Tour durch den Westen der USA im Herbst 2018
09.10.2018 - 12.Tag Acoma Pueblo
Das Acoma Pueblo hatte ich schon
sehr lange auf der Liste, aber erstens passte es bisher
nicht mit einem Besuch und zweitens wäre ich vorher auch
noch nicht für einen Besuch bereit gewesen, denn ich
habe es nicht so mit Besuchen in einer Herde. Heute
wollt ich es wissen. Foto - Shuttle Bus zum Acoma Pueblo
Im Visitor Center des Acoma Pueblo
war ich erst einmal ratlos, denn ich hatte keine Ahnung,
wie das hier läuft. Gott sei Dank stand da alles
geschrieben. Ich kaufte ein Ticket inklusive
Fotoerlaubnis für 27,-$. Die nette junge Frau am Tresen
schickte mich sofort zum Bus, denn die Tour startet in
wenigen Minuten und es wäre die letzte am heutigen Tag.
Foto - Acoma Pueblo
Das Acoma Pueblo darf nur im Rahmen
einer geführten Tour besucht werden. Die Anfahrt erfolgt
zwingend mit einem Shuttlebus. Der Bus brachte uns hoch
zum Dorf. Von dort aus ging es zu fuß weiter. Foto - Acoma Pueblo
Die Kirche von Acoma wurde 1642
durch die Zwangsarbeit der Bewohner fertig gebaut. Die
spanischen Priester wollten hier wie anderswo die
Indianer missionieren. Da kannten die Katholiken keine
Gnade. Ist schon 'ne komische Kirche die so etwas macht.
Aber lassen wir das Thema. Foto - San Estevan del Rey
Mission Church Historic Site
Foto - Acoma Pueblo Friedhof. Wenn
der Name Sky City stimmt, kommt hier jeder nach dem Tot
in den Himmel.
Wir durften zwar in die Kirche, aber
das Fotografieren war dort verboten, was ich natürlich
respektiert habe. Im Inneren war die Kirche sehr
schlicht. Der Fußboden bestand aus getrocknetem Lehm.
Was einem sofort auffällt ist die Größe des
Gotteshauses. Ich empfand sie als sehr groß, größer als
üblich in vergleichbaren Gemeinden. Foto - San Estevan
del Rey Mission Church Historic Site
Acoma soll im 11. Jahrhundert
gegründet worden sein und ist damit der älteste durchweg
bewohnte Ort der USA. Das Dorf trägt den Beinahmen Sky
City, der von dessen Lage auf einer über 100 Meter hohen
Mesa herrührt.
Dank der Lage waren die Menschen in Acoma länger vor den
spanischen Eroberern geschützt, als andere Orte. Aber
irgendwann traf auch sie die brutale Härte der Spanier.
Je mehr ich mich mit der Geschichte der Indianer
beschäftige, desto grausamere Geschichten über das
Vorgehen der Eindringlinge musste ich lesen. Die
Indianer hatten es wirklich nicht leicht mit dem weißen
Mann. Inzwischen kann ich verstehen, warum sie teils
sehr zurückhaltend rüber kommen. Ich persönlich kann
aber nicht klagen. Bisher war am Ende jeder Kontakt sehr
freundlich. Ich vermute, das hat auch was mit dem Wald
und dem reinrufen zu tun. Foto - Acoma Pueblo
Der ganze Ort ist ein National
Historic Landmark. Im ganzen Ort habe ich außer
Abgasrohre für Heizungen nichts modernes entdecken
können. Wir durften in ein Haus reinschauen, was gerade
saniert wurde. Auch dort war der Fußboden aus Lehm, wie
auch die Wende und die Decken. Foto - Acoma Pueblo
Über solche Leitern gelangen die
Leute wie vor hunderten von Jahren in das nächste
Geschoss. Foto - Acoma Pueblo
Wir gingen einmal komplett durch den
Ort. An mehreren Stellen warteten Einheimische auf uns
Touristen um uns ihre Töpferwaren, ihren Schmuck und
anderen Kram anzudrehen. Ich stehe ja auf Indianische
Kunst, aber hier gefiel mir nix, vor allem nicht die
Preise. Foto - Acoma Pueblo
Ach noch ein Wort zu unserem Tour
Guide. Er war ein Angehöriger der Acoma. Jo der Ort und
der Tribe tragen den gleichen Namen. Er war mein erster
Indianer mit lackierten Fingernägeln und auch sonst war
er anders. Seine weibliche Seite war extrem ausgeprägt.
