Tour durch den Westen der USA im August 2016
11.08.2016 - 8.Tag Dinosaur National Monument Canyon Area
Huhu aus Vernal. Frühstück gab es
auf dem Zimmer des
Super 8 Vernal.
Das Hotel hat uns positiv überrascht. Es war definitiv
eines der besseren Super 8.
Heute hatten wir einiges im Dinosaur National Monument
vor. Dafür mussten wir aber in das 100km entfernte
Canyon Area. Foto - Blick von Canyon Overlook
Im Canyon Area war tote Hose, kein
Mensch weit und breit. Uns gefiel das. Wir entschieden
uns wie bei unserem letzten Besuch 2011 gegen Harpers
Corner und fuhren gleich Richtung Echo Park, den wir
noch nicht mit blauem Himmel gesehen hatten. Damals
hatten wir hier Nieselwetter.
Hier mal meine jährliche Reklame für
das Fensterputzzeug. Die Firma zahlt mir schließlich
Millionen. Wir waren gerade sieben Tage in den USA und
in der Pulle fehlte schon einiges. Die Viecher mochten
unser Auto und nutzen die Windscheibe zum
gemeinschaftlichen Selbstmord. Solch blaues Zeug, egal
welcher Hersteller hilft uns täglich die Scheiben wieder
zu reinigen.
Bei der Chew Ranch machten wir halt
um uns die verlassene Ranch etwas genauer anzuschauen.
Auf der Ranch leben heute nur noch
Meister Lampe, seine Nachkommen und andere Viechereien.
Ich hatte das hier gar nicht so
schön in Erinnerung.
Im Bereich Echo Park standen zwei
Autos, aber von deren Insassen war nix zu sehen. Wir
stellten unsere Karre ab und gingen runter an den Fluss.
Foto - Echo Park
Aha so sieht das hier also bei
Sonnenschein aus. Einfach nur toll. Foto - Green River
und der Steamboat Rock
Wir gingen ein Stück am Fluss
entlang um den Steamboat Rock etwas von der Seite und
komplett im Sonnenlicht zu sehen. Hier rechts im Bild
fließt der Yampa River in den Green River.
Als wir zum Auto gingen kam uns ein Pärchen entgegen. Er
ein Cowboy um die 50, war ein Stückchen vorgelaufen. Sie
ein Püppchen, keine Ahnung wie alt sie war, denn ich
musste mich auf den Ausschnitt ihres Hauch von Nichts
konzentrieren. Männer ich sag euch, ihre Ballas hüpften
aufgeregt hin und her und drohten bei jedem Schritt aus
dem Nichts raus zu gucken....ich hätte es mir so
gewünscht. Glaubt mir, mit den Klamotten wäre sie selbst
in Las Vegas aufgefallen. Sogar Martina konnte
verstehen, dass ich gerade er...äääh aufgeregt war.
Ich bin ja ehrlich und leugne nicht, dass ich mir gerne
Mädels angucke, aber hier!? Ich bin doch nicht
multitaskingfähig, nee bin ich nicht. Ich kann nicht
gehen, gucken und dann auch noch Bildchen
machen...Bilder natürlich nur so zur Erinnerung...na
wegen der Landschaften.
Vom Echo Park fuhren wir dann ein
Stückchen zurück und bogen ab auf die Yampa Bench Road
Richtung Westen. Ich hatte wieder so einiges, was mir
total unbekannt war, besser gesagt den einen Ort kannte
ich von einem Foto in Google Earth und vom anderen
wusste ich nur, dass es ihn gibt und wo er ungefähr
liegt. Foto - Harding Hole Overlook
Je weiter wir die Yampa Bench Road
fuhren, desto schlechter wurde sie. Was heißt schlecht?
Mit unserem Auto überhaupt kein Problem, mit einem PKW
nicht machbar. Den Harding Hole Overlook fanden wir sehr
schnell. Wir stellten das Auto ab und gingen paar
Schritte und standen dann direkt an einem 200 m tiefen
Abgrund.
Harding Hole Overlook haute uns vom
Hocker. Wir liefen ein Stück um andere Perspektiven zu
sehen. Es war eigenartig, ich musste immer wieder
gucken, weil das so schön war. Das erste Mal stand ich
da und hatte Angst zu vergessen. Ja ohne Scheiß, ich
wollte nicht das Gefühl vergessen dort oben zu stehen
und runter zu gucken. Wir nahmen uns sehr viel Zeit um
diese Landschaft zu genießen.
