstone National Park
Foto - links Grand Prismatic Spring und rechts Excelsior Geyser. So sieht man das nur bei kaltem Wetter. Damals im Sommer war da nix zu sehen.
Yellowstone National Park
Heute früh war ich ja wegen der fantastischen Sonnenaufgangsfotos an so einigem vorbei geeilt, wo ich heute aber unbedingt noch hin wollte. Dieses holte ich jetzt alles nach. Angefangen habe ich mit dem Fire Hole Lake Drive, wo übrigens ein Teil des Videos unten entstanden ist. Foto - Great Fountain Geyser
Yellowstone National Park
Foto - White Dome Geyser
Yellowstone National Park
Auch hier am Fire Hole Lake waren nur sehr wenige Besucher. Foto - Firehole Lake
Ich ging auch den kurzen Trail am Hot Lake und da begegnete ich einer Familie (Mama, Papa, Tochter, Opa), die roch nach etwas, was mich sofort an das Leben in der DDR erinnerte, aber das muss ich euch erzählen. Foto - Hot Lake
Die Einfahrt zum Firehole Canyon Drive war der nördlichste Punkt, bis zu dem ich zurück gefahren bin. Diese Road bin ich bis dato noch nie gefahren und das obwohl ich schon öfter im Yellowstone war. Warum nicht, kann ich nicht sagen. Ich denke einfach übersehen.
Der Firehole Canyon Drive ist eine Einbahnstraße, die nur von Nord nach Süd befahren werden darf. Der Grund ist einfach, sie ist zu schmal für Gegenverkehr. Der Canyon selbst ist teilweise sehr eng und steil. Mir hat es dort prima gefallen. Im Sommer soll man da an einer Stelle sogar baden gehen können. Foto - Firehole Canyon Drive
Yellowstone National Park
Weiter ging es beim Fountain Paint Pots Trail, den ich aus mir unerklärlichen Gründen noch nicht kannte. Wobei, ich habe da eine Vermutung. Ich hatte ja mal "Alzheimer" und habe vieles durcheinandergebracht. Ich denke, dass ich Fountain Paint Pots mit Artists Paint Pots verwechselt habe, denn im ersten Moment tat ich das heute auch.
Foto - Fountain Paint Pots Trail
Yellowstone National Park
Die Fountain Paint Pots sind kochende Schlammlöcher, die an Farbtöpfe erinnern, daher der Name. Ja und daher auch meine Vermutung mit der Verwechselung. Foto - Fountain Paint Pots
Yellowstone National Park
Foto - Fountain Paint Pots
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Auch hier hatte ich Glück, denn der Fountain Geyser hatte gerade Spaß.
Yellowstone National Park
Natürlich hielt ich auch noch einmal am Midway Geyser Basin, denn Grand Prismatic Spring und den Excelsior Geyser bei Tageslicht wollte ich mir nicht entgehen lassen. Foto - Excelsior Geyser, er dampfte immer noch kräftig.
Yellowstone National Park
So richtig viel war von Grand Prismatic Spring jetzt auch nicht zu sehen, denn erstens zogen dicke Schwaden vorbei und dann war die Quelle jetzt auch noch im Gegenlicht. Ich hatte überlegt, noch einmal nach oben zum Overlook zu gehen, mich dann aber dagegen entschieden, weil mir anderer Kram wichtiger war. Jo und irgendwann komme ich eh wieder mal hier her.
Foto - Grand Prismatic Spring
Yellowstone National Park
Die Anzahl der Besucher hielt sich jetzt am Nachmittag immer noch in Grenzen. Foto - Grand Prismatic Spring Trail.
Yellowstone National Park
Foto - Blick in Richtung Excelsior Geyser.
Yellowstone National Park
Foto - Je nach dem wie der Wind stand, lief man Excelsior Geyser durch eine nach Schwefel stinkende Wolke.
