Tour durch den Westen der USA Sommer 2010
03.08.2010 - 10.Tag Nevada City Museum |
Gestern als wir vom Yellowstone National
Park nach Dillon
gefahren sind, mussten wir durch Nevada City, welches ich schon
vor Monaten in Google Earth entdeckte. Eigentlich wollten wir
hier schon gestern halten, aber leider war der Yellowstone zu
schön und interessant, so dass wir da massig Zeit fürs gaffen
verplempert haben....ja ehrlich, wir hätten ja auch die
japanische Tour machen können, fix paar Fotos und die dann zu
Hause bestaunen
...nee?
Na jedenfalls stand hier die Sonne schon tief und keine
Menschenseele war mehr auf der Straße zu sehen. Also fuhren wir weiter. Gestern
Abend, als wir grübelten wen wir heute mit unserer Anwesenheit
beehren, fragten wir uns, ob es sich lohnen würde, die gut 80
Kilometer nach Nevada City zu fahren. So richtig konnten wir uns
nicht dafür erwärmen. Heute Morgen wussten wir noch immer nicht
was wir machen sollen. Dann auf dem Friedhof Bannack haben wir
"Ja" gesagt und hofften, dass der Schuss nicht nach hinten los
geht und wir da am Ende nur Schrott zu sehen bekommen. Und ich
sag euch, es war Schrott deluxe
...aber
der Reihe nach.
Diese eigenartige Hütte steht gleich am Ortseingang Nevada City.
Am Zaun stand aber so ein blödes Schild, von wegen privat und
wenn du nicht gehst, dann fressen dich die Hunde. Och nöö, und
dafür sind wir extra 80 Kilometer her gefahren!? |
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Wir fuhren dann nur 100 Meter weiter und
parkten bei einem alten Bahnhof. Gegenüber auf der anderen
Straßenseite, standen ganz tolle alte Holzhäuser. Komisch, da
war kein Mensch zu sehen. Ich muss dazu sagen, dass wir immer
noch keinen blassen Schimmer hatten, was hier wirklich abgeht.
Dabei hätte ich nur mal mit Google nach Nevada City suchen
müssen. Manchmal bin ich auch ein Depp. Foto - China Town |
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Die Neugierde siegte, wir gingen vorsichtig
über die Straße....man weiß ja nie. Ja und dann sahen wir das
Schild "Eingang" und 8 $ Eintritt pro Person. Der Kerl an der
Kasse passte wie die Faust aufs Auge zu diesen ollen Hütten,
Mann, Alter nicht schätzbar, von der Sonne gegerbte Haut,
zotteliges Haar, Filzhut und Klamotten von vorm Krieg. Aber nett
war er. Der gab uns ´nen Zettel und wünschte uns viel Spaß.
Jetzt schnallten wir, wo wir waren, in einem Freilichtmuseum,
dem "Nevada City Museum", so der offizielle Name und auf dem
Zettel war ein detaillierter Plan mit allen Gebäuden und
Erklärungen zu den einzelnen Häusern. Foto - Laden in China Town |
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Die Bezeichnung Freilichtmuseum, weil nur
einige Gebäude, vor allem die an der Straßenfront original hier aus
Nevada City sind. Die anderen Gebäude sind an anderen Orten vorsichtig abgebaut
und an dieser Stelle wieder aufgebaut worden. |
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In den frühen vierziger Jahren des letzten
Jahrhunderts, begannen Charles und Sue Bovey mit dem Sammeln von
Gebäuden, was ich persönlich beeindruckend finde. Die Sammlung
stand ursprünglich in Great Falls auf dem Gelände eines
Rummelplatzes. 1959 bat man die Boveys mit den Häusern das
Gelände zu verlassen, welches heute noch als Rummelplatz dient.
Wagon Shop - dieses Haus stand bis 1959 im Yellowstone National
Park und diente dort als Restaurant |
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Die Boveys fanden in Nevada City einen
geeigneten Ort für ihre Sammlung alter Häuser. 1997 kaufte dann
der Staat Montana die Sammlung von den Boveys hier in Nevada
City und im benachbarten Virginia City, wo die Boveys auch noch
alte Gebäude besaßen. Mehr als 90 Hütten können heute in
Nevada City besichtigt werden.
