Tour durch den Südwesten der USA im Herbst 2015
15.10.2015 - 18.Tag False Kiva
Vom Arches machte ich kurz nach Moab. Ich Dussel hatte doch gestern einen Schlüsselanhänger gekauft und den Buchstaben W wie William gekauft. Ja klar Liam ist die Kurzform von William, aber der Bengel heißt nun mal Liam und nicht William. Der Umtausch im Laden ging ganz fix. Ich hatte Glück, denn vom L gab es noch genügend Anhänger. Das ist er, der Schlüsselanhänger den jetzt jeder von der Family als Zeichen für unseren Liam bei sich trägt.
Nach dem Tanken beim City Markt ging es zur Bescherung in den Canyonlands National Park. Doch für mich war Weihnachten, denn ich wollte mir dort gleich mehrere Wünsche erfüllen.
Foto - Buck Canyon Overlook
Canyonlands National Park
Die üblichen Viewpoints interessierten mich heute weniger. Ich hielt nur am Buck Canyon und am Green River Overlook.
Foto - Blick auf den Green River. Der war von meiner Position 8 km entfernt und plätscherte 630 Meter tiefer friedlich dahin.
Canyonlands National Park
Unten an der White Rim Road sah ich ein Fahrzeug stehen. Och ich beneidete die Insassen. Vielleicht hab ich auch irgendwann mal die Möglichkeit diese Road zu fahren. Wobei, wenn ich an die derzeitige Lage bei den Autovermietern denke und was die einem anbieten, dann wird das nie was. Kommt Zeit kommt White Rim Road.
Canyonlands National Park
Den Upheaval Dome haben wir in der Vergangenheit nie beachtet. Warum weiß ich selbst nicht. Ich dachte auch immer, dass man hier paar Kilometer laufen muss. Heute wollte ich mir den mal anschauen. Ja am Parkplatz merkte ich dann erst, dass der Upheaval Dome nur paar hundert Meter entfernt liegt.
Den Gelehrten waren sich lange Zeit nicht einig, wie dieser Krater entstanden ist. Eine Theorie war, dass es sich um die Überreste eines Salzstocks handelt. Heute ist man sich sicher, dass ein Meteorit der Übeltäter war.
Foto - Upheaval Dome
Canyonlands National Park
Schon seit paar Jahren schielte ich immer wieder auf den Trail zu False Kiva. Die Navis bimmelten immer an der Stelle, wo er vom Teer aus startet und am Parkplatz. Jede Mal erzählte ich meinen Mitreisenden von dem, was einem am Ende erwartet. Angeblich macht der National Park Service um die False Kiva ein Geheimnis. Der Trail ist keiner Park Map verzeichnet, auch Wegweiser sucht man vor Ort vergebens. Das alles ist kein Problem, den der Weg ist schon so ausgelatscht, den findet auch ein Blinder.
Foto - Trail zu False Kiva
False Kiva
Der Weg ging sich gut. Nach 500 Meter kam ich an einen Mini Canyon. Unten sah ich einen Mann gehen. Ich dachte erst, dass der da falsch gehen würde, bemerkte aber dann, dass ich da auch runter muss. Der Mann trug seinen kleinen Sohn in der Tragetasche auf dem Rücken. Ich meinte noch zu ihm, dass sein Jung den besten Platz hat.
Foto - Blick in das Holeman Spring Basin
False Kiva
Ja dann wurde es lustig. Ich musste über ein Geröllfeld runter gehen. Mir kam ein Pärchen entgegen, die meinten nur, das letzte Stückchen wäre besonders hart.
Foto - den Ort der False Kiva (rechtes Loch in der Wand) konnte ich schon früh sehen.
False Kiva
Ohhauahauahä, das war nicht ohne. Ich war ja jetzt schon fertig aber auch happy erst einmal hier zu sein. Ich schnappte mir eine olle Munitionskiste, in der sich ein Gästebuch und eine Erklärung zur False Kiva befand, hockte mich auf einen Stein und schaute mir den Inhalt der Kiste an.
Foto - Blick über die False Kiva in das Holeman Spring Basin. Ja die Aussicht war wirklich toll.
False Kiva
Eine Kiva ist ein kreisförmiger Bau, in dem früher die Indianer irgendwelche Rituale vollführten. Der Ursprung dieser Kiva ist bis heute ungeklärt, daher auch der Name "false (falsche) Kiva". Eins steht aber fest, die Höhe des Steinkreises hat in den letzten Jahren zugenommen. Sollte es sich um eine echte Kiva handeln, wäre das natürlich fatal. Irgendwelche Zeitgenossen, die nicht nachdenken über ihr Handeln, finden es lustig an eventuellen Ruinen weiter basteln zu müssen. Kein Wunder dass da der National Park Service angepisst ist.
Andererseits frage ich mich schon, wer hier wen verarscht. Entweder ich hab da eine unerforschte Ruine oder nicht. Habe ich eine, dann sperre ich kurzerhand den Bereich für die Öffentlichkeit. Haben wir alles schon erlebt, ist nix besonderes, nur hier in diesem National Park soll das nicht funktionieren? Ok vor Ort befinden sich ein paar abgesperrte Bereiche, die nicht betreten werden dürfen. Trotzdem bin ich der Meinung, macht den Laden ganz dicht, schickt Archäologen dahin und gebt dann den Kram mit Auflagen frei.
False Kiva
Ob das nun eine Ruine ist oder nicht, vermag ich auch nicht zu sagen. Aber der Ort ist schön. Übrigens ohne Weitwinkelobjektiv werdet ihr hier nicht weit kommen.
False Kiva
Ich machte mich dann wieder auf den Rückweg. Oh Mann war das ein Scheiß. Keine Ahnung was mit mir los war, aber ich brauchte für den Aufstieg relativ lange und machte ab und an ´ne kurze Pause. Ich war froh als ich wieder am Auto ankam. Während der insgesamt nur etwa 2,5km langen Wanderung habe ich tatsächlich 0,5 Liter Wasser getrunken. Normal trinke ich gar nichts. Steckte etwa noch der Devils Garden Trail in meinen alten Knochen? Ich weiß es nicht.
Ich bin froh False Kiva gesehen zu haben, aber noch einmal werde ich nicht dort hin gehen. Mit wem auch? Für Martina war das definitiv nix und Toni...keine Ahnung.
False Kiva
Ich glaube ich hatte schon mehrmals erwähnt, dass recht wenig Touristen in den National Parks unterwegs waren. Heute sah das nicht anders aus. Äußerst komisch das Ganze. Ich kann mich da an Horror Geschichten erinnern, dass der Arches keine Besucher mehr in den Park gelassen hat, weil der so voll gewesen sein soll.
So das war's. Und tschüss Canyonlands National Park.
Foto - ich hielt dann noch einmal am Shafer Trail Overlook. Das Ding wollte ich eigentlich gestern Abend von Unten nach Oben fahren.
False Kiva
» mehr Fotos von der False Kiva gibt es hier «