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Die Show ging dann ein paar Kilometer weiter südlich beim  Biscuit Basin Trailhead. Foto - hinten der Black Opal Pool
Yellowstone National Park
Foto - Sapphire Pool
Yellowstone National Park
Nächste Haltestelle war am Black Sand Basin wo gerade der Cliff Geyser eine Vorstellung gab.
Yellowstone National Park
Dort im Black Sand Basin guchte ich mir unter anderem, auch den Sunset Pool an.
Yellowstone National Park
Jo und dann bin ich zum Parkplatz beim Old Faithful gefahren. Auf Old Faithful hatte ich weniger Lust, aber das Upper Geyser Basin in seiner Nähe wollte ich kennen lernen, denn da war ich noch nie.
Foto - vorne rechts East Chinaman Spring, hinterm Firehole River oben am Rim dann der Cascade Geyser.
Yellowstone National Park
Jo meinereiner und eine Handvoll weitere Besucher wollten den Upper Geyser Hill Trail gehen, durften wir aber nicht, weil ein Parkranger der Meinung war, dass ein Büffel der am Fressen war uns gefährlich werden könnte. Wir reden hier von 15 Meter Weg, denn da kam der Abzweig. Dann muss ich sagen, dass wir das Tier nicht mal sehen konnten und niemand von uns wollte in seine Richtung gehen. Ich sagte: "ja mein Gott, wir wollen dem Büffel doch nix weg fressen". Alles lachte, bis auf der Ranger.  Er schien mächtig übereifrig zu sein. Er schnallte aber auch, dass wir alle von ihm genervt waren. Nach 10 Minuten fragte er seinen Boss, wie er sich verhalten soll. Der sagte ihm, dass er uns gehen lassen soll. Nee nix gegen Vorsicht und Respekt habe ich auch vor den Tieren, aber das war definitiv übertrieben. Foto - Heart Spring
Yellowstone National Park
Der Castle Geyser (Foto) weckte schon aus der Entfernung mein Interesse.
Yellowstone National Park
Beim Visitor Center habe ich gesehen wann in etwa Old Faithful ausbrechen würde. Als di Zeit ran rar habe ich immer mal wieder in seine Richtung geschaut. Jo und dann hat er alles gegeben.
Yellowstone National Park
Foto - Aurum Geyser, den fand ich besonders eigenartig.
Yellowstone National Park
Beim Castle Geyser blieb ich etwas länger. Er gefiel mir und ich mochte es ihm einfach nur zuzuschauen.
Ich saß bei ihm schon über eine halbe Stunde ganz alleine auf einer Bank und sinnierte vor mich hin. Da kam ein älteres asiatisch aussehendes Pärchen, die meinen neuen Freund fotografieren wollten. Sie schienen sehr bescheiden zu sein. Von den Klamotten her, sah er aus wie jemand der gerade von der Baustelle gekommen ist. Er trug Gummistiefel und gelbe Jacke. Na jedenfalls entschuldigten sie sich, dass sie sich direkt vor meiner Nase vorm Castle Geyser knipsen wollten. Ich fand die beiden sympathisch. Das passiert mir nicht oft bei Asiaten, weil die eher laut sind und mächtig drängeln. Na jedenfalls er guckte mächtig verbissen. Ich rief laut "smile". Das hat funktioniert, denn er lächelte. Das ging sogar soweit, dass wir drei lachen mussten.
Nach einer Stunde machte ich mich auf den Weg zum Auto. Ich hätte da noch länger sitzen können, aber ich musste noch ein paar Kilometer fahren. Foto - Castle Geyser
Yellowstone National Park
Auch der zweite Tag im Yellowstone war ein Volltreffer. Ich habe jede Menge Neues gesehen und Bekanntes anders. Trotzdem habe ich noch jede Menge, was ich mir in Zukunft auch noch anschauen will. Ein dritter Tag kam jetzt nicht in Frage, weil sich das Wetter morgen schon wieder ändern soll und ich im Süden vorher noch einiges erleben will.
Video - schauts euch an.
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