Tour durch den Südwesten der USA im Herbst 2015
28.09.2015 - 1.Tag Flug Hamburg via London nach Los Angeles
Wie so oft in den letzten Wochen, konnte ich auch die letzte Nacht wieder nur schlecht schlafen. Wurde echt Zeit, dass es endlich los geht. Um 3.00Uhr hatte ich keine Lust mehr wach im Bett zu liegen und stand auf, außerdem wollten Toni und ich eh gegen vier los nach Hamburg.
Die etwas über 100 Kilometer nach Hamburg wurde wir von einem roten Mond begleitet, denn heute war totale Mondfinsternis. Auf der A24 war am frühen Morgen schon viel los. Alles strömte Richtung Hamburg zur Arbeit.
Während der Fahrt erzählte ich Toni, das Laura gestern Abend extra noch mal mit Liam zu Opi kam um Tschüss zu sagen. Mir kullerten paar Tränen als ich dem Lütten noch einen Schmatzer zum Abschied auf sein schütteres Haar gab. Der Kleine ist so süß und ganz der Opa....genauso schön.
Jo wir haben eine gute Schwiegertochter bekommen, kann man nicht anders sagen. Es soll ja junge Muttis geben, deren Nachkommen bloß niemand anfassen darf. Wir hatten mal so einen Fall im Bekanntenkreis. Nöö Laura ist da ganz normal. Selbst Tantchen bekam den Kleinen schon ins Bett. Sie kann doch nicht mehr gucken und da nahm ich ihre Hand und führte zu zu Liams Hand. Sie war so glücklich, als sie seine kleinen Finger fühlte und weinte vor Freude. Tantchen hat ja keine Kinder. Erst durch die Pflege erhielten wir Einblick in ihre Krankenakte und waren erstaunt als wir darin lasen, dass sie mal eine Fehlgeburt hatte und danach keine Kinder mehr bekommen konnte, was uns wiederum so einiges im Nachhinein erklärte. Och ich erzähle schon wieder Geschichten.
Foto - Flughafen Hamburg am frühen Morgen
In Hamburg ging alles ganz fix. Kein Warten an irgendwelchen Schaltern und kein Schlange stehen bei der Sicherheit. Wir mögen den Hamburger Flughafen.
Die Tante am Schalte von British Airways lobte mich, weil ich die Boardkarte für den Flug nach London schon auf dem Smartphone hatte und wollte auch die von London nach LA sehen. Sie wusste nichts von den Gepflogenheiten in London, wenn man in die USA fliegt. Da ist nix mit digitalen Flugticket. Die darf man sich daheim auf Papier ausdrucken, dann geht man dort zum Interview, wo man diverse Fragen beantworten muss, bekommt eine neue Boardkarte aus Papier und gut ist´s. Sie guckte mich ungläubig an und meinte dann, dass sie nie in die USA fliegen werde.
Thema Smartphone, ich wollte nie so ein Ding und hab immer mit dem Kopp geschüttelt, wenn ich die Leute mit Blick auf´s Handy blind durch die Gegend ziehen gesehenen habe. Die Angst vorm allein reisen hat mich dazu gebracht, mir so´n Ding zu kaufen. Was soll ich sagen? Bisher bin ich begeistert, auch von wegen spezieller Apps zum Thema Reisen.
Trotz meinem Schlafgerät, mag ich immer noch nicht Fernsehen, aber ich höre gerne Musik. Zu dem Smartphone habe ich mir paar Quiet Comfort 25 von Bose gegönnt. Auf die Dinger bin ich durch eine Diskussion im USA Stammtisch  aufmerksam geworden. Leute wenn ihr viel fliegt, dann guckt nicht auf die Mark äääh den Euro und legt euch so was zu. Die Dinger unterdrücken Fremdgeräusche. Selbst wenn man keine Musik hört funktioniert das. Ich sitze hier gerade und lasse mich berauschen von Liedchen à la Pulsradio, Nexus Dance und The Vibe of Vegas. Wehe jemand lästert über meinen Musikgeschmack.
Jo stimmt, bin voll in Plauderlaune. Was soll ich auch sonst während der elf Stunden Flug machen?
Foto - Frühstück von British Airways auf dem Weg nach London
Von Hamburg nach London hatte ich eine Dreierreihe für mich alleine. Genau so gehört sich das. Ansonsten war der Flieger aber voll.
Foto - Windsor Castle, jo ich war selbst baff über die tolle Aussicht heute früh.
In London war ich der Letzte von den Passagieren, der das Flugzeug verlassen hat. Ja was, ich hatte die Arschruhe weg und schlenderte am Ende einsam durch leere Gänge. Ich musste gleich an Frauchen denken, die ich früher öfter genervt habe mit meiner Eile.
Foto - aha hier wird also der Londoner Nebel hergestellt.
Im Londoner Flughafen hat man kostenlosen Wifi Zugang, was ich zum Absetzen einiger Grüße an die Daheim Geblieben, aber auch an Freunde in den Staaten nutzte.
Im American Airlines App konnte ich sehen, dass der Sitzplatz neben mir doch noch vergeben wurde. Eh kommt, das geht ja gar nicht. Ok vielleicht gefällt mir ja das junge Ding. Tja was kam war eine ältere Norwegerin, die dann doch so schlau war und sich eine Viererreihe direkt neben uns mit einem jungen Mann geteilt hat. Ich sagte artig Danke zu der Frau und machte mich auf meinen beiden Sitzen richtig breit. Ich schrieb noch einen letzten Gruß Nachhause und bekam dabei Pippi in den Augen. Jo kann nix dafür, ich liebe meine Family. Als ich noch ein kleiner Thomas war, sah die Welt um mich nicht so schön aus, aber davon reden wir hier nicht.
Foto - also das fand ich jetzt höchst interessant. Auf dem letzten Drücker wurde wir noch mit einer Palette Fisch der Firma Bakkafrost von den Färöer-Inseln beladen. In den Kisten befand sich frischer Farm Lachs auf Eis. Was woher ich das weiß? Na ich hab doch die Ladepapiere unterschrieben. Nee Quatsch, ich konnte alles lesen, was auf den Kisten stand. Prima, verhungern war schon mal nicht. Ich mag zwar keinen fischigen Kram, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen.
Mit 15 Minuten Verspätung ging es bei schönstem Sonnenschein in London los. Die Damen und Herren Flugbegleiter begannen fix mit dem Service. Alle waren wieder älteren Datums, aber wie gewohnt sehr freundlich und gelassen.
Foto - ach guck an, die aktuelle Streifenmode ist endlich auch beim Wetter angekommen.
Das Essen war sehr gut, gegessen habe ich von den Nudeln aber trotzdem kaum was. Irgendwie hatte ich keinen Hunger.
Dann die immer wiederkehrende Preisfrage. Wie sieht Grönland aus? Ja klar weiß! Aber sieht man was davon oder alles mit dicken Wolken zugeschissen? Vati...nöö bin ja jetzt Opa. Opa hatte Glück, ich habe mich an dem was ich zu sehen bekam erfreut und zur Erinnerung paar Bildchen gemacht. Foto - Grönland
Im Flieger selbst war es, wie üblich bei American, lausig kalt. Die Leute und auch ich saßen in ihren Jacken, Aber lieber so, als zu warm. So sehr ich die Wärme mag, im Flugzeug kann ich die gar nicht ab. Weiß der Teufel warum. Foto - Grönland
Der Flug verlief sehr ruhig. Der Blick aus dem Fenster lohnte nicht, denn die USA lagen weit und breit unter einer dicken Wolkendecke. Erst westlich von Vegas wurde die Sicht besser. Schuld an dem Dilemma waren zum Teil Ausläufer eines Schlechtwettergebietes.
Foto - Links oben Barstow, dann erkennt man deutlich die Interstate 15 aus Vegas und die 40 aus Flagstaff kommend
Überpünktlich landeten wir gegen 15.30Uhr in Los Angeles. Hier musste ich erstmalig an einen Immigration Automaten. Die Dinger standen in Massen bereit und sie selbst waren idiotensicher. Die wichtigsten Sprachen, wie auch Deutsch waren wählbar. Danach machte man nur noch das, was der Automat einem sagte, wie vier Finger rechte Hand auf den Scanner und dann Brille ab für ein Foto. Das dauert etwa eine Minute, dann druckt der Automat einem einen Zettel mit seinem Foto aus. Die Officer vor Ort schauten nur kurz drauf und gut war´s. Also die Dinger mag ich schon mal, denn sie ersparen einem eventuelles Anstehen. Das Gepäck kam fix. Beim Zoll, wo man dann den Automatenausdruck abgibt, ging auch alles sehr schnell.
Foto - Highland, CA Foothill Freeway, Abzweig City Creek Road
Auf dem Weg zu Alamo schaltete ich mein Handy mit der USA Telefonkarte ein, welche erstmalig von H2O war. Bestellt hatte ich mir die bei ReiseSIM.de. Alles war sehr einfach. Ich bekam eine SMS, darin stand was von installieren und schon funzte auch das Internet.
Bei Alamo war mal wieder jede Menge los. Scheinbar hatte die Masse noch nichts von Skip the Counter gehört. Ich marschierte vom Alamo Bus direkt zur Choice Line, welche sehr gut gefüllt war. Jo Autos waren jede Menge da, aber nix was mir gefiel. Doch ein Dodge Journey mit Allrad erregte meine Aufmerksamkeit. Ich packte meine Koffer in die Karre und beäugte danach die anderen Karren. Die waren alle unbrauchbar, so meine Meinung. Ich zurück zum Dodge den etwas genauer unter die Lupe genommen. Jo er war ideal für mich. Was mich nur störte, dass er im Frontbereich sehr tief lag, was aber normal für diesen Typ war.
Ich montierte beide Navis und verließ das Alamo Gelände Richtung Vegas, wo ich für heute Abend ein Zimmer reserviert hatte. Der Verkehr im Großraum Los Angeles nervte. Da ich alleine unterwegs war, durfte ich nicht wie sonst die Gemeinschaftsspuren fahren. Darauf wäre ich deutlich schneller gewesen.
Foto - Dodge Journey, mein Auto für die nächsten Tage. Das Teil hatte ein New Yorker Kennzeichen.
Unterwegs hielt ich irgendwo außerhalb von LA um mir Getränke, eine Kühlbox und vor allem die neue Star Wars Decke zu kaufen. Star Wars war in den Staaten gerade voll der Hit und das, wo der neue Film noch gar nicht in den Kinos war. Übrigens meine Decke stammt von K-Mart, denn die von Walmart war nicht so mein Ding. Ich hatte mich vorher im Internet über die aktuellen Comforter informiert und wusste so bescheid, wo es was gibt.
Von unterwegs rief ich Ilka, eine liebe Freundin aus dem Internet an, die mit ihrem Mann gerade in Vegas war. Eigentlich wollten wir uns dort treffen, aber ich war um 22.00Uhr immer noch gut 150 Kilometer von Vegas entfernt. Ich bemerkte den großen Fehler des Tages. Ich hätte nicht in Vegas buchen dürfen. Ilka riet mir die Bude in Vegas sausen zu lassen und in Barstow zu pennen. Ich selbst war kurz davor, aber am Ende entschied ich mich dann doch bis Vegas durch zu fahren. Glaubt mir, es war hart.
23.30Uhr landete ich im Baymont Inn & Suites Las Vegas South Strip. Hier hatte ich ein Zimmerchen für 45,52€ reserviert. Das Hotel kannte ich schon vorherigen Reisen, wo wir es wegen der kurzen Wege und dem Komfort liebgewonnen haben. Schon um Mitternacht lag ich im Nest und grunzte zufrieden vor mich hin. Na denn gute Nacht.
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