Ich versuchte dann Fotos zu machen, aber selbst mit
meinem 10-22 von Canon bekam ich nicht alles rauf.
Außerdem traute ich mich nicht zu nah an den Abgrund.
Ich hatte Angst...das erste Mal in all den Jahren USA.
Wie soll ich das erklären. Dieser Ort wird nicht so oft
besucht. Keine Ahnung wie lose hier das Gestein ist. Ich
hielt mich immer wieder an irgendwelchen Büschen fest
und versuchte paar Bildchen zu machen, aber die waren
alle nix. Dann kam mir die Idee, ein Seil um den Bauch
und das dann an einen Baum. Da kann nix passieren.
Problem, wir hatten kein Seil und Bäume gab es hier auch
nicht. Dann musste Martina mit ran, wovon die gar nicht
begeistert war, denn sie hat extreme Höhenangst. Sie
stand weiter ab von der kannte und hielt meine linke
Hand. Ich ging jetzt so weit ich mich traute an den
Abgrund und machte mit ausgestrecktem Arm mehrere Fotos,
die ich danach zu einem Panorama zusammen genagelt habe.
Jo das war 'ne aufregende Sache. Foto - Harding Hole
Am Ende setzen wir uns noch etwas
hin und schauten hinunter. Ich könnte hier Stunden
sitzen. Einfach einen Klappstuhl, kalte Getränke und
dann nur gucken und vielleicht noch ein wenig sinnieren.
Worüber? Keine Ahnung...über Sinn oder Unsinn!?
Ach mir fällt noch etwas ein. Ich habe ja oft komische
Gedanken. Als ich hier am Harding Hole Overlook stand,
kam in mir plötzlich der Wunsch da mal zu übernachten.
Ja wirklich, der Wunsch ist immer noch da. Dort abends
sitzen und zuschauen wie die Dunkelheit über die
Landschaft herein bricht und dann am Morgen der
Sonnenaufgang. Hmmm, vielleicht klappt das ja mal.
Für uns hieß es dann Abschied nehmen, aber mir war da
schon klar, dass dieses nicht mein letzter Besuch des
Harding Hole Overlook war.
Von unserem nächsten Ziel der
Mantle's Cave, kannte ich die Geschichte, hatte ein paar
Schwarzweißfotos davon gesehen und wusste in etwa wo sie
sich befindet. Eine Möglichkeit zur Höhle zu kommen, war
die Mantle Ranch Road runter bis an den Yampa River zu
fahren. Ok versuchen wir es mal. Diese Road war wirklich
beschissen, erst ruppig, dann richtig grober Kies und
zur Krönung tiefer Sand. Tja da standen wir nun an der
Einfahrt zur Mantle Ranch. Was machen? Einfach rauf
fahren macht man nicht. Fragen konnten wir auch
niemanden, weil niemand zu sehen war. Um zur Höhle zu
kommen mussten wir aber über die Ranch. Wir gaben hier
auf und wollten die zweite Möglichkeit testen.
In unmittelbarer Nähe der Mantle's Cave konnte ich in
Google Earth einen kleinen Parkplatz sehen zu dem wir
jetzt fuhren. Wir stellten unser geliebtes Auto auf dem
Miniparkplatz ab, zogen unsere Wanderschuhe an und
gingen los. GPS ist auch hier total überflüssig. Ich
wusste aus Google Earth ganz genau wohin wir mussten.
Foto - Mantle's Cave
Die Höhle hatten wir sofort
gefunden, aber keinen Weg da hinunter. Was hier auf dem
Weg sehr easy ausschaut täuscht, denn da kommt eine
kleine Steilkante, die wir nicht überwinden konnten. Ich
sag mal so, junge drahtige Leute werden diese kleine
senkrechte Kante überwinden können, aber für uns war das
nix. Runter wäre noch gegangen, aber hoch...keine
Ahnung.
Mantle's Cave ist etwa 100 m breit und 40 m tief. Bei
der Breite gehen die Angaben im Web auseinander. Es gibt
welche die behaupten, dass die Höhle bis zu 330 m breit
wäre. Diese Angabe ist definitiv falsch. Wir standen
davor, das waren 100 m und nicht mehr. Außerdem kann man
in Google Earth die Breite des kleinen Canyon ganz
einfach vermessen. Es sind 100 m.
Die Höhle wurde 1921 von den Farmern Mantle entdeckt und
erhielt später deren Name. Mantle's Cave ist die wohl
bedeutendste Ausgrabungsstätte der Fremont Kultur
Colorados. In der Höhle wurde jede Menge Zeugs bei
Ausgrabungen gefunden. Da die Höhle geschützt vor Nässe
ist, waren die gefundenen Artefakte sehr gut erhalten.
