Tour durch den Westen der USA Sommer 2010
31.07.2010 - 7.Tag 46th Annual Milk River Indian Days 2010 |
Nach dem wir im letzten Jahr in
Pala CA zum ersten Mal ein Powwow besuchten, war klar, dass
dieses nicht der letzte war. Problem ist immer nur, während
unseres Urlaubs einen Termin zu finden. Im Südwesten finden im
Sommer und Winter keine statt, weil entweder zu warm oder zu
kalt. Den heutigen Termin und einem im Nachbar Reservat hatten
wir schon Monate lang im Kalender, wussten aber selbst nicht,
was wir von ihm halten sollen, denn Infos gab es so gut wie
keine über beide Powwows.
Foto -
Chief Administrative Officer Loren "Bum" Stiffarm eröffnet den
Powwow |
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Was uns vor allem irritierte, war der Name
"46th Annual Milk River Indian Days 2010", denn die 46 bedeutet
ja, dass es schon die 46. Indianer Tage im Reservat sind. Hmmm
46 mal und nicht ein Zeitungsartikel, nicht ein Foto, rein gar
nichts im Web. Obendrein wurde nicht genau mitgeteilt, wo der Powwow
stattfinden soll.
Wir haben mehrmals vorher darüber gesprochen, ob sich die lange
Anfahrt lohnt, und was ist, wenn da gar nichts ist, oder die uns
nicht daran teilnehmen lassen. Gestern entschlossen wir uns dann
wie unsere Tour die nächsten drei Tage weiter geht und wir
beschlossen ins
Indianerreservat Fort Belknap bis fast an die Grenze nach
Kanada zu fahren.
Wir hatten eine über dreihundert Kilometer lange, fast Kerzen
gerade Route vor uns. Nur selten wurde die Strecke durch einen
kleinen Canyon unterbrochen. Ich habe immer und immer wieder
nach nur der kleinsten Attraktion hier oben im Norden in Google
Earth gesucht, aber beim besten Willen nichts gefunden. Sollte
der Powwow also ein Schuss in den Ofen sein, wäre ein Urlaubstag
komplett verplempert. Also nicht falsch verstehen, die Gegend
war nicht hässlich, aber dafür muss man nicht so weit fahren.
Die Orte auf der Strecke erinnerten uns stark an die Orte in
Oregon, die wir letzten Sommer gesehen haben. Alles war sehr
einfach, alt und könnte mal wieder etwas Farbe gebrauchen. Wir
merkten schnell, dass wir hier irgendwo im Nichts waren.
Foto -
Die Eagle Staff beim Grand Entree |
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Gegen 11.00 Uhr erreichten wir Fort Belknap
und fanden gleich am Ortseingang ein Hinweisschild zum Powwow.
Wir fuhren kurz hin um die Lage zu checken. Tatsächlich hier
ging was ab. Der Powwow selbst sollte erst um 13.00Uhr beginnen,
also fuhren wir erst einmal in den Ort rein. Ja viel Ort war da
nicht, eine Tankstelle, paar Häuser und das war´s. Da es Mittag
war, dachten wir uns, dass wir uns in der Tanke den Wanst
vollhauen könnten, aber da war auch nix. Wir kauften dann paar
Chips und nagten an denen rum.
Zurück auf dem Powwow Gelände, checkten wir die Arena und die
Sitzplätze. Leider war die Arena komplett überdacht, denn
dadurch war es nicht ganz einfach mit dem Licht beim Knipsen und
Filmen, denn an den Seiten kam das grelle
Sonnenlicht durch und dort wo sich später die Tänzer bewegen
würden, war es relativ dunkel. |
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Pünktlich um 13.00 Uhr begann der Powwow mit
dem Warmup der Sänger und Drummer. Jede Gruppe von Sänger gab da
eine kurze Kostprobe ihres Könnens. Was uns gleich auffiel, dass
hier sehr viele Gruppen waren, so dass es wahrscheinlich
nur Livemusik geben würde. |
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Chief Administrative Officer Loren "Bum"
Stiffarm saß mit seiner Frau direkt neben Martina |
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Hier ein Video vom Warmup und Grand Entree.
Ich habe mir das Video auf mehreren PCs angeschaut und
festgestellt, dass User ohne Bassboxen das Nachsehen haben und
nicht die Power der Musik genießen können, wie übrigens auch in
all den anderen Videos von uns. Wir empfehlen Stereo Subwoofer
2.1 Systeme von Logitech, die um die 50 Euro kosten, einen aber
mit einem tollen Klang verwöhnen.
