Reha in Lohmen Mecklenburg Frühjahr 2012
Freilichtmuseum Groß Raden |
Ich kann mich noch gut erinnern,
dass in meiner Kindheit über Jahre von mehreren
Ausgrabungen slawischer Orte in unserer Gegend berichtet
wurde. Ein Ausgrabungsort war nur wenige Kilometer vor
der Stadt, den wir von der Schule aus besuchten. Man
waren die Archäologen und helfenden Studenten da
begeistert. Wir Gören fanden das doof. Ja ehrlich, da
lagen paar Steine, Knochen und was weiß ich rum. Mit
Schippe und Pinsel waren auch paar Fundamente und ein
verrotteter Angelkahn freigelegt. Und dann kamen wir,
macht uns Gedanken um unsere Mopeds, Frisuren, Pickel
und vor allem über das andere Geschlecht
Auf Deutsch, es interessierte uns Null.
Nun bin ich so schlau, dass ich heute noch täglich in
die Schule muss...ja man zwingt mich mit monatlichen
Zahlungen von Geld
So etwa seit der Wende fahren immer einige unserer
Schüler nach Groß Raden. Ich war bisher immer frech und
durfte nicht mit. Meine Lieblingslehrer haben hinterher
immer von Groß Raden geschwärmt. Ganz ehrlich, ich
dachte immer, die wären komisch, weil bei Groß Raden
dachte ich sofort an den Slaven Kram, den wir
Pubertierende gesehen haben.
Ich kann gar nicht mehr sagen, wie es zu meinem Besuch
von Groß Raden gekommen ist. Ich weiß nur, dass ich bis
kurz vor meinem Besuch am zweifeln war, ob sich das
lohnen würde. Ich erzählte mal wieder in der
Bastelstunde mit meiner Lieblings Therapeutin über das
Thema Ausflüge und
Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden. Sie meinte nur, dass sie
schon da war und es toll wäre.
Foto - Ich dachte sofort an Amerika und die tollen
Schilder der National und State Parks. Also das Schild
sah schon mal ok aus
|
|
|
Vom Parkplatz in Groß Raden zum
Museumsgebäude sind es etwa 500 Meter durch das schöne
Dorf und dann weiter entlang des Sees. Ich zahlte 2,50 €
Eintritt, was nach meiner Meinung zu wenig ist. |
|
|
Um Museum schaute ich mir alte
slawische Werkzeuge und anderen Kram an. Das
Museum ist
ok, für mich nicht mehr wie eine nette Abwechslung auf
dem Weg zum Freigelände. |
|
|
Vom Museum zum Freigelände geht man
noch mal 750 Meter durch einen Buchenwald. Im Wald
konnte ich sofort erkennen, dass wieder Kinder hier
waren, denn das Laub links und rechts vom weg war
komplett durch gepflügt. Waren wir früher anders? Nöö nä
Ach da fällt mir ein, ich habe mir mit Absicht einen
Besuch an einem Nachmittag ausgesucht...nein ich mag
Kinder, aber nicht bei Besichtigungen. Das tut nicht
Not. Nee auch wegen der Knipserei. Unter Umständen gäbe
das Probleme, weil ich die hier euch zeige. |
|
|
Auf dem Weg kam ich an einer Koppel
vorbei, wo jede Menge Lämmer und Schafe schon auf mich
warteten. Ich ging an den Zaun und alles stürmte auf
mich zu. Die hatten Knast. Ich konnt denen nix geben,
hatte selbst seit Wochen nix richtiges zu essen
bekommen. Jo die Brüder in der Klinik....ich sag mal so,
ich würd das meiste von dem meiner Familie nicht
vorsetzen. |
|
|
Das war Miss Koppel Frühjahr 2012...is
sie nich hübsch
|
|
|
Ich fand das hier interessant. Die
Lämmer haben nach Mama gerufen und Mama hat geantwortet.
Am Ende gab es frische Schafsmilch. Ich hab dann auch
immer wieder määääh gerufen, aber genutzt hat es nix. |
|
|
Beim Freilichtgelände musste ich
meine Eintrittskarte vorzeigen. Ich erkundigte mich
gleich nach der Schneelage, denn am Tor stand "Kein
Winterdienst". |
|
|
Ganz ehrlich, als ich hier stand mit
einem Grinsen im Gesicht, waren meine Vorurteile
Geschichte. Ist doch geil hier oder? |
|
|
Groß Raden war 1973 bis 1980
Ausgrabungsgebiet. Dabei wurden hier Überreste einer
Slawischen Siedlung des Stammes der Warnower aus dem 9.
und 10. Jahrhundert freigelegt. |
|
|
|
|
Nach den Ausgrabungen kam Professor
Doktor Ewald Schuldt, der schon beim Ausgraben das Sagen
hatte, auf die Idee, hier ein slawisches Dorf nach zu
bauen und dafür die hier gewonnenen Erkenntnisse zu
nutzen. |
|
|
Die Jungs waren ganz begeistert, als
ich sie fragte, ob ich hier knipsen dürfte. Ich kann
nicht mal sagen, ob sie zum
Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden gehören oder auch nur
Gäste waren. Normal herrscht hier mehr Trubel, aber es
war Nachmittag und das Wetter spielte auch nicht mit. |
|
|
So in etwa hat es hier vor 1000
Jahren ausgesehen |
|
|
Die Hütten waren zum Teil komplett
mit Einrichtung. Ich find den Fernseher und den
Kühlschrank nicht. |
|
|
Die Archäologen fanden heraus, dass
im Jahr 900 alles einmal komplett abgefackelt ist, aber
alles wieder aufgebaut wurde. Dabei baute man dann
Blockhäuser, statt die Wände einfach nur zu flechten. |
|
|
Mit dem Gerät wurde früher das
Getreide gemahlen |
|
|
Das Wetter war ja nicht so toll. Die
wenige Leute, die ich vorhin noch sah, waren inzwischen
alle verschwunden. Die haben mich doch tatsächlich
alleine gelassen. Ich hatte vorweg gegrübelt wegen dem
Wetter, mich aber entschlossen trotzdem her zu fahren.
Ich wollte sehen wie es den Slawen früher erging und ich
glaube, bei denen schien auch nicht nur die Sonne. |
|
|
Slaven Tempel bzw. Heiligtum |
|
|
Die Schafe sind
Museumsangestellte...hmmm oder waren das nur Statisten,
egal sie fressen sich dienstlich den Wanzt voll. |
|
|
Blick auf Tempelburg der Slawen |
|
|
Das
Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden war toll und ich kann
jetzt die Begeisterung der Schüler und Lehrer unserer
Schule verstehen. Mein Liebste hatte hier auch noch
nicht das Vergnügen. Ich werde sicher mit ihr noch
einmal her fahren und euch kann ich einen Besuch auch
nur empfehlen. |
|
|
|