Tour durch den Südwesten der USA Sommer 2011
22.07.2011 - 11.Tag Rocky Mountain National Park |
Sehr früh am Morgen bei 8°C starteten wir unsere Tour Richtung
Rocky Mountain National Park,
der heute fällig war. Von Georgetown aus nahmen wir den
Berthoud Pass. Georgetown liegt ja schon auf über 2500
Meter und da dachten wir, dass es nicht viel höher gehen
kann, aber denkste. Der Berthoud Pass führt rauf bis auf
3446 Meter über den Meer. Schon die Fahrt auf der
Passstraße, die auch von LKW befahren wird, war ein
Erlebnis wegen der tollen Aussicht. Foto - Blick vom Berthoud Pass auf den 4072 Meter hohen
Engelmann Peak |
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Im
Rocky Mountain National Park war der erste Picknickplatz
unser. Die Sonne gab inzwischen alles und es war nicht mehr so
lausig kalt. Frühstück mitten in der Natur, genau so mögen wir
das. |
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Mr and Mrs
Hinter uns der Colorado River. Jo
das haben wir vorher auch
nicht gewusst, dass der hier lang plätschert. Reisen bildet eben. |
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Der
Rocky Mountain National Park ist einer von wenigen, über
die wir nicht viel wussten. Ich hatte mal gelesen, dass er den
Alpen ähnlich sein soll. Bisher war das nicht der Fall.
Foto - Blick auf den Cascade Mountain |
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Ein Schild am Straßenrand wies uns auf die Holzwarth Historic
Site hin. Keine Ahnung was das sein sollte. Wir also Auto
abgestellt und den knappen Kilometer hin spaziert.
Foto - Colorado River, hier noch sauber |
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Die Holzwarth Historic Site öffnet täglich um 10.00 Uhr. Wir
waren kurz vor zehn da. Die Ranger öffneten gerade die Gebäude.
Wir wurden gleich gefragt, ob wir Lust auf eine Führung
hätten...aber immer. Außer uns war noch eine Familie aus Florida
dabei. Jo wir haben uns gegenseitig vorgestellt. Der Mann aus
Florida erzählte mir, dass er drei Jahre in Deutschland
stationiert war. |
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Der deutsche Einwanderer John Holzwarth Senior hatte eine Kneipe
in Denver. Die Prohibition von 1916 machte ihn arbeitslos und er
musste sich was neues suchen. Im Jahr 1917 gründete er hier eine
Ranch. Mit der Ranch als ehemaliger Kneiper war das so eine
Sache, es wurde einfach nix draus.
Als die Fall River Road über den Pass fertig gebaut war, kamen
immer mehr Reisende durchs Tal. Das brachte John auf die Idee
auf der Ranch die Holzwarth Trout Lodge zu eröffnen. Eine Nacht
in einer Hütte inklusive zwei Mahlzeiten kostete damals 2,-$ und
eine Woche 11,-$. |
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Ein Blick in die Küche. Die Prohibition schien hier nicht zu
gelten, wie man am Schnapsbrenner sehen kann. Der Ranger war
echt cool, er schmiss mit deutschen Begriffen nur so um sich und
zerbrach sich dabei die Zunge
Habt ihr schon mal eine Ami ohne Deutschkenntnisse Kirschwasser,
Sauerkraut usw. sagen gehört? Wir sollten ihm dann immer
vormachen, wie man es richtig ausspricht. |
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Der Ranger bot uns an einen echten Bisonmantel zu testen. Die
passende Schuhmode hatten wir eh schon an. Habt ihr ´ne
Vorstellung wie schwer das Teil war? |
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Die Lodge wurde 10 Jahre erfolgreich
geführt und dann in eine Guest Ranch umgewandelt, die
weitere 40 Jahre betrieben
wurde.
Foto - Hier eine der Cabins |
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Ja und so sahen die Buden von innen aus. |
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1973 verkaufte John Holzwarth Junior die Ranch an den Staat, der
alle modernen Gebäude abreißen ließ und die alten Gebäude wurden
in den Zustand von 1920 zurück versetzt.
