Tour durch den Südwesten der USA im Herbst 2015
30.09.2015 - 3.Tag Grafton Heritage Partnership Project
Da Grafton in unmittelbarer Nähe lag
und es mir dort schon 2010 sehr gut gefallen hat, wollte
ich heute noch mal vorbei schauen um zu gucken, ob es
was Neues gibt. Ich sehe mir schöne Dinge gerne auch ein
zweites Mal an. Ja sonst dürfte ich ja gar nicht mehr in
den Spiegel blicken.
Grafton wurde 1859 durch die
Mormonen besiedelt und 1862 durch eine Hochwasserflut
des Virgin Rivers zerstört. Viele kennen diesen kleinen
Fluss. Der sieht so harmlos aus, macht aber noch heute
mächtig Probleme. Die Bewohner beschlossen damals das
alte Grafton aufzugeben und zogen mit Sack und Pack ein
Stück stromaufwärts und gründeten an dieser Stelle das
neue Grafton. Aber auch hier machte der Virgin River
Ärger und schwemmte 1868 den halben Ort weg. Während der
Indianerkriege gab es Verluste auf beiden Seiten.
Die Gräber kann man noch heute auf dem Friedhof von Grafton besuchen. In den Jahren gab es immer mal wieder
Hochwasser. 1945 hatten die letzten Bewohner die Nase
voll und hauten ab. Seit dem ist Grafton eine Ghost
Town.
Seit 1997 wird Grafton durch das Grafton Heritage Partnership Project
betreut und für die Nachwelt erhalten. dieser
gemeinnützige Verein sammelt Spenden und restaurierten
davon z. Bsp. das School House und das Russel Home. Neu für
mich war die Spendenbox am Parkplatz. Eintritt fällt
hier keiner an, aber trotzdem tut es niemanden weh, den
einen oder anderen Dollar zu spenden.
Foto - Louisa Marie Russell Home von 1879 kann heute
auch von innen besichtigt werden. Es zeugt vom
schlichten Leben der damaligen Bewohner.
Interessant die aufwändige
Konstruktion der Ecke des Blockhauses der Familie
Russell.
Foto - School House Anno 1886
Foto - rechts das 1862 gebaute
Alonzo und Nancy Russel Home.
Foto - Wohnhaus der Familie John und
Ellen Wood aus dem Jahr 1877.
Foto - Scheune von John und Ellen
Wood, auch 1877 erbaut.
Am Friedhof war ich nicht alleine.
Neben den Geistern der Verstorbenen strolchte noch ein
Junger Mann über den Friedhof und machte paar Bildchen.
Seine Freundin zog es vor im Auto sitzen zu bleiben. Ich
bemerkte dass er ein Deutscher war und sprach ihn an. Er
meinte zu mir, dass dieses seine erste USA Reise, aber
definitiv nicht die letzte war. Ich erzählte ihm von
meiner USA Meise und das meine Tour gerade starten
würde. War ein netter Plausch.
Ja Grafton hat sich positiv weiter entwickelt. Einen
Besuch kann ich weiterhin nur empfehlen.