Tour durch Florida USA im Februar 2014
15.02.2014 - 15.Tag Flug Miami via London nach Hamburg |
Gegen 16.30Uhr trudelten wir bei
Alamo ein und packten in aller Ruhe unsere Karre aus. Jo
Eile bringt da nix, da man sonst vielleicht doch noch
was vergisst. Der Onkel von Alamo hatte auch nüschts zu
meckern und gab mir die Quittung für die Übergabe.
Mit dem Miami Mover ging es dann zum Flughafen. Gefällt
mir gut das Ding, besser als die blöden Busse früher.
Unser Gepäck hatten wir mal wieder komplett ausgereizt.
Zwei von den vier Gepäckstücken waren viel zu schwer.
Die Tante von American rollte mit den Augen und ich nahm
aus denