Tour durch den Westen der USA im Herbst 2019
08.10.2019 - 13.Tag Grand Teton National Park
Guten Morgen aus dem Grand Teton.
Die Nacht in Jackson habe ich trotz -6°C wieder
sehr gut geschlafen. Zum Sonnenaufgang fuhr ich nach
Schwabacher Landing. Na die Idee schien nicht neu zu
sein, denn da standen schon ein paar Fahrzeuge. Foto -
Snake River und Teton Range zum Sonnenaufgang
Der üblichen Foto Point bei
Schwabacher Landing sagte mir heute überhaupt nicht zu.
Im Wasser war ein Entenpärchen bei der Morgenhygiene.
Die beiden hatten ihren Spaß und ich auch. Ich
beobachtete die Fotografen, wie sie innerlich die Enten
an die Wand stellten und zu Entenbraten machten. Ich
wusste gar nicht das man Enten mit Geräuschen wie tsch,
psst, husch und was weiß ich verjagen kann. Ich muss
immer noch grinsen, wo ich das hier schreibe. Irgendwann
hatte ich genug und ging weiter.
Ein Stückchen weiter hinten, war es
viel ruhiger.
Foto - Snake River
Ich bin dann zurück zum Auto und
fuhr auch los. Kurz vorm Teer erblickte ich einen
kleinen Weg Richtung Snake River. Hmmm das sah da
äußerst interessant aus. Foto - Snake River und Teton
Range
Ich latsche da so lang, ganz hübsch
in meiner leuchtend roten Jacke, als ich in einiger
Entfernung einen Elch in meine Richtung kommen sah. Das
Vieh schien es nicht leicht zu haben, denn ich hörte
ständig eine Stöhnen. Dann fragte ich mich, ob er auch
hier nur zu Besuch ist, denn der ging immer weiter in
meine Richtung. Da war doch der Fluss und wenn man da
durch geht, wird man nass. Bei den Temperaturen? Da
krieg'ste Elchschnupfen.
Der Kerl blieb stehen und guckte mich an. Er guckte und
guckte, ich tat nix anderes. Plötzlich ging der in den
Fluss und der Opa bekam es mit der Angst zu tun. Ja was?
Keine Ahnung was der von mir wollte ...mich lieb haben,
oder auf die Hörner nehmen!? Ich rannte los und stellte
mich 20 Meter weiter hinter einen Baum. Ich ging in die
Hocke in der Hoffnung, dass der Elchbulle mich nicht
sieht. Das war das erste Mal, dass ich meinen roten
Anorak gehasst habe. Der Dödel ging einfach weiter und
stöhnte dabei.
Puh, mein Herzschlag verlangsamte sich und ich grübelte,
wie ich später meine Heldentat am besten verkaufen
könnte. Ha, da wusste ich noch nicht, dass es einen
Zeugen von der Geschichte gab. Etwa 50 Meter weiter saß
hinter einer Tanne ein Fotograf. Dauerte nicht lange,
trabte aus Richtung Parkplatz der nächste an. Der
Fotograf erzählte aufgeregt dem Jungen Mann aus Richtung
Parkplatz, was eben passiert war. der Junge Mann meinte
ganz cool zu uns, dass der Elch immer dieses Geräusch
macht, wenn er nach einem Weibchen sucht und anderen
Männchen damit signalisieren will, dass er hier ist.
Bleibt die Frage, für was er mich dann gehalten hat.
Eine rote Vogelscheuche?
Foto - Das ist der erste Elchbulle mit Geweih, den ich
in der Natur gesehen habe.
Nach dem der Elch weg widmete ich
mich wieder dem Wasser und den Bergen. Ich stellte fest,
dass der Fotopoint wo ich sonst immer war Schrott ist
und man hier eine viel bessere Sicht hat. Foto - Snake
River und Teton Range
Ich verließ Schwabachers Landing und
fuhr zum Snake River Overlook, wo dieses Panorama
entstanden ist.
Nöö das ist nicht der rote Anorak
von dem ich vorhin geschrieben habe. Diese Fleece Jacke
hatte ich noch darunter an. Hätte also auch nix gebracht
was schnell mal auszuziehen.
Oxbow Bend wollte ich eigentlich zum
Sonnenaufgang machen. Ja keine Ahnung, aber als ich das
hier sah, setzte bei mir ein Dauergrinsen ein. Ich stand
hier schon einige Male, aber das hier heute war der
Hammer. Foto - Oxbow Bend
Etwa 150 Meter weiter sah die
Geschichte so aus. Foto - Oxbow Bend
Ja und 7914,05 Kilometer weiter
sieht das heute so aus: Oxbow Bend auf Leinwand.
So sah das bei Oxbow Bend ohne Zoom
aus.
Ich fuhr dann noch zur Cattleman's
Bridge Site von wo man Oxbow Bend aus einer anderen
Himmelsrichtung sehen kann, aber das lohnte nicht
wirklich. Foto - Cattleman's Bridge Site
Am String Lake stellte ich die Karre
ab, schnappte mir den Wanderkram und marschierte los.
Foto - String Lake
Inzwischen zogen wie voraus gesagt
immer mal wieder Wolkenfelder durch, die mit der Zeit
aber noch dichter werden sollten. Noch störten die
Wolken nicht, aber der Wind war kalt, was ich weniger
mag. Foto - String Lake
Ich lief Richtung Leigh Lake.
Unterwegs bin ich genau einem jungen Pärchen begegnet.
Ist halt keine Saison. Im Sommer geht hier definitiv
mehr ab. Foto - Ablauf des Leigh Lake in den String Lake
Nach gut 2,5km erreichte ich den
Leigh Lake. Weiter ging ich nicht. Ich hockte mich eine
Weile auf einen alten Baumstamm und guckte in Richtung
Leigh Lake mit Boulder Island (Foto). Der Olle war
glücklich und freute sich seines Daseins.
Auf dem Weg zurück kam mir dann
tatsächlich noch ein älteres Ehepaar entgegen. Foto -
String Lake
Ich hatte mir im Vorfeld noch die
eine oder andere Wanderung hier im National Park raus
gesucht, aber da mal wieder meine "Komisches Wetter
Phobie" zugeschlagen hat, entschied ich mich den Park
Richtung Westen zu verlassen. Ja, die Phobie ist eher
eine Meise,
aber seine Meise soll man ja pflegen.
Die Wolken wurden wirklich immer
dichter. Dicke Wolken und Berge passen für mich selten
zusammen. Hier wo man weiter von den Bergen weg ist
trifft das noch eher zu. Traurig war ich nicht, denn
erstens läuft der Grand Teton nicht weg, dann war ich
hier schon paarmal, ich komme definitiv wieder und dafür
werde ich irgendetwas anderes sehen. Tschüss Grand
Teton.