Niedersachsen und Schleswig-Holstein Pfingsten 2015
24.05.2015 - 3.Tag Dusenddüwelswarf
Geschichte hatten wir heute noch nicht. Nee Geschichten und wirres Zeug erzählen gildet nicht.
Auf Dusenddüwelswarf (Tausendteufelswarft) hatte ich mich schon gefreut. Wäre Dirschi mit uns nicht hier her, dann hätte ich das mit Martina getan.
Foto - Skulptur eines Dithmarscher Bauern. Dem Ditschi wie aus dem Gesicht geschnitten.
Dusenddüwelswarf
Normal machen wir um irgendwelche Kriegerdenkmale einen Bogen, weil meistens sind sie hässlich, aber das Ding fand ich schön und obendrein fand ich dessen Geschichte interessant.
Dusenddüwelswarf
Ach kommt, ihr müsst doch zugeben, einer schöner als der andere. Ok ok, der Schönste fehlte. Ich stand halt hinter der Kamera und Carmen, die auch ein Bildchen machte neben mir.
Wir haben uns alle wirklich prima verstanden und viel erzählt und gelacht. Mir fehlen die Leutchen.
Die Gedenkstätte wurde errichtet um an die Schlacht bei Hemmingstedt zu erinnern, wo die Dithmarscher ihre Bauern Republik gegen die Truppen des dänischen Königs erfolgreich verteidigte. Der König wollte Dithmarschen unter seinen Hut haben, weil er dann die komplette Elbmündung kontrolliert hätte.
Damals kämpften hier 6000 Dithmarscher Bauern gegen eine gut ausgebildete Armee von 12000 Mann. Nur ein einziger schmaler Weg führte zu dem Gelände wo die Bauern auf den Feind warteten. Die 4000 Mann starke Elitetruppe der Schwarze Garde an der Spitze hatte keine Chance. Sie waren mit all ihren Klamotten und Panzerungen viel zu schwer für den Kampf im Matsch. Die Bauern kannte keine Gnade und erschlugen die gegnerischen Soldaten des Königs. Parallel setzen sie die Gräben unter Wasser in denen der Feind einfach nur absoff. Durch Bauernschläue und Ausnutzung des schlammigen Bodens, gewannen die Bauern nach nur drei Stunden die Schlacht.
Hier auf dem Stein steht "Wahr di Garr de Bur de kumt" (pass auf Garde der Bauer kommt). Als die schwarze Garde der Dänen Richtung Dithmarschen zog, war deren Leitspruch: "wahr di, Buer, de Gaar de kummt" (pass auf Bauer, die Garde kommt). Diesen änderten die Bauern in ihre Version, um den Feind noch den letzten Stich zu verpassen.
Das Denkmal hier wurde im Februar 1900, also genau vierhundert Jahre nach der Schlacht errichtet. Das größte Problem dabei war damals der Findling, dessen Transport die 12km hierher das Teuerste war. 
Dusenddüwelswarf
Jo am Ende wurden die Bauern dann knapp 60 Jahre später doch noch geschlagen. Aber dieser Ort zeugt von ihren Mut sich gegen die Oberen aufzulehnen.
Gleich in der Nähe stand noch ein Pavillon, wo die Geschichte der Schlacht erzählt wurde.
Dusenddüwelswarf
In der Nähe der Gedenkstätte entdeckte ich dieses Gehöft, umrahmt von großen Kastanien.
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