Tour durch den Südwesten der USA im Februar 2015
12.02.2015 - 13.Tag Devils Fire |
Die Nacht war Schrott. Ich bin
nachts wach geworden, weil ich keine Luft mehr durch die
Nase bekam. Ich riss mir regelrecht die Schlafmaske vom
Gesicht, die verhindert, dass ich durch den Mund atme.
Martina ist jedes Mal mit wach geworden und machte sich
schon Sorgen. Das Gefühl war widerlich. Es kam mir vor,
als wenn ich gleich ersticken würde.
Am Morgen dann was ganz Neues. Ich bekam ein Auge nicht mehr auf,
weil es verklebt war. Häää was´n
das für´n Scheiß? Mit Wasser ließ sich der klebrige Kram
entfernen. Martina erfuhr von unseren
Kindern am Telefon, dass es sich um eine klassische
Bindehautentzündung handelt. Na prima, der Plunder
fehlte mir jetzt noch in meiner Sammlung. Egal die Show
geht weiter.
Tja was heute anstellen. Geplant war gar nix. Ich
grübelte kurz, was bei dem Krankenstand am einfachsten
wäre. Mir fiel dann Devils Fire ein. Martina war da zwar
schon, aber noch nicht oben. Damals im Sommer 2008 war
es einfach zu heiß. Jo genau, da fahren wir jetzt
hin.
Foto - Road im Wash in Richtung Devils Fire. Hier einer
der deluxe Abschnitte. |
|
|
Kurz nach dem Verlassen der
Interstate fuhren wir auf die New Gold Butte Road, die
seit Jahren in einem beschissenen Zustand ist. Wind und
Wetter arbeiteten gegen den Teer, von dessen Deckschicht
oft nix mehr zu sehen war. Dementsprechend rau war die Straße und
die Fahrt etwas unruhig. Auf jeden Fall war es ratsam
auch auf größere Löcher zu achten, denn
davon gab es mehr als in den Jahren zuvor. Die 34km bis
Whitney Pocket konnte man aber mit jedem PKW fahren und
bisschen Jammern kann auch nicht schaden.
Foto - die Steinstufe, mal vorhanden mal nicht. Mein
Eindruck, sie ist in den letzten Jahren gewachsen. Die
Stufe selbst war bei unserem Besuch nicht mehr machbar,
auch nicht mit Steine davor packen. Was aber immer noch
ging, war das seitliche Umfahren. |
|
|
Bei Whitney Pocket endete der Teer
und die nächsten 6 Kilometer fuhren sich richtig beschissen.
Die New Gold Butte Road war hier geschottert, mit teils
richtig groben Material. Wer hier rast killt seine
Reifen, bzw. den Unterboden seines Autos. Dieser
Abschnitt war wirklich übel. Unwetter hatten den feinen
Kram weggespült und der grobe Schotter blieb übrig. Ich
denke die sollten das Stück einfach mal wieder graden. |
|
|
Der Abzweig von der New Gold Butte
Road in den Wash nach Devils Fire war ausgeschildert.
Aber sucht dort nicht nach Devils Fire oder anderes.
Nehmt einfach den ersten Abzweig nach Whitney Pocket.
Bis hier her kennt auch das Navi den Weg, danach ist
damit Feierabend. Ich war schon dreimal bei Devils Fire
und brauche dort kein Navi. Wenn man einmal dort war,
weiß man wie man die 15km im Wash zu fahren hat. Ich
hatte zur Sicherheit einen POI im Navi, der auf den
Punkt gelegt war, wo man den Wash verlässt und dann
Devils Fire erreicht. Das Navi kann zwar nicht
navigieren, aber es reagiert trotzdem auf die PIO´s und
bimmelt, wenn man sich einen von denen auf 250m genähert hat. Jo
und so weiß man, wo man abbiegen muss.
Die Fahrt im Wash zieht sich wie ein Kaugummi. 15km sind
auch ein ordentliches Stück. Verfahren ist da nicht.
Schaut euch den Kram vorher in Google Earth an oder
druckt euch das sogar aus, dann passt das. Wenn ihr ein
Hand GPS nutzt, dann denkt daran, dass ihr einmal in nur
350m Entfernung am Ziel vorbei fahrt und erst nach
weiteren 2km den Wash verlasst, um dann endgültig auf
Devils Fire zu fahrt.
Die Strecke selbst war einfach und mit jeden SUV
ohne Probleme, mit einem PKW keine Chance. Allrad war total
überflüssig.
Foto - ich suchte gleich
"mein" Herz und fand es auch. In der Vergangenheit
hat mir mal jemand, der in der Nähe wohnt, weißmachen
wollen, dass hier viel kaputt wäre. Alles Blödsinn.
Keine Ahnung, warum die Leute solchen Schwachsinn
verbreiten. |
|
|
Geparkt haben wir oben direkt am
Weidezaun. Martina hatte etwas Schiss, weil es der Berg
sehr steil war. Wir schnappten den Fotokram und
amüsierten uns mang den Sandsteinformationen.
Foto - auch
diese filigrane Figur hat nicht gelitten |
|
|
Gleich am Anfang fiel mir etwas auf.
Zwischen all dem Rot war jede Menge Weiß zu sehen. Ich
kramte in meinem Gehirnkasten, konnte mich aber bei
besten Willen nicht an Weiß hier in Devils Fire
erinnern. Uns fiel da gleich das Goblin Valley ein, wo
wir auch erstmalig weiße Flächen gesehen haben. Das
weiße Zeug war fest und kam hier in Massen vor. |
|
|
Auch hier sehr auffällig die weiße
Ablagerung, bei den letzten Besuchen definitiv nicht
vorhanden war. |
|
|
Martina war begeistert und kroch mit
mir in alle Ecken. Ich staunte, weil sie sich trotz
Höhenangst relativ nah an die 10m tiefe Abbruchkante
wagte. |
|
|
Ich war ja nun schon dreimal hier,
aber ich entdeckte doch noch Neues. Bevor jetzt jemand
nach einem Secret sucht, nein ich habe keine GPS Daten
und ja der stand ganz normal da rum. Und ganz wichtig,
der ist höchstens 70cm hoch. Einfach Kamera dicht übern
Boden halten, mit dem Finger aufs Display der EOS 70D
tippen, fertig war das Bild. |
|
|
Martina rief mich zu sich, denn sie
hatte diesen Kerl entdeckt. Sie bekam von ihm kein Bild
hin, weil er nur von dieser Seite so wirkte und wir hier
volles Gegenlicht hatten. Ist auch einfach, EOS 70D so
übern Boden halten, dass sie im Schatten der Figur liegt
und damit die Sonne genau hinter der Figur, Display
antippen, fertig. |
|
|
Jo und das ist die Figur von oben im
Sonnenlicht. Sieht ganz anders aus. Erinnerte mich
sofort an den Alien in Independence Day, der im Alienraumschiff an den Knöpfen spielt, als die Helden
die Bombe übergeben wollen. Was ich zu viel Fantasie?
Iwo ich bin schlau, bildschön und könnte Frauen ohne Ende haben.
Aber ich bin ja treu...fast immer.
Mir schießt gerade wieder was durch den Kopp. Immer wenn
ich "Fantasie" oder "fantastisch" schreibe, fällt mir
ein, dass sich mal jemand im DSLR Forum über mich lustig
machen wollte. Er meinte ich hätte zu viel Fanta
getrunken. Der Dussel wusste nicht, das ich in einer
Schule arbeite und meine Chefin uns technische Kräfte
ermuntert hat, die neue deutsche Rechtschreibung zu
übernehmen, was wir auch taten.
Auch auf diesem Bild sieht man wie extrem die weißen
Ablagerungen waren. Wenn jemand weiß, was das ist, der
möchte mich mal bitte aufklären. Man(n) will ja nicht
dumm sterben...wo ich doch so schlau bin. |
|
|
|
|
Nach zwei Stunden machten wir
Schluss und gingen zum Auto. Ich war total happy und
dankte meiner Liebsten, dass sie einverstanden war hier
her zu fahren. Vor allem freute es mich, dass sie das
Naturwunder von Devils Fire mit eigenen Augen gesehen
und genossen hat. |
|
|
Der Weg zurück zur New Gold Butte
Road zog sich wieder hin. Da gibt´s nicht viel zu sehen,
was einen ablenken könnte. Der Besuch war auf jeden Fall
der Hammer. Euch kann ich eine Fahrt dahin nur
empfehlen.
Foto - Kaum waren wir den Berg von Devils Fire runter
gefahren sahen wir das hier. Vorhin fiel uns das weiße
Pulver, hier unten bei Gegenlicht nicht so auf.
Ich habe eben mal in Google Earth geschaut. Auf dem
Satellitenbild vom 1.Februar 2013 ist noch nix Weißes zu
sehen, aber auf dem vom 8.April 2014 ist viel Weiß
vorhanden. |
|
|
|
|