Die Führung durch die Holzwarth Historic Site und der Ranger
waren echt toll. Können wir nur weiter empfehlen. Am Ende wurde
wir noch auf Deutsch verabschiedet. |
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Die Trail Ridge Road führte uns immer weiter nach oben bis auf
3713 Meter |
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Vom Mitte Oktober bis Juni ist die Trail Ridge Road wegen der
Schneemassen gesperrt und so sieht das hier Ende Juli aus. |
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Blick vom Alpine Visitor Center |
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Direkt am Visitor Center sahen wir eine sehr große Herde Elk
Kühe mit ihren Jungen |
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Ein paar Kilometer weiter sahen wir dann auch ein paar Elk
Bullen. Wir haben den imposanten Tieren längere Zeit zugeschaut. |
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Der
Rocky Mountain National Park war richtig toll. Uns hat es
hier sehr gut gefallen und vor allem war es wieder mal was ganz
anderes. Keine Ahnung, warum der unter den Deutschen nicht so
populär ist. |
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Irgendwo außerhalb des Parks, am Rande einer Ortschaft, wollten
wir unsere Lieben daheim in Deutschland anrufen. Ich hielt dazu
am Straßenrand. Ja hier in den Staaten hält kein Schwein zum
Telefonieren, aber ich mach das. Ich sabbelte gerade mit
Schwiegermutter, als hinter uns ein größerer ziviler Geländewagen hielt.
Ja und zur Krönung machte der nach dem er stand auch noch ein
Blaulicht an. Ui die jagen bestimmt einen Gangster und wir
dürfen jetzt zugucken...wo ist die Kamera?
Der kam dann zu mir an die Tür und fragte nach dem Nummernschild
(wir erinnern uns, wir haben
keins). Ich nahm den nicht für voll und zeigte nebenbei beim
Reden mit der Oma auf den Wisch an der Frontscheibe. Er las sich
das Ding durch und kam wieder. Ich gab dann Martina das Handy,
weil ich bin ja höflich.
Er das geht so nicht. Ich ja und...hab keine. Hab das Auto so
von Alamo bekommen und die haben mir gesagt, dass das voll ok so
wäre. Der erzählte uns, dass wir nicht in Nevada wären und wir
in Colorado mindestens ein Nummernschild bräuchten. Ich zu ihm,
hab trotzdem keins. Er meinte, wir sollen zum nächsten Police
Office fahren und die würden uns helfen. Ich in Gedanken "bist
du blöd?".
Dann fragte er woher wir kämen. Ich "Germany". Er "oh ich mag
Deutschland". Ich zu ihm "ich nicht". Jetzt kam er ins stottern,
denn mit der Antwort hatte er nicht gerechnet. Ich weiß selbst
nicht, warum ich das gesagt habe, aber der war mir echt zu blöd.
Er fing dann wieder von wegen "Deutschland ist toll" an zu
schleimen und sagte, weil er Germany mag, sieht er heute mal von
einem Ticket ab und haute wieder ab.
Wir schauten uns beide doof an und grinsten. Also nicht dass ihr
denkt, wir hätten keinen Respekt vor der Polizei in den Staaten.
Nee dem ist nicht so, aber dieser kam uns so komisch vor, dass
wir den gar nicht ernst nahmen. Wir vermuten, dass er von einer
privaten Sicherheitsfirma war. Egal, so haben wir wenigstens
eine Story mehr zu erzählen.
Im Übrigen, wir sind durch diverse Kontrollen gefahren, wurden
gelasert, von State Troopers, Sheriff und Polizei überholt, vom
Straßenrand aus gesehen und was weiß ich noch. Kein Schwein hat
sich daran gestört. Von da an haben wir auch mal auf andere
Fahrzeuge geachtet und tatsächlich drei weitere komplett ohne
Nummernschilder gesehen.
Hier ein Video vom Rocky Mountain National Park
Hilfe zum Videoplayer |
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