Tour durch den Südwesten der USA Februar 2008
08.02.2008 - 6.Tag Grand Canyon National Park South Rim |
Die Pillen halfen, ich hatte kaum noch
Fieber und mir geht es viel besser, aber wir sind realistisch
und bleiben dabei die Tour abzubrechen und in die Wärme nach
Süden zu fahren. Martina ging es nicht ganz so gut und Toni
hatte nur Schnupfen. Jo alles Weicheier.
Wir beschlossen heute zum Grad Canyon zu fahren. Schweren
Herzens verabschiedeten wir uns von Page. Im Auto jammerte ich
noch ein wenig, nach dem Motto "was wir alles verpassen würden".
Sonnenschein pur und es wurde draußen merklich wärmer. Aber
schon wieder stimmt etwas nicht, das Auto fuhr sich sehr
eigenartig, ich hielt an um nach einem platten Reifen zu
schauen, bzw. nach einem losen Rad. Die Karre rumpelte beim
fahren. Hmmm vieleicht war das doch der Highway!? Also ging es
weiter. Nee was ist denn das? Ich hatte die Geschwindigkeit
erhöht und verringert und dabei bemerkte ich, dass dieses
rumpeln über 55 Mph begann. Ich grübelte. Wir waren doch bei der
Wave und da war es doch so schlammig bei der Rückfahrt, nicht
dass wir Schlamm in den Reifen haben. Übrigens Fernsehen macht
nicht doof "Schlamm in den Reifen" stammt aus dem Film
Mein Vetter Winnie den ich wirklich klasse finde. Ich
erinnerte mich an diese Szene aus dem Film, dass es so etwas
wirklich gibt und die Räder dann unrund laufen. Hmmm wir hatten
aber doch alles sauber gemacht, auch die Felgen. Wir hielten
wieder an und tatsächlich, auf der Innenseite hatte sich in
allen Reifen Lehm abgesetzt. Ich wollte den mit meinem
Taschenmesser abkratzen aber das war einfach nicht möglich, wie
Beton das Zeug. So blieb uns nichts anderes übrig wie mit 55 Mph
weiter zu tuckern und bei der nächsten Möglichkeit einen
Hochdruckreiniger zu nutzen. Ja und weil wir so gekrochen waren,
wurden wir regelmäßig überholt und wir hatten das "Glück" bei
einem Überholvorgang durch einen PKW live mit zu erleben wie
eine Frontscheibe einen Steinschlagschaden erleidet. So eine
Scheiße,
warum immer wir!? Wir konnten aber weiter fahren und versichert
waren wir auch.
Am Grand Canyon South Rim lag zwar Schnee aber es war trotzdem
warm |
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Watch Tower von
außen....
...und innen. Ich fand die Deckenkonstruktion genial |
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Wow so eine Aussicht wie aus den
Turmfenstern möcht ich auch haben |
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Der Colorado muss unterwegs von Page wieder
Pampe aufgesammelt haben, denn inzwischen war es braun. |
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...ist schon komisch, dass einem tote Steine
so gefallen können. |
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Diese Kameraden waren Bettler erster Kajüte
und fotogeil wie sonst keiner |
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Hier waren das erste Mal in paar andere
Touristen, sonst waren wir in den vergangenen Tagen ja immer
allein. |
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Mein Freund der Baum
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Der Grand Canyon war sehenswert, hat
uns aber nicht vom Hocker gehauen, keine Ahnung warum.
Wir waren uns da schnell einig, dass wir den South Rim
nicht noch einmal besuchen würden. Wobei nicht das wir
uns falsch verstehen, hätten wir ihn noch nicht gesehen,
würden wir es wieder tun, aber einmal reicht.
Später haben wir auch gegrübelt, ob uns der Grand Canyon
bei Sonnenuntergang oder Aufgang mehr überzeugen könnte.
Problem beim Grand Canyon sind die Sichtverhältnisse.
das Gelände ist so riesig, und durch Dunst oder Flimmern
oder Staub in der Luft hat man eigentlich kein klares
Bild, Alles was man in der Nähe sehen konnte hat uns
mehr überzeugt wie das weiter entfernte.
Lustig für uns war die Eile anderer Touristen zu
beobachten. Dieses fiel uns auch in den darauf folgenden
Tagen immer wieder auf. Die Leute nehmen sich keine Zeit
für die Natur, oder sie interessieren sich nicht dafür,
keine Ahnung.
Ich habe mir später nach unserem Besuch noch ein paar
Fakten über den Canyon durch gelesen. Ich fand das schon
faszinierend. Wir haben uns alle drei darüber dann auch
noch unterhalten, besser gesagt ich hab´s Martina und
Toni erzählt. Beispiel - ich fand das höchst
interessant, dass im Grand Canyon auf Höhe des
Colorados, 750 Meter über dem Meeresspiegel nie Schnee
fällt, auf der Südseite die auf 2100 Meter liegt, wenig
Schnee fällt und auf der Nordseite, die auf 2400 Meter
über dem Meer liegt, mal locker 5 Meter Schnee liegen
können.
Heute gab
es warmes Mittagessen. Wir hatten im Supermarkt in Grand
Canyon City warmes Knoblauchbrot gekauft. Das hat sehr
gut geschmeckt
Ansonsten waren da die Preise sowas von verdorben...da
wird man glatt zum armen Mann. Wir haben auch hier
wieder gestohlen...wir machen das eigentlich überall.
Martina macht zu Weihnachten immer extravagante Gestecke
für uns, Bekannte und Verwandte und dazu benötigt sie
Tannenzapfen etc. Im Grand Canyon National Park gab es
nun mal schöne Zapfen welche zum Teil gerade von den
Bäumen gefallen waren, denn sie lagen sauber auf dem
Schnee. Wir sammelten fleißig. Das wurde viel viel
später noch zum Thema.
Toni und ich, wir sind ja auch nur Jungs und Jungs
finden Eisenbahnen cool ...ist bei uns nicht anders -
hier der Grand Canyon Railway |
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Wir machten uns dann wieder auf den
Weg. In Valle machten wir kurz halt und knipsten ein
paar Bronzestatuen. |
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Auch hier keine Saison und damit
vieles geschlossen. Valle schien aber ein wunderschöner
Ort zu sein. Wir trauten uns dann auch nicht länger hier
zu bleiben, weil wir nicht wussten, was wir auf den Weg
nach Flagstaff noch erleben würden. Außerdem rumpelte
die Karre immer noch.
Wir nahmen nicht den Highway 64 über Williams wie uns
Tom Tom vorgeschlagen hatte, sondern den Highway 180
direkt nach Flagstaff. Diese Entscheidung war richtig,
kein Verkehr und eine wunderschöne Landschaft. Leider
schliefen Toni und Martina und bekamen so vieles nicht
mit.
Highway 180 Richtung Flagstaff |
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Es gab dort eine etwa eine Meile
lange Stelle, dort lag der Schnee etwa 4 Meter hoch. Ein
Schild warnte vor dem Tal vor Schneeverwehungen. Rechts
am Straßenrand stand ein Radlader, der hier wirklich
enorm zu tun hatte. Auf der linken Seite waren ein paar
Grundstücke deren Zufahrt hatte der Radlader
freigeschaufelt. Da verfluchte ich das erste Mal, das
meine Lieben am pennen waren, denn niemand konnte davon
Fotos machen. Ich selbst traute mich nicht hier
anzuhalten, weil man wie durch einen Tunnel ohne Decke
mit einer Rechtskurve fuhr. Wie schon geschrieben, die
Stelle war nur eine Meile lang und das war´s dann. Sonst
lag maximal einen Meter Schnee.
Zu Flagstaff gibt es nicht viel zu sagen, eine laute
schmutzige Stadt...war unser Eindruck. Und es wurde noch
viel lauter. Jetzt endlich fanden wir eine
Autowaschanlage mit Hochdruckreiniger und konnten die
Felgen vom Schlamm befreien. Ein kurzer Test ergab, das
Rumpeln war weg. Abendessen gab es bei Granny. Hier
stimmte wirklich alles. Als Appetizer gab es ein noch
warmes Miniweizenbrot mit frischer Butter. Also sowas
von lecker
Toni hatte Roastbeef, Martina Barbecue Chicken und
Papilein na wie immer Spareribs. Wir waren pappe satt
und bezogen nach einer Shoppingtour bei Wal-Mart unser
Quartier im Super 8 mitten in der Stadt an der
Bahnlinie. Uns ging es gesundheitlich viel besser und da
es draußen nur paar Grade unter Null waren schliefen wir
bei offenen Fenster wie zu Hause auch. Die Züge fuhren
die ganze Nacht durch Flagstaff. Die Lokführer werden in
den USA für langes ...länger...nein noch längeres
betätigen des seeehr lauten Signalhorns bezahlt...den
Eindruck hatten wir jedenfalls.
Für uns war es ein schöner Tag, wir haben viel gesehen,
und vor allem ging es uns gesundheitlich immer besser.
Richtung Flagstaff lag immer mehr Schnee - Humphrey Peak |
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