Neben Pfeilspitzen, Tongefäßen und anderen üblichen
Kram, wurden hier auch Kleidung, Korbwaren, Federn,
Schmuck, Schuhe, Nahrung und jede Menge mehr gefunden.
Laut Archäologen diente die Höhle nur als Lager und
nicht als Wohnraum.
Die Menschen der Fremont Kultur nutzen Mantle's Cave von
etwa 530 - 1255. Es gab noch eine weitere Überraschung,
denn in der Höhle wurden Artefakte gefunden die den
Jägern und Sammlern zugeordnet werden. Das Alter dieser
Gegenstände wurde auf 1770 - 1410 vor Christi datiert.
Mantle's Cave darf heute ganz offiziell betreten werden.
Es gibt ein paar Schautafeln, Ruinen und auch Artefakte
zu sehen. Sie gehört zum Dinosaur National Monument, ist
aber nicht auf den Karten verzeichnet und auch am
Parkplatz gibt es keinen Hinweis darauf. Ich denke, man
will dort keine Völkerwanderungen haben, anders kann ich
mir das nicht erklären. Wer nicht weiß, dass es sich bei
dem Alkoven um eine archäologische Fundstätte handelt,
wird dem Ding keine Beachtung schenken. Dazu sieht es
aus der Entfernung zu unscheinbar aus. Foto - Mantle's
Cave
Ich schnüffle ja nun schon viele
Jahre in Google Earth und finde hier Mantle's Cave, aber
nicht den Castle Park Overlook, der nur 200 Meter vom
Parkplatz entfernt liegt und den man in Earth auch gar
nicht übersehen kann. Ich war so auf die Höhle
programmiert, dass ich nix anderes gesehen habe. Mir
lies das mit dem fehlenden Abstieg zur Cave keine Ruhe,
weshalb wir immer weiter am Rim gingen um vielleicht
doch noch eine Möglichkeit nach unten zu finden. Belohnt
wurden wir mit der Entdeckung des Castle Park Overlook,
der sogar in den Karten des Dinosaur National Monument
verzeichnet ist. Ich Dussel.
Hier geht es "nur" 100 m senkrecht nach unten, aber die
Aussicht ist dadurch nicht weniger spektakulär. Im
Gegenteil, wegen des weiter geöffneten Canyon sieht man
hier mehr als beim Harding Hole Overlook. Foto - Blick
auf Castle Park
Der Castle Park Overlook ist
definitiv ein weiteres must see im National Monument.
Keine Ahnung warum, ich von den beiden Aussichtspunkten
noch nix im Web gesehen habe. Klar ist das hier etwas
abgelegen, aber die Anfahrt lohnt sich.
Foto - meine Kleine war gar nicht begeistert, als sie
hier posieren sollte, denn dahinter geht's 100 m runter.
Wir fuhren dann so wieder zurück,
wie wir her gekommen sind, denn weiter über Elk Springs
passte gar nicht in unsere Route, bzw. wäre ein
gigantischer Umweg. Unterwegs machten wir noch ein paar
Bildchen zur Erinnerung.
Jo die Road sieht sehr gut aus, aber
die sah nicht überall so aus. Hinter uns lag ein etwa
150 m langes Stück Tiefsand. Dieser Teil war wirklich
kein Problem für jeden SUV. Da war selbst Allrad
überflüssig. Na jedenfalls kam uns da ein PKW entgegen
der da nie und nimmer durchkommt. Der Fahrer hatte nach
unserer Meinung nicht alle Tassen im Schrank, denn er
befand sich schon am Anfang wo es sandig wurde und vor
allem wo man sehen konnte, dass es viel schlimmer wird.
Problem war da ein Cattle Guard hinter dem sich aus
Richtung Highway eine Stufe im Sand befand. Wie gesagt,
mit einem SUV kein Problem. Wer Angst hat, erst nach dem
Cattle Guard wird es kurz lustig.
Foto - da hinten müssen wir wieder hoch.
Auch die Fahrt auf der Echo Park
Road bis rauf auf das Yampa Plateau brachten wir ohne
Probleme hinter uns. Für uns war der Besuch des Dinosaur National Monument Canyon Area
ein voller Erfolg. Euch können wir auch nur empfehlen es
uns gleich zu tun. Foto - Blick auf die Echo Park Road