Niedersachsen und Schleswig-Holstein Pfingsten 2015
22.05.2015 - 1.Tag St. Pankratius Neuenfelde |
Ich und Urlaub, da muss ´ne Kirche
dabei sein. Ja irgendwann muss ich ja meine Kirchenmacke
pflegen. St. Pankratius in Neuenfelde lag fast auf
unserer Route und drängelte sich regelrecht auf.
Diese Kirche trägt den Beinamen Schnitger
Kirche, denn hier in Neuenfelde lebte der berühmte
Orgelbauer Arp Schnitger, welcher über 100 Orgeln gebaut
hat. Sein Grab befindet sich in der Kirche, in der
Schnitger Gruft, wo auch seine Frau und seine Tochter
ruhen.
Draußen waren Gemeindearbeiter dabei, alles frisch
aufzuhübschen und verpassten dem Rasen eine 1A Frisur. |
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Die Kirche wurde 1682-87 als Ersatz
für eine zu kleine ältere Kirche gebaut. Nur der alte
hölzerne Glockenturm, welcher etwas abseits stand, wurde
weiter genutzt. In diesen fuhr 100 Jahre später ein
Blitz und das Teil brannte ab. Erst über 50 Jahre
später, in 1841 wurde dann der noch heute vorhandene
Glockenturm an die Kirche angebaut.
Mit dem prachtvollen Innenausbau im barocken Stil,
wurden die Bauheeren der Schnitger Kirche erst im Jahr
1731 fertig. Ja damals brauchte halt alles seine Zeit
und nicht alles schnell schnell wie heute. |
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Öh du Vogel. Was guckst du? |
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Ja, so ein Leben als Grabmal ist
schon beschissen...im wahrsten Sinne des Wortes. Die
Piepmätze aus der Gegend nutzen den Engel für ihre
täglichen Zielübungen. |
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Nee nix kurz nach 10.00, die
Klock ging nach, denn wir hatten Sommerzeit, wovon
die Sonne mal wieder nichts wusste...oder war es der
Schatten? Was ich hab `nen Schatten? Kann sein.
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Von außen sah die Kirche halt wie
üblich aus, nix Besonderes, ein normaler, schöner
Backsteinbau, aber im Inneren dann Schnörkeleien vom
Allerfeinsten. Der Altar mit integrierter Kanzel
entstand nach einer Idee von Arp Schnittger. Damals fand
man es kurzzeitig chic, die Kanzel in den Altar zu
bauen. Dieser Modefimmel hielt aber nicht lange an.
Dieser Kanzelaltar, erstellt vom Hamburger Schnitzer
Christian Precht, ist wohl der älteste seiner Art in
Deutschland. |
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Jo das isse, eine von über hundert
Schnitger Orgeln. Eigentlich sollte es das gute Stück
heute gar nicht mehr geben, denn irgendwelche
"Fachmänner" empfahlen 1911 der Gemeinde den Abriss der
Orgel. Gott sei Dank war die Gemeinde notorisch pleite,
hatte kein Geld für einen Orgelneubau und so blieb das
Ding erhalten. Erst Jahre später erkannte man, was für
einen Schatz die Kirche hier beherbergt.
Als Schnitger das Teil damals baute, lachte er sich
eine hübsche Bauerntochter aus dem Ort an und heiratete
das Mädel. Beide lebten fortan auf dem Hof der
ehemaligen Schwiegereltern Schnitgers. Den Schnitger Hof
gibt´s heute noch. Leider haben wir Dussel den nicht
besichtigt. Kommt aber noch. |
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Die Schnitger Kirche war der Hammer.
Wer etwas Sinn für Kirchen und deren Kunst übrig hat,
der sollte hier unbedingt mal vorbei schauen. Wir können
einen Besuch nur empfehlen. Auch das Umfeld der Kirche
war nicht hässlich. |
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