Tour durch den Westen der USA im Herbst 2017
12.10.2017 - 19.Tag Lassen Volcanic National Park
Huhu aus dem
Baymont Inn & Suites Redding. Ich habe die Nacht
schlecht geschlafen. Da hat der Kerl ein wirklich
schönes Hotel und was macht er? Er liegt im Bett und
denkt an sein Auto, wie schön es doch wäre am Meer zu
schlafen. Na hoffentlich hält die Krankheit nicht länger
an.
Foto - West Fork Hat Creek
Was stellen wir heute an? Ich hatte
Lust auf Berge und fuhr deshalb zum Lassen Volcanic National Park.
Ich war da schon zweimal, aber heute durchfahre ich ihn
erstmalig von Nord nach Süd. Bin mal gespannt ob das
einen Unterschied macht.
Bei der Einfahrt in den National Park meinte die
Rangerin zu mir, dass ich ein Jacke anziehen sollte,
weil es kalt wäre. Ich hä, hier im Auto ist es richtig
warm, so warm, dass ich mit kurzer Hose und barfuß in
Sandaletten da sitze. Ich guck aufs Thermometer, ui 0°C
und das unten im Tal. Die nächste Parkbucht im Wald war
dann meine, um mich passender zu kleiden. Foto - Zugefrorener Hat Lake.
Jo es hat sich gelohnt mal andersrum
durch den Park zu fahren, denn heute habe ich den Hat
Lake entdeckt, an dem ich sonst immer einfach vorbei
gefahren bin. Der Grund ist einfach, Von Nord nach Süd
fährt man direkt auf den See zu und biegt erst
unmittelbar vor ihm ab. Von Süd nach Nord sieht man ihn
erst im Rückspiegel, wenn man an ihm vorbei ist.
Foto - West Fork Hat Creek
Die Zufahrt zum Summit Lake war
gesperrt, weil die dortigen Campgrounds dicht waren. Ich
parkte meine Karre direkt in der Zufahrt und lief die
paar Meter zum See, der friedlich dalag und nur auf mich
wartete. Foto - Summit Lake
Die Upper Meadow mit dem Kings Creek
ist für mich einer der schönsten Orte im Park. Ja mit
dem Wasser habe ich es diesen Urlaub ganz besonders
raus. Man(n) muss seine Macken pflegen.
Der Kings Creek schlängelt friedlich
durch die Upper Meadow.
Wenn man einen Vulkan besucht, fragt
man sich automatisch wann er denn ausbrechen will. Das
letzte Mal war es vor 100 Jahren passiert, seit dem ist
tote Hose. Wobei so tot ist die Gegend gar nicht, denn
es zischt und stinkt an allen Ecken und Kanten. Jo und
wenn nicht der Lassen, wer ist dann am dransten? Vulkane
gibt es in der Gegend genug. Ich lass mich überraschen.
Panorama - Lake Helen
Foto - Emerald Lake
Ich fahr ganz entspannt die Straße
lang und denke mal nicht an das Meer, als ich plötzlich
eine Dampsäule am Hang gegenüber aufsteigen sehe. Ui der
Vulkan bricht aus. Nee Quatsch, das war nur ein feuchter
Furz. Man guckt von der Stelle in Richtung Bumpass Hell.
Die Stelle auf dem Bild ist von Bumpass Hell gerade mal
500m entfernt und wird wohl ein Teil der Stinkerei dort
sein. Als ich die Kamera so weit hatte, war das Ding
schon gegessen. Ich hab da noch ein paar Minuten
gewartet, denn ich wollte ja ein Foto vom Vulkanausbruch
machen, aber da ging nix.
Ok ich gebe es zu, ich wäre der Erste der nach Mama
gerufen hätte.
Der Lassen Volcanic National Park
ist Gott sei Dank selbst im Sommer nicht überlaufen.
Jetzt im Herbst war natürlich gar nix los. Ich habe
vielleicht 20 Fahrzeuge im Park gesehen. Damit kann ich
sagen, dass der Herbst auch für diesen PArk eine ideale
Reisezeit ist. Auch vom Licht her stimmte alles. Die
Aussicht bei der klaren Luft war genial. Natürlich war
es etwas kühl um das Näschen, aber dafür gibt es ja
Pudelmütze und Handschuhe.
Bei eisiger Kälte soll ein Gang ins
Dampfbad helfen. Hier bei Sulphur Works dampfte es ohne
Ende.