Hilfe zum Videoplayer |
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Nach dem Warmup folgte der Grand Entree
angeführt durch Chief Bum, gefolgt von der Eagle Staff mit den
Flaggen und dann alle Teilnehmer des Powwow. |
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Einen Grand Entree haben wir auch zum ersten
mal erleben dürfen. War echt beeindruckend. |
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Ja die Arena war nicht schön, aber
vermutlich ist es hier im Norden der USA von Vorteil,
wenn man eine Überdachung hat. |
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Es machten auch sehr viele kleine Kinder
mit. Und wer nicht selbst laufen konnte, wurde getragen. |
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Im 1888 gegründeten
Indianerreservat Fort Belknap leben zwei verschiedene
Indianer Stämme, einmal die Gros Ventre und die Assiniboine.
Beide Stämme leben unter nur einer Regierung. |
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Er hier faszinierte mich besonders |
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Ich kann ja nun normal die Hitze sehr gut
ab, aber hier unter dem Blechdach wurden wir fast gebraten.
Ehrlich gesagt hätten wir nicht gedacht, dass es hier im Norden
so extrem warm ist, vor allem wenn man bedenkt, das Fort Belknap
auf dem selben Breitengrad wie München liegt und noch 200 Meter
höher über dem Meeresspiegel. |
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Dann begann der Wettkampf der Tänzer, der in
verschiedenen Disziplinen, getrennt nach Alter und Geschlecht
durchgeführt wurde. |
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Dank des ausgefallenen Mittagessens, hatten
wir Hunger. Die Stände mit dem Essen standen direkt hinter
unseren Sitzplätzen. Ich ging fix zu dem einen und bestellte ein
Philly Steak Sandwich für 6 $. Mich bediente ein junges Mädel,
die mich fragte, woher ich käme. Als ich zu ihr "Germany" sagte,
konnte sie das nicht glauben. Sie fragte ein zweites Mal. Ich
musste dann natürlich jede Menge Fragen beantworten, "was wir
hier machen?", "wo wir als nächstes hin wollen?" usw. ...genau
Frauen sind neugierig. Inzwischen hat eine ältere Indianerin das
Brot zubereitet. Sie formte einen Teigfladen, den sie in einen
Topf mit heißem Öl schmiss. Das Mädel wärmte drei Rinder Steaks
auf, packte die auf das Fladenbrot und darüber eine Portion rote
Bohnen und rollte das Ganz zusammen. Ganz ehrlich? Hab schon
besseres gegessen. Das Brot schmeckte gar nicht. Die Bohnen
waren gut und das Fleisch auch. Gott sei Dank hatten wir unsere
Taschenmesser dabei, denn einfach abbeißen ging ja gar nicht.
Das Ding war so groß und wir schnell satt. Den Rest spendeten
wir der Abfalltonne. |
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Die Gruppe der "Golden Age" - ganz toll, was
hier die ältere Generation noch zeigte. In ihren Gesichtern,
Gesten, all ihrem Tun, spiegelte sich der Stolz ihres Volkes
wieder. |
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...über die Schulter geschaut |
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Wir dachten erst, dass hier nur Indianer aus
dem Reservat Fort Belknap teilnehmen, haben dann aber
mitbekommen, dass auch Indianer aus Kalifornien, Colorado und
anderen Bundesstaaten sowie aus Kanada am Wettstreit dabei
waren. |
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Die Kleinen waren großartig |
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Hier ein Mitglied der Jury, die die Tänzer
bewertet |
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Als ich das hier sah, konnte ich nicht
anders, wie schnell ein Foto zu machen. Klar fragte ich mich, ob
das sein muss, war dann aber schnell der Meinung "genial". Der
Kleine hat so keine Chance stiften zu gehen und Mama kann ihn
Wort wörtlich an der kurzen Leine halten. |
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Die 46th Annual Milk River Indian Days 2010
entpuppten sich für uns als Volltreffer. Die 300 Kilometer lange
Anfahrt haben sich echt gelohnt.
Wir möchten uns hier einmal öffentlich bei den Indianern des
Reservat Belknap bedanken. Danke das wir an eurem Treffen
teilnehmen durften. Danke für eure tolle Musik, eure
beeindruckenden Tänze und für das Gänsehaut Feeling. Ihr
habt unsere Ohren und Augen vom aller feinsten verwöhnt. Und
nicht vergessen, danke für eure Gastlichkeit und Freundlichkeit.
Wir würden gerne wieder einmal zu euch kommen. |
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Gegen 18.00 Uhr war der Powwow zu Ende. Wir
hatten für die Nacht noch kein Quartier, hatten aber beschlossen
erst einmal bis Havre zu fahren und vieleicht noch etwas weiter.
Während der Fahrt entschieden wir uns in Havre zu übernachten,
denn die letzten Tage waren extrem hart und wir total
ausgelaugt. Wir sind morgens immer sehr früh aufgestanden und
abends nicht vor Mitternacht ins Bett. Es war Zeit für eine
kleine Pause.
In Havre nahmen wir im
Super 8 Havre ein Zimmer für 58,23 €. Abendessen gab es beim
Chinesen. Danach sind wir nur noch kurz shoppen und dann ab ins
Bett. Na dann gute Nacht. |
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