Tour durch den Westen der USA im August 2016
09.08.2016 - 6.Tag San Juan County Road 14
die San Juan County Road 14 bin ich
im
Herbst 2013 erstmalig mit Toni gefahren. Damals war
ich fasziniert von dieser Road. Ich wollte die dann
unbedingt mal im Sommer mit blühenden Wildblumen sehen.
...wenn das Wetter nicht so eigenartig wäre. Die Straßen
waren nass, es hatte gerade ein wenig gegossen. Was
machen? Egal, wir gucken mal.
Foto - Brooklyn Mine, an der man
automatisch vorbei kommt, wenn man auf die County Road
14 von Süden hoch fährt.
Im Jahr 2013 konnte man von Süden
noch mit einem PKW hoch fahren, das sah jetzt schon
etwas anders aus. Die Piste war zum Teil mächtig
ausgewaschen und wies so einige größere Querrillen auf.
Meiner Liebsten war das gar nix. Ich versuchte sie zu
beruhigen und sagte ihr, dass es ein Klacks für unser
Auto wäre.
Nach knapp 5,0 Kilometer erreichten
wir das Hochplateau, wo es relativ eben weiter ging.
Hier war die Road in einem sehr guten Zustand.
Tja da standen wir nun, das Paradies
vor der Nase, aber dicke Gewitterwolken am Himmel.
Knipsen wir halt die Blumen hier oben auf 3700 Meter.
Wir beobachteten eine Weile die
Wolken und waren der Meinung, dass es im Süden heller
wird, also da, von wo aus die Wolken angekleckert kamen.
Foto - dicke Gewitterwolken über den 4000ern
Wir waren hier oben nicht alleine.
Zwei einheimische Pärchen hatten ihr Auto abgestellt und
marschierten zum McMillan Peak. Das machte uns auch noch
Mut, denn die müssten sich ja auskennen und werden nicht
gerade bei drohendem Unwetter auf einen Gipfel klettern.
Die Wolken zogen sehr langsam. Wir
nutzten die eine Stunde Wartezeit für ein Mittagessen und
schauten uns die Wildblumen an.
Foto - Blick auf den Million Dollar
Highway, der hier 600 Meter unter uns vorbei führte,
dahinter die Mill Creek Falls.
Ja dann ging alles sehr schnell. Wir
konnten zusehen, wie ein Wolkenloch mit blauem Himmel in
unsere Richtung kam. Das Loch war nicht sehr groß und
zog komischer Weise recht schnell dahin.
Wir verließen das Hochplateau, immer
dem Wolkenloch folgend. Wir wollten so viel wie möglich
mit Sonnenschein sehen.
Wir waren total happy. Das Warten
auf die Sonne hatte sich echt gelohnt.
Der ganze Berghang war gelb von
diesen Blumen.
Blick auf den berüchtigten Black
Bear Pass, der definitiv nix für Anfänger ist.
Auf der San Juan County Road 14 ging
es dann weiter Richtung Norden. Oha hier sah die Road
gar nicht gut aus. Die Route führt im oberen Teil mit
starkem Gefälle nach unten ins Tal. Die vielen
Niederschläge hatten mächtig an der Piste gearbeitet.
Für Martina war spätestens jetzt Schluss mit lustig. Ich
schaffte es nicht wirklich zu überzeugen, dass das alles
noch kein Ding für unser Auto ist. Mit einem normalen
SUV, wie wir ihn all die Jahre vorher von Alamo hatten,
wäre hier Schluss gewesen und wir hätten die Abfahrt Im
Süden nehmen müssen. Ab und an wurden wir Dank tiefer
Querrillen ordentlich durchgeschüttelt. Das hatte den
Vorteil, dass man wach bleibt.
Als wir uns dann dem ersten Wohnhaus näherten, wo ein
ganz normaler PKW stand, wurde meine Kleine wieder
ruhig. Die Road war da immer noch kaputt, aber sie war
bei weitem nicht mehr so ruppig, wie weiter oben.
Die fahrt auf der San Juan County Road 14 war für uns
definitiv ein Highlight und ich hoffe, dass wir sie
irgendwann einmal wieder besuchen. Euch können wir nur
empfehlen es uns gleich zu tun. Wer bedenken hat wegen
des Zustandes der Road, sollte auf jeden Fall von Süden
den Berg hoch fahren und zur Not da auch wieder runter.
Die südliche Strecke ist die einfachere, aber auch etwas
länger.