Jo und wem das noch nicht reicht,
der kann ja ein Blubberbad nehmen. Wenn du da rein
hüpfst sind die Eier aber in Sekunden gar. Foto -
Sulphur Works
Sulphur Works ist eines von mehreren
Hydrothermalen Gebieten am Lassen Peak. Dieser brodelnde
Schlammtümpel liegt direkt am Gehweg. Auf dem Weg waren
jede Menge frische Placken vom Schlamm zu sehen. Nicht
ganz ungefährlich da.
Sulphur Works war das Letzte was ich
im Lassen Volcanic National Park besucht habe. Deiser
National Park ist einer von denen die ich mag. Die
Mischung aus Grün, Berge, natürlich das Wasser und etwas
Action machen ihn für mich sehr interessant. Ich kann
einen Besuch dort nur empfehlen.
Video - hier noch etwas blubberndes
und Stinkendes in zappelnden Bildern.
Den National Park habe ich über den
Südausgang verlassen und bin dann nicht wie üblich nach
Westen gefahren, sondern auf dem Highway 36 E nach
Osten, denn da sollte es im weiteren Verlauf durch die
Berge wieder nach Westen gehen. Ich wollte halt auf
meinem Weg nach San Francisco ein wenig Neues sehen und
nicht stumpfsinnig Kilometer schruppen.
Die Fahrt durch die hügeligen Wälder gefiel mir. Ich
hatte es nicht eilig, weshalb ich nur mit etwa 60 km/h
durch die Gegend tuckerte.
Plötzlich sah ich am Straßenrand ein
Mule Deer mit einem gewaltigen Geweih stehen. Wow ich
habe noch nie ein Deer mit so einen Gehörn gesehen. Ich
wusste nicht mal, dass die ein Geweih tragen. Das Vieh
nagte an irgendwas am Straßenrand. Ich bremste ab, weil
ich zurücksetzen wollte um das Tier zu knipsen. Der Esel
wollte das wohl nicht und lief mir vor die Karre. Ich
'ne Vollbremsung hingelegt, aber das Tierchen trotzdem
noch am Arsch erwischt. Das Deer drehte sich einmal auf
der Straße und ward nicht mehr gesehen.
Übrig blieb ein Andenken auf der
linken Seite. Ich machte gleich Fotos, falls Hertz
welche braucht und legte besonders Wert darauf, dass
auch die Tierhaare zu sehen waren, denn das war ja der
Nachweis, dass ich einen Wildunfall hatte und nicht
besoffen gegen einen Lampenmast gefahren bin.
Die Stoßstange meines Autos, war wie heutzutage schon
oft üblich aus Plastik. Ich hatte erst überlegt, ob ich
die Beule wieder rausdrücken soll, mich aber dagegen
entschieden. Es würde eh nix bringen, denn die
Stoßstange war hin.
Durch Zufall kamen zwei Fahrzeuge des Sherriffs vorbei.
Das erste hielt trotz meinem Winken nicht. Der zweite
Officer tat mir dann den Gefallen. Er fragte was
passiert wäre, guckte mich und das Auto an. Er fragte,
ob es mir gut geht und meinte, ich solle weiter fahren,
da nix weiter passiert wäre. Um das Auto kümmert sich
dann später die Versicherung. Er sagte mir dann noch,
dass er weiter muss, weil ein schwerer Unfall passiert
wäre. Na denn tschüss.
Da saß ich nun mit einem Schreck. Mein Gegner hatte
bestimmt mehr Kopfschmerzen, besser gesagt, das Tier
hatte mindestens einen kräftigen Tritt in den Arsch
bekommen, was auch weh tun kann.
Ich machte dann weiter und
telefonierte ein paar Kilometer weiter, wo ich wieder
empfang hatte mit Hertz und erzählte denen was passiert
war. Die nette Dame checkte meinen Vertrag und sagte,
dass ich mir keine Sorgen machen solle. In Los Angeles
müsste ich nur noch mal angeben, was passiert wäre und
gut wäre es.
Ich war dann so pfiffig und habe mir alles ganz genau
aufgeschrieben, von wegen Zeit, Ort, männliches Deer und
zwei Polizisten, die nix weiter gemacht haben. Den
Zettel packte ich ins Handschuhfach zu den Unterlagen
vom Auto.
Danach telefonierte ich mit Martina und informierte auch
sie über den kleinen Unfall.