Tour durch den Südwesten der USA im Herbst 2015
Vor paar Jahren begann ich die Getränkekarton Szenen in diversen Supermärkten zu fotografieren. Ich hatte Glück und konnte meine Sammlung um drei Fotos erweitern.
                                                                           Persönliches Schlusswort

Hallo ihr Lieben,

ich sitze jetzt seid fünf Stunden im Flieger, besser gesagt, die meiste Zeit davon habe ich gelegen und rumgelümmelt. Da ich nicht pennen kann, dachte ich schreibst halt das Schlusswort.
Jo das war ja mal was Neues, der Olle war alleine unterwegs. Ich kann mich noch erinnern, dass ich eine Heidenangst vor dem alleine Reisen hatte. Heute kann ich darüber nur noch lächeln. Hat alles seine Vor- und Nachteile. So musste ich halt selbst die Wäsche waschen. Nee, kaum war ich drüben und rief meine Family an, bekam ich feuchte Augen. Das gab sich aber nach den ersten zwei Tagen, denn dann genoss ich die Vorteile. Ich konnte machen was ich wollte und Orte besuchen, wo mir meine Liebsten nur mit dem Kopf geschüttelt hätten. Ja klar liest meine Familie hier mit. Wir haben keine Geheimnisse und sie wissen eh schon längst, dass ich das Alleinsein schamlos ausgenutzt habe.
Beim Thema schamlos fällt mir ein, dass ich die Genehmigung hatte, mich wie in jedem Urlaub zu verlieben. Was´n Scheiß, da hatte ich schon ein rollendes Bett dabei und ich hatte kein Auge übrig für die Ladys. Ja keine Ahnung was mit mir los war. Doch eine war da, die lief mir irgendwo über den Weg, keine Ahnung wo das noch war. Das war ´ne Süße, aber viel zu jung, wie ich zuerst dachte. Als ich sie mir dann etwas genauer angeschaut hatte, bemerkte ich leichte Falten um die Augen und auch ihre Stimme verriet ihr Alter. Sie war eine so genannte Kindfrau. Ach lassen wir das mit den Weibern. Am Ende bin ich doch treu.
Ok dann reden wir über das Auto. Der Dodge Journey ist bestens geeignet zum Schlafen, aber ansonsten ist die Kiste nix. Sie liegt vorne viel zu tief. Nach dem der erste seine Stoßstange zu verlieren drohte und ich in Durango einen anderen bekam, bemerkte ich auch bei diesem, dass der schnell vorne mal am Boden lang schrabt und das, wo ich die Kiste gar nicht richtig rangenommen hatte, weil die nur Vorderradantrieb hatte. Der Motor hatte bei beiden zwar Power, aber kaum kam ein Hügel auf der Interstate, sackte die Geschwindigkeit ab und die Kisten schalteten einen Gang zurück. So etwas kenne ich Zuhause von meinem alten Nissan X-Trail nicht. Dem jucken Steigungen nicht die Bohne. Keine Ahnung, was mit den Autos in den USA nicht stimmt. Vielleicht habe ich aber auch einfach keine Ahnung.
Jo dann das Schlafen im Auto. Ich hatte auch hier vorher Bammel, ob das was werden würde. Ursprünglich wollte ich mir schon in Deutschland über Amazon ein Luftbett kaufen. Als ich da aber die Rezensionen gelesen habe, ließ ich die Idee wieder fallen und begann die Preise für Matratzen in den USA zu checken. Ich wollte mir eine bei Walmart bestellen und die dann im Markt meiner Wahl abholen. Aber da war ja noch nicht klar, ob ich überhaupt ein geeignetes Auto bei Alamo finden würde, mit einer einigermaßen glatten Ebene zum Schlafen. Wie gesagt, in der Beziehung war der Dodge Journey Top. Kaum im Amiland dann die große Überraschung. Es war gar nicht so einfach eine preiswerte Matratze zu bekommen, denn die üblichen Matratzenshops, waren schweineteuer und Walmart hat so was nicht auf Lager. Aber Gott sei Dank fand ich dann Ashley Furniture.
Die Investition in die 180,-$ teure Federkernmatratze hat sich für mich gelohnt. Es ging ja dabei nicht darum Geld zu sparen, sondern in der Natur zu schlafen, aber eben ohne Zelt und wenn es geht noch etwas bequem für die alten Knochen. Und bequem war es. Ich hatte so manches Mal im Hotel gedacht, dass ich jetzt lieber im Auto liegen würde. Ja stimmt, ich bin auf den Geschmack gekommen. Ich könnte mir so etwas speziell für eine Fototour durch Norwegen vorstellen. Nee ich will nicht schon wieder alleine los. Das war erst einmal eine einmalige Nummer.
Noch mal zum Pennen in der Karre. Die erste Nacht am Yellow Rock, war noch etwas komisch, wie auch das Duschen nackt in der Natur, mit Wasser aus Flaschen. Schon die zweite Nacht am Parkplatz Coyote Buttes South war dann der Hammer wie ich da so im Auto lag und die Sterne am Himmel beobachtete.
Durango auf dem Parkplatz mitten in der Stadt, war da schon ´ne andere Nummer. Ich war halt kaputt und müde. Dort waren mir die Sterne egal. Die Nacht am Pismo Beach war ein Traum. Klar war erst Party Time, aber als dann Mitternacht Ruhe einkehrte und ich nur noch das Rauschen des Meeres hörte, war ich hin und weg. Ähnlich stelle ich mir das in der Nähe eines plätschernden Baches im Gebirge vor. Eigentlich wollte ich ja an so einem eine Nacht verbringen, aber wie schon erwähnt, hatte ich in Durango keinen Bock mehr weiter zu fahren.
Da fällt mir meine Spontanität ein. Jo ich habe ab und an mit meinem lieben Freund Ralf aus Lübeck telefoniert und per WhatsApp gechattet. Der guckte oft nicht schlecht, wenn ich im verriet, wo ich gerade bin, vor allem mit dem Wissen, wo ich vorher gewesen bin. Ich war manchmal von mir selbst überrascht wie spontan ich war. Ok in der Regel entschied das Wetter, wohin ich fahre. Ich mag halt die Sonne.
Meine Frau wunderte sich, als ich anfangs überhaupt nicht nach Moab wollte. Die Berge Colorados waren einfach zu schön. Moab kam dann ja danach auch nicht zu kurz. Ich weiß noch dass ich plante nach Vernal zu fahren und wusste auch schon genau, wo ich dort im Auto schlafen wollte. Kaum war Vernal in Greifnähe, hatte ich wieder Lust auf Berge und ließ Vernal sausen. Oder das Ende der Reise, als ich plötzlich den Rappel bekam, das Meer sehen zu wollen. Eh ehrlich, ich bereue nix.
Ich habe ja nun nicht nur im Auto gepennt, sondern vorwiegend in Hotels. Die eine oder andere Nacht hätte ich lieber streichen sollen, wie die Kaschemme Rodeway Inn in Farmington. Überraschend sehr gut war die Econolodge in Grand Junction und das Rodeway Inn in Rifle, dann das Baymont Inn Montrose, was im Internet so gescholten wurde. Jo die Dame an der Kasse erzählte mir, dass die Hütte herunter gekommen war und man alles renoviert hatte. Ich hatte da ne Top Bude zu einem Spitzenpreis.
So nun zu den eigentlichen Unternehmungen. An erster Stelle steht natürlich die Balloon Fiesta in Albuquerque. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich nur daran denke und wo dieses schon mein zweiter Besuch dort war. Der Massenstart am Sonntag, war trotz der Wolken das Ereignis des Urlaubs. Vielleicht lag es gerade auch an den Wolken und dem Wind, weil alle schon dachten, der Massenstart fällt aus. Und dann, wie aus dem Nix begann die Party. Mann und ich Weichei stand da mit Pippi in den Augen.
Dann der Aufstieg zum Yellow Rock noch vor Sonnenaufgang und kein Mensch weit und breit. Es war toll. Die Berge Colorados und ich, wir gehören einfach zusammen. Ich denke, sie erinnern mich immer ein wenig an meine geliebten Alpen. Weiter will ich gar nix großartig aufzählen. Doch halt, die Chapel der Kadetten in Colorado Springs war auch ein besonderes Erlebnis.
Wie ich im Bericht schon schrieb, verstehe ich das Getue um die Coyote Buttes South nicht so recht. Klar sind da schon paar besondere Formationen, aber deshalb ein Permit!? Vor allem wenn man bedenkt, dass man dort gar nicht so einfach hinfahren kann.
Von Fiery Furnace hatte ich mir mehr versprochen. Mich hat Devils Garden mehr begeistert. Aber ich denke, das lag daran, dass ich einfach diverse Highlights nicht besucht habe. Ich denke, dass ich Fiery Furnace in der Zukunft eine zweite Chance geben werde mich zu überzeugen.
Die Ortschaften haben mich ja weniger interessiert, aber besonders abstoßend empfand ich Farmington, na ja und Los Angeles ist auch nicht gerade ein Plätzchen, wo meiner einer leben möchte. Nöö eigentlich will ich gar nicht in den USA leben und wenn, dann eher in Oregon.
Dann möchte ich noch einmal das Treffen mit Volker (L@la) aus dem netten USA Stammtisch erwähnen. Ich bin ja komisch und pflege meine Macken. Na jedenfalls hatte ich Schiss vor Volker. Was´n Quatsch, der ist total normal, ein ganz angenehmer Typ. War interessant auch mal dieses und jenes zu erfahren. Ob wir über andere getratscht haben? Nöö, wir sind Männers, und die klatschen nicht. Schade dass gerade an dem Nachmittag bei der Balloon Fiesta wegen dem Wetter nix los war. Volker brachte mich ja dazu das erste Mal in einem Steakhaus zu essen. Ich habe begeistert Martina davon erzählt. Werden wir in Zukunft auch mal machen.
Jo noch mal Danke Volker für den netten Nachmittag.
Übrigens der USA Stammtisch ist wirklich ein Board voller netter Leute. Da wird euch geholfen. Ansonsten habe ich mich aus dem Web fast komplett zurück gezogen. Ich war es leid sinnlose Diskussionen zu führen. Außerdem bin ich jetzt ein Grandpa und da ist das Web eh nur Nebensache.
Nochmal zum USA Stammtisch, dort wurde mir ein Telefonkarte von H2O fürs Handy empfohlen. Kurz vor dieser Reise hatte ich mir ja ein Smartphone zugelegt. Ich kann nur sagen, dass ich total begeistert bin. Ich hatte die 50,-$ Karte bei ReiseSIM.de gekauft. Direkt nach der Ankunft bekam ich eine SMS und mein Android Gerät hat sich dann komplett alleine eingestellt für Internet und Telefon. Ich schreibe extra Android, weil es bei anderen nicht unbedingt so einfach geht. Der Empfang war bombastisch. Ich hatte überall und nirgends Empfang. In der Regel funktionierte zuerst das Internet, und erst dann das Telefon. Internet war immer sehr schnell. Es gab eine Ausnahme, der Raum Page bis Grenze zu New Mexico war tote Hose. Ich weiß von anderen , dass es in Phoenix gehen soll. Ich werde das Gefühl nicht los, dass das irgendwie mit den Hopi und Navajos zusammen hängt, denn es war ihr Land, wo nix ging.
Die H2O Karte von ReiseSIM.de kann ich nur empfehlen. Klar es gibt auch andere Anbieter, die die H2O Karte vertreiben. Mir gefiel hier, dass die Aktivierung inklusive war und ich mich um nix kümmern musste.
Was gibt's noch zu sagen? Ich hatte nicht einmal die Glotze im Hotel an. Wozu auch? Andersrum hatte ich auch keinen blassen Schimmer, was so in der Welt abging. Na ja die Wirklichkeit wird mich wieder einholen.
Die Reise war ein Traum. Ich weiß noch, dass ich Ralf schrieb, dass dieses ein große Jungs Abenteuer ist, was ich voll auskoste. Und glaubt mir ich habe genossen.
Ich denke es ist alles gesagt und wenn was vergessen wurde, geht die Welt auch nicht unter. Ich freue mich schon auf unsere Februar Reise nach Florida.

Na denn macht´s erst mal gut, Thomas
Paar Zahlen und Fakten

- Dollarkurs 1,00 € = 1,12$
- besuchte Staaten: Kalifornien, Nevada, Utah, Arizona, New Mexico, Colorado
- übernachtet in 12 verschiedenen Motels/Hotels und 2 Autos
- telefoniert wurde mit der H2O Flatrate und 2GB Internet Flat für 65,90,-€ bei ReiseSIM.de
Ende