Tour durch den Westen der USA im August 2016
13.08.2016 - 10.Tag Grand Teton National Park
Guten Morgen. Gegen 6.30 Uhr
verließen wir Dubois Richtung Grand Teton National Park.
Wir hatten nicht viel Geld, weswegen wir uns heute nur
1°C leisten konnten. Öh Petrus, wir haben Hochsommer.
Nur 50 Minuten später trafen wir am Snake River ein.
Damit war klar, dass Dubois eine echter Alternative zu
anderen Übernachtungsorten nahe dem Grand Teton ist.
Foto - Snake River mit dem 3842 Mount Moran
Die sehr frühe Anfahrt hatte sich
gelohnt, denn es wehte kein Lüftchen und der Snake River
war blank wie ein Spiegel und obendrein waren wir fast
alleine hier. Ich hatte mal wieder den
richtigen Riecher. Schon gestern Abend sagte ich
Martina, dass es heute besser wäre sehr früh in den Park
zu fahren. Belohnt wurden wir mit diesem atemberaubenden
Panorama am Snake River. Fragt nicht wie aufgeregt ich
war. Die kleinen Wolken am Himmel, die sich im Wasser
spiegelten, das sah alles so schön aus.
Paar Kilometer weiter, der Jackson
Lake lag nicht ganz so ruhig da, was aber auch mit
seiner enormen Größe zu tun hat.
Hier ein kleines Video von der Fahrt
zum String Lake, um 7.45Uhr am Morgen.
Den String Lake im Grand Teton
kannten wir noch nicht, aber ich hatte paar Bildchen
davon gesehen, die mir sagten, da musst du unbedingt
hin. Jo und hier seht ihr warum ich so ein Verlangen
nach diesem kleinen See hatte.
Die Sonne stand jetzt um 7.56 Uhr
immer noch sehr tief am Himmel und blendete uns beide.
Wir hatten den String Lake ganz für uns alleine.
Auch die Ruhe war sagenhaft. Ab und
an piepste ein Vögelchen und das war's.
Wir fuhren dann 400 m weiter zum
nächsten Parkplatz des String Lake. Wow das wird ja
immer besser. Jo dann kam ein junges Pärchen, der
Sprache nach aus Schweden oder so. Die hatten ein
Blechkanu und waren zu faul das Ding ins tiefe Wasser zu
schieben. Die hockten in dem Ding und wollten es durch
ruckartige Bewegungen vom steinigen Grund lösen und ins
tiefere Wasser befördern. Wir waren sprachlos. Ich stand
da und schüttelte mit dem Kopf. Der junge Mann fragte
mich, was denn wäre. Ich meinte zu ihm, dass sie nicht
alleine wären und die Ruhe kaputt machen. Die beiden
kapierten es einfach nicht. Ganz ehrlich, am liebsten
hätte ich 'ne Kanone genommen und denen die Luft aus dem
Kanu gelassen.
Ruhe kehrte wieder ein und die Wasseroberfläche
beruhigte sich auch. Jetzt bekam ich eine Idee. Ich
packte meine 70D mit dem 70-200 2.8 L IS USM ins Gras,
gab Martina die 40D mit dem 10-22 USM und ging ins kalte
Wasser. Und das Wasser war kalt. Nach etwa 5 Minuten
ohne zu Zappeln konnten wir endlich dieses Foto machen.
Seelig gingen wir zum Auto. Unterwegs begegneten wir
einem jungen Mann, dem wir freundlich grüßten, ansonsten
kein Mensch weit und breit.
Vom Jenny Lake erwartete ich nicht
so viel, aber gucken wollten wir trotzdem mal. Am ersten
Viewpoint schnappte wir unsere Kameras ....hmmm da waren
nur zwei von unseren drei. Wir alles durchsucht, weil
manchmal rutscht eine von denen in irgendeine Lücke.
Nee, die 70D mit dem langen Rohr war weg. So langsam
wurde mir anders. Wir grübelten, die hatten wir doch
eben noch am String Lake. Mir dämmerte es "ich
packte die Kamera ins Gras". Ach du Scheiße, die
liegt noch am String Lake. Uns wurde heiß und kalt. Wir
dachten sofort an den jungen Mann, der uns da entgegen
kam.
Wir waren gerade mal etwas über 3 km gefahren, aber
zurück geht nicht, weil Einbahnstraße. Wir nahmen die 8
km im Tiefflug. Ihr habt keine Vorstellung wie es und
ging. Uns war nach heulen.
20 Minutennach dem wir ihn verlassen hatten, erreichen
wir den Parkplatz. Der junge Mann saß im Gras und hob
die Hand mit Daumen hoch. Er sagte, dass er auf uns
gewartet hat. Ihm war klar, dass wir wieder kommen
würden. Er bekam als Dank die Umarmung eines alten
Mannes.
Wir waren danach beide etwas fertig. Martina weinte und
ich war froh, dass die Sache gut ausging. Schon länger
befürchtete ich, dass so etwas passiert, denn mein Kopf
will leider nicht so wie er sollte. Immer wieder versagt
gerade das Kurzzeitgedächtnis. Kleinigkeiten lenken mich
ab und ich vergesse, was ich machen wollte.
Wir fuhren dann wieder zum Jenny
Lake, aber so richtig waren wir beide noch nicht bei der
Sache. Nur ganz langsam kamen wir beide wieder runter.
Der Besuch der Chapel of the
Transfiguration ist bei uns schon Tradition, wenn wir im
Grand Teton sind, so auch heute.
Ich möchte nicht wissen, wie viele
Fotos hier schon gemacht wurden.
Das Licht in der Kapelle war sehr
bescheiden. In diese Richtung war mir noch nie zuvor
gelungen.
Da war ja noch das Problem mit der
nächsten Übernachtung. Eine Problem, wir konnten gestern
nicht einschätzen, wie weit wir heute fahren könnten.
Unser Wunsch war es nach Billings zu fahren, aber wir
fanden das etwas viel für einen Tag und buchten deshalb
gestern Abend in Cody, was definitiv kein Problem wäre.
Jetzt gegen 9.00 Uhr wussten wir, dass Billings kein
Problem wäre. Wir hatten zwar Telefon aber kein
Internet. Mir fiel ein, dass man im Visitor Center immer
kostenlos ins Netz gehen kann und oft sogar WLAN hat.
Das Visitor Center war in unmittelbarer Nähe. Wir dahin
und ich via Smartphone das Motel in Cody storniert und
das
Baymont Inn & Suites Billings für 55,11€ plus 3000
Wyndham Punkte gebucht. Das half auch noch unsere
Stimmung zu heben, denn damit wussten wir ganz genau, wo
der Tag heute endet.
Zum Mormon Row Historic District
wollten wir beide unbedingt, weil das da auch immer
schön war. Ui das Umfeld der Scheune hat aber mächtig
gelitten, denn bei unserem letzten Besuch war hier noch
so einiges an Gras zu sehen.
Wir schauten auch noch zur John
Moulton Ranch. Hier auf dem Bild das alte Wohnhaus.
Die Moulton Barn ist eine der
schönsten Scheunen die ich kenne. Ich frage mich, wie
man auf so eine Form kommt. Wenn ich da an die alten
einfachen Scheunen aus meiner Kindheit denke...
Das nächste Ziel unserer Wunschliste
im Teton war Schwabacher Landing. Hier war sogar etwas
Betrieb. Wir gingen heute erstmalig etwas weiter durch.
Ein Biber hatten diesen Nebenarm des Snake Rivers mit
einem Damm angestaut, weshalb ein Teil der Wege unter
Wasser standen. Wie man auf dem Bild sehen, konnten die
Bäume so viel Wasser nicht ab. Die Biberburg ist in der
Bildmitte zu sehen.
Foto - Spiegelung der Teton Range im
Snake River. Na sieht das gut aus?
Tja und so sieht es da wirklich aus.
Auch wir waren sprachlos, als wir das sahen. Aber ihr
könnt auch sehen, dass das die Leute nicht stört. Statt
zu zoomen, latschen sie auch das letzte bisschen Gras
kaputt.
Mit Schwabacher Landing war unsere
Wunschliste im Teton komplett abgearbeitet. Schön war es
wieder, wenn aber einige Bereiche ganz schön zertrampelt
waren. Wir werden auf jeden Fall irgendwann wieder
kommen.
Foto - Mittagspause, es gab wie immer frische Bagel mit
was weiß ich dazu.