Reha in Lohmen Mecklenburg Frühjahr 2012
Kirch Kogel |
Irgendwie hatte ich ´ne Macke...ja
ja die hab ich schon lange. Ich meine aber eine
andere...jo der Mann von Welt hat mehrere Macken. Keine
Ahnung warum, aber ich bin von Lohmen aus immer Richtung
Güstrow gefahren, dabei gab es hier noch mehr
Straßen...im Ernst ich schwör
Im Internet suchte ich nach Infos über die Gegend hier
um Lohmen und was find ich? In Kirch Kogel steht ´ne
schmucke Kirche. Ich tat dann was ganz verrücktes und
bin nicht Richtung Güstrow gefahren, sondern nach
Kirch Kogel. Es war zwar schon spät und die Sonne neigte
sich gen Horizont, aber ich hatte eh nix besseres zu
tun.
Die Kirche sah toll aus im leicht roten Licht der
untergehenden Sonne. Ich schaute mich ein wenig um und
fuhr dann zurück in die Klinik.
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Schon am späten Vormittag des
nächsten Tag war ich wieder in Kirch Kogel. Ich hatte
gestern Abend etwas ganz tolles entdeckt und da wollt
ich heute unbedingt wieder hin. Gleich am Ortseingang
Kirch Kogel stehen diese beiden Fachwerkhäuser, links
der alte Pfarrhof und rechts die Pfarrscheune. |
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Diese schmucke Bude ist das
ehemalige Pfarrhaus Baujahr 1754/55. Es ist komplett
restauriert, wobei aber die ursprüngliche Bausubstanz
größten Teils erhalten blieb. Heute ist es ein
Selbstversorgerheim der Evangelisch Lutherischen
Landeskirche Mecklenburgs. Von Mai bis September nutzen
vor allem junge Leute das Heim für Rüstzeiten. |
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Ich hatte richtig Glück, denn das
Heim stand gerade leer und niemand zertrampelte die
Butterblumen. Erst traute ich mich nicht so recht auf
das Gelände, aber als ich das von dem evangelischen heim
las, ging ich rauf. Ja was, ich hab in den letzten
Wochen so viele Kirchen gesehen, ich gehöre doch schon
fast zu dem Verein. |
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Hinterm Pfarrhaus blühten die
Obstbäume. Man war das schön hier. |
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Ich könnt mir glatt vorstellen hier
zu wohnen. Nachteil, wenn du alt wirst, wird´s nix mit
dem Rollator mal fix Brot, Milch und Wurscht zu kaufen. |
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Ich bin dann weiter zur Kirche. Man
war ich aufgeregt. Ich hatte ja nun schon einige Kirchen
besucht, aber diese sah so toll aus mitten in der
Butterblumenwiese. |
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An der Kirchentür stand ein Name und
die Adresse dazu, wo man sich melden soll, wenn man in
die Kirche will. Was soll ich euch sagen, mein Navi
kannte dieses Dorf nicht. Ich bin dann zu einer älteren
Frau auf dem Friedhof gegangen um sie zu fragen wo ich
hin muss. Das Muttchen hatte keinen Frisör, denn die
erzählte mir alles....wer welchen Hof gekauft hat, wer
ne Ex-Schwiegermutter hat. Darauf meinte ich: "ach so
was gibt´s hier auch". Sie "ja junger Mann, das ist doch
heute normal". Sie merkte gar nicht, dass ich nur ´nen
Spaß machte. Als ich dann über das ganze Dorf
bescheid wusste,
zeigte sie mir den Weg zur Hüterin der Kirchenschlüssel.
Und jetzt haltet euch fest, die Omi hat mir ja den
ganzen Dorfklatsch erzählt und meint dann zum Abschied,
sie wäre gar nicht von hier, sie macht nur das eine Grab
sauber
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Ich dann zu der Dame mit dem
Kirchenschlüssel. Ich spürte sofort, dass sie nicht
wusste, wie sie sich verhalten soll. Ich kam etwas
ungelegen und nach meiner Meinung grübelte sie, ob sie
mir den Schlüssel geben soll oder lieber mit zur Kirche geht.
Sie kam dann mit. Ja ich kann sie verstehen. Da kommt
ein Wildfremder, bimmelt an der Tür und will in die
Kirche rein.
Ich sagte ihr gleich, dass ich über alles im Dorf
bestens informiert wäre und wenn sie Fragen hätte...
Ich erzählte ihr von der Infoveranstaltung mit der Oma.
Die war besser wie die Bild Zeitung. |
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Solche Stellen gab es mehrere an den
Wänden im Bereich des Chores. Hier hat man begonnen alte
Wandmalereien aus dem 15.Jahrhundert freizulegen. Es wäre
schön, wenn die eines Tage nach einer kompletten
Freilegung und Restauration im alten Glanz erstrahlen
würden. |
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Der Chor ist der älteste Teil der
Kirche. Er wurde in der zweiten Hälfte des
13.Jahrhundert aus Feldsteinen gebaut. Etwa 50 Jahre
später wurden dann das Schiff mit dem Turm errichtet.
Hier unten rechts auf dem Bild, kann man gerade noch so
den Taufstein erkennen, welcher der älteste Kram hier in
der Kirche ist. Er wurde im 13.Jahrhundert aus Granit
geschlagen. |
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Hier auf dem Bild der Altar, welcher
im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts geschnitzt
wurde. Er zeigt die zwölf Apostel. |
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Meine persönliche Kirchenführern gab
mir ´nen Tipp, ich solle doch mal auf die Rückseite vom
Altar schauen, wo ich diese schönen Öl auf Holz Bilder
fand. |
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Die 1996 restaurierte Orgel, wurde
1872 vom Orgelbaumeister Friedrich Hermann Lütkemüller
gebaut. |
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Frau Klatt (die nette Dame, die mich
durch die Kirche führte) entschuldigte sich, weil das
Gras auf dem Friedhof noch nicht gemäht war. Ich sagte
ihr, dass ich deswegen dankbar bin, denn mit den
blühenden Butterblumen sehen die Fotos noch schöner aus.
Sie zeigte mir noch eine alte Gruft, von der aber nicht
viel zu erkennen war. Ich war glücklich und zog wieder
weiter.
Liebe Frau Klatt, vielen Dank auch für die nette
Unterhaltung.
Kirch Kogel ist einer der Orte, der mir persönlich am
meisten gegeben hat. Gut ich hatte Glück mit dem Wetter
und ich war zur richtigen Zeit hier. Einen Besuch kann
ich unbedingt empfehlen. |
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