Ich fand ihn süß. Auf jeden Fall ist Winnetouch nicht
der einzige seiner Art. Foto - Acoma Pueblo
Am ende des Rundgangs kamen wir
wieder am Bus an. Unser Oberindianer sagte uns, dass wir
mit dem Bus zurück fahren könnten oder alternativ den
Weg der Vorfahren nutzen und dann zu fuß zum Visitor
Center gehen dürften. Für mich war klar, dass ich den
Bus sausen lasse. Foto - Blick von Acoma auf die
Umgebung
Jo und das ist er der berüchtigte
Weg der ins Tal führt. Er war bis in die 50er Jahre des
letzten Jahrhunderts die einzige Möglichkeit nach Acoma
zu gelangen. Erst dann wurde die Straße hoch auf die
Mesa gebaut.
Wie man sieht, haben nicht viele
diesen Weg genommen. Aber nach mir kamen noch einige
wenige. Die Stufen waren zum Teil schon eine kleine
Herausforderung. Mein erster Gedanke war eine Frage. Wie
viele Knochenbrüche hat es hier schon gegeben? Bekommt
man hier beim Knochendoktor Mengenrabatt?
Unterwegs musste ich an einem
älteren Herrn vorbei, der viel älter als ich war. Er
brauchte sehr viel Zeit, aber auch er kam vorwärts.
Nach nicht mal 10 Minuten kam ich
unten an. Vorteil von dem Fußweg, man bekommt viel mehr
von der Landschaft mit und kann nebenbei auch noch das
eine oder andere Bildchen schießen, was sonst nur aus
dem fahrenden Bus möglich ist.
Foto - Blick zurück nach Acoma
Panorama - dieses verpassen die
Leute, die mit dem Bus fahren. Die Landschaft da ist
einfach ein Traum.
Draußen am Visitor Center war nicht
mehr viel los. Normal offerieren auch hier die
Einheimischen ihre Waren.
Auch das Umfeld des Visitor Centers
ist sehenswert.
Da ich nach meiner Ankunft keine
Zeit hatte, holte ich das jetzt nach und schaute mich
auch noch im Inneren um.
Der Stil war ganz nach meinem
Geschmack.
Die Nischen erinnerten natürlich an
die Bauten im Adobe Stil.
Wie gesagt im Inneren war alles vom
feinsten.
Tja auch für mich wurde es dann Zeit
zu gehen. Ich denke gerne an den Besuch in Acoma zurück.
Ich werde 100pro wieder kommen. Meine Gedanken zu dem
Besuch könnt ihr euch auch gerne
anhören.
Auch von außen machte das Visitor
Center was her.
Ich machte mich dann auf den Weg
nach Gallup, kam aber nur langsam vorwärts, weil ich
immer mal wieder hielt um mir etwas anzuschauen.
Der Olle war total happy.
Foto - hier noch ein letzter Blick
in Richtung Acoma. Diese Aussicht hat man nur wenn man
Richtung Gallup fährt. Wer nach Albuquerque muss
verpasst das alles.
Auch heute habe ich wieder in Gallup
gepennt, dafür hatte ich mir erst vorhin ein Zimmer im
Days Inn & Suites Red Rock-Gallup für 43,72€
gebucht. Das Hotel war spitzenmäßig. Der Manager saß
selbst am Empfang. Ich meinte zu ihm, dass dieses eines
der besten Days Inn wäre, wo ich geschlafen habe. Ihm
schwoll die Brust und er bedankte sich.
Ich machte noch fix eine Waschmaschine fertig und gönnte
mir dann endlich mal wieder Nudeln, aber heute welche
aus der Dose. Die waren nicht so meins. die
Plastikbecher schmecken besser. Außerdem ist das
erhitzen in der Plastik viel einfacher. So ich denke mal
das reicht für einen Tag. Gute Nacht.