Foto - alter Dampftraktor |
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Nöö, die Olle ist kein Ausstellungsstück,
ist meine Liebste....puh gerade noch mal die Kurve bekommen |
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Diese Scheune (Gallows Barn) wurde um 1895
gebaut und stand ursprünglich im 160 Kilometer entfernten White
Sulphur Springs in Montana. 1917 ließ der Staat Montana drei
Männer in dieser Scheune erhängen, nach dem diese bei einem
Eisenbahnraub einen Mann ermordeten. Dieses Gebäude war ein
Geschenk der White Sulphur Springs Historical Society. Die
kosten für den Umzug nach Nevada City wurden durch die
Vermietung als Filmkulisse in mehreren Filmen erwirtschaftet. |
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Sehr viele Hauser sind komplett mit
Inventar. In einen Großteil kann man rein gehen und sich alles
anschauen, darunter mehrere komplette Läden mit Waren aus
vergangenen Tagen. |
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Der Blacksmith Shop (Hufschmied)
stand ursprünglich 170 Kilometer weiter nördlich in
Augusta Montana. |
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Außer uns waren nur noch zwei Familien im
Museum. Nach dem was wir gesehen haben, hätten wir mehr
erwartet. Kann aber auch sein, dass hier am Nachmittag mehr los
ist, wenn die Touristen vom Yellowstone kommen. Selbst originale alte Straßenlaternen standen hier. |
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Beim Verlassen des Museumsgelände mussten
wir wieder an dem Alten an der Kasse vorbei, der von uns wissen
wollte, wie uns das Nevada City Museum gefallen hat. An unserem
breiten Grinsen konnte er schon erkennen, dass wir total
begeistert waren.
In einem extra eingezäunten Teil des Museums standen auch einige
alte Häuser, die heute als Cabins dienen. Sie sind von innen
modernisiert mit Bad usw.
Die Cabins sind Teil des Hotels Nevada City. Schlafen in
einem Museum...hmmm das wäre was. Irgend wann wollen wir ja
Yellowstone noch mal besuchen, da würde es sich anbieten hier
eine Nacht zu verbringen.
Das Nevada City Museum (nur ein Bruchteil) von der Straße aus
gesehen. Rechts die Music Hall besichtigten wir als
nächstes. |
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Die Music Hall wurde 1912 gebaut und stand
früher im Yellowstone National Park und diente der Canyon Lodge
als Turnhalle. Heute befindet sich im inneren die größte
Sammlung an Musikautomaten,
Automatikorgeln, Musikmaschinen, Orchesterorgeln usw.,
welche auch von den Boveys zusammen getragen wurden. Ich sag
euch, was Monsterdinger
Viele von denen funktionieren noch. Ich ließ es mir nicht nehmen
die Maschinkas mit 10 Cent Münzen zu füttern....und Krach machen
die. Wir haben sowas bisher nur in der Glotze gesehen. Einige
besonders wertvolle Geräte stehen hinter Glas. |
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Wir schauten uns dann auch noch auf dem
Bahnhof um, wo ein paar interessante alte Bahnwagons rum
standen. |
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Wir haben ja nun schon einiges an alten Kram
in den Staaten gesehen, aber dieses Freilichtmuseum hat uns
beide von den Socken gehauen. Sowas schönes mit Liebe zum
Detail und nicht ein bisschen kitschig. Was waren wir froh, dass
wir uns doch für die Fahrt über Nevada City entschieden haben.
Ich möchte wetten, dass sich die Oberen in Great Falls noch
heute in den Hintern beißen könnten, weil die diese geile
Sammlung damals nicht mehr haben wollten
Auf deutsch, fahrt dahin und schaut's euch an, ihr werdet es
nicht bereuen.
Hier ein kurzes Video...ich war so aufgeregt, dass ich
das Filmen glatt vergessen habe.
Hilfe zum Videoplayer |
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