Niedersachsen und Schleswig-Holstein Pfingsten 2015
25.05.2015 - 4.Tag Heimathof Hüll |
Den Heimathof Hüll hatte ich, wie eh
fast alles andere in Google Earth entdeckt. Aber sonst
wusst ich nix. Wir fuhren einfach mal vorbei gucken. Wir
hielten zuerst einen Hof vor dem Heimathof Hüll. Ja was,
der sah auch gut aus. Foto - Heimathof Hüll |
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Da standen wir nun an der Straße.
Kein Hinweisschild nix. Was machen? Da war auch niemand
den wir hätten fragen können. Beim Hof, wo wir vorher
irrtümlich gehalten haben, lief ein riesiger Hund rum.
Ich glaube kaum, dass der uns helfen konnte. Wir
beschlossen dann einfach auf das Gelände zu gehen.
Foto - Im Bauerngarten fehlte es an nichts. Da waren
Kräuter, Kartoffeln, Schwarzwurzeln, natürlich auch
Blumen und was weiß ich nicht alles. Heute sind ja
Bauerngärten weniger verbreitet. Sie machen viel Arbeit.
Meine Großeltern väterlicherseits waren Bauern und
hatten in Porep, ein Nest in Brandenburg, einen
Bauernhof mit über 100ha Land. Den größten Teil vom Hof
und Land hatte sich die LPG gekrallt, wie das halt so
üblich war zu DDR Zeiten. Mein Opa, den ich nie
kennengelernt habe, kam damit gar nicht klar und hat
sich im Pferdestall aufgebammelt.
Na jedenfalls bewohnte meine Oma weiter das Haus des
Hofes und beackerte den Garten, der ein typischer
Bauerngarten war. Die Beete mit Buchsbaum eingefasst und
von jedem ein bisschen angebaut. Mann ich schweife schon
wieder ab. |
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Errichtet wurde der Hof um 1850 von
den Vorfahren von Johannes und Martha Elfers, welche die
letzten Bewohner waren. Gute Geister gründeten den
Heimatverein Hüll und Umgebung e.V.. Sie wollten
eine Art Freilichtmuseum betreiben und suchten dafür,
nach einem geeigneten Objekt. Nach deren Tod der Elfers
stand das hier alles zum Verkauf. Der Hof war perfekt.
Die alten Leutchen hatten ihren Elferschen Hof nie groß
verändert. Alles war noch im original Zustand.
Mit Hilfe der Gemeinde kaufte der Heimathof Hüll und
Umgebung e.V. 1993 den Hof und hegt und pflegt ihn seit
dem um ihn für die Nachwelt zu erhalten. |
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In einem neu errichteten Wagenremise
wurden alte Maschinen, Geräte und Pferdewagen
präsentiert. |
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Das Ding nennt sich Kuhlmaschine,
die Anno 1880 von Hinrich Oellrich aus Isensee erfunden
wurde. Früher haben die den Torf komplett abgebaut und
übrig blieb Boden der für den Ackerbau schlecht geeignet
war. Beim Kuhlen wurde mergelhaltiger Boden teils
mehrere Meter aus der Tiefe geholt und auf dem Acker
verteilt. Der wertlose Aushub aus den oberen Schichten
wurde einfach zurück gekippt. Übrig blieben die
Entwässerungsgräben, die man eh ziehen musste. Mergel
ist kalkhaltig und neutralisierte die sauren Böden,
obendrein verfestigte der Mergel den Ackerboden und
machte ihn befahrbar. Hört sich nach einer
Schweinearbeit an. War es auch. |
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Die Wetterheinis hatten in ihrer
Glaskugel gesehen, dass ab den Nachmittag im Norden
Niedersachsens die Sonne raus kommen würde. Wow Respekt,
die hatten mal Recht. Wir trieben uns ja hier immer noch
ziemlich weit im Norden rum und näherten uns unserer Heimat
nicht im geringsten. Das hing mit dem Wetter zusammen,
denn die Wolken zogen von Nordwesten nach Südosten.
Wären wir zu schnell, würden wir mit den dunklen Wolken
vom Vormittag reisen. Wie man sieht, hat sich unser
Trödeln gelohnt. Leider war es aber auch so, dass die
Wolken es überhaupt nicht eilig hatten und wir sie auf
jeden Fall heute noch einholen würden.
Foto - Geräteschuppen des Bauernhofes |
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Genau so was mag der alte Mann. Ich
könnte mir vorstellen in so einem tollen Haus zu leben. |
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Hier das Haupthaus mit Scheune von
der Rückseite aus gesehen. |
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Auch ein Bienenhaus, wie sie früher
bei den Moorbauern üblich waren, konnten wir uns
anschauen. |
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Etwas abseits, vom Haupthaus, am
Rande des Obstgartens stand das Backhaus. Früher wurde
ja mit offenen Feuer der Backofen beheizt. Da sich Feuer
und Reetdach schlecht vertragen, baute man das Backhaus etwas weiter weg vom Wohnhaus und der Scheune. |
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Die Betreiber, der Heimatverein Hüll
und Umgebung e.V. veranstaltet vier Feste im Jahr. An
diesen Tagen können das Haus und die Scheune auch von
innen besichtigt werden. Wir hatten hin und wieder durch
die Fenster geschaut. Alles ist eingerichtet wie zu
Uromas Zeiten. |
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Nun kostet das ja hier auch alles
richtig viel Geld das alles zu erhalten. Ein Teil kommt
von den Mitgliedern des Heimatverein Hüll und Umgebung
e.V., die obendrein hier gemeinnützig arbeiten. Aber man
braucht auch Material. Daher wird bei bei
Veranstaltungen ein kleines Eintrittsgeld genommen. Jo
und natürlich braucht der Verein auch Spenden. |
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Hier der Seiteneingang zum
Gerätehaus. |
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Der Heimathof Hüll war definitiv das
Highlight des Tages. Wir danken den Mitgliedern des
Heimatverein Hüll und Umgebung e.V., die hier
wirklich großen leisten. Sollte jemand von euch paar
Euro über haben, dann bitte helft dem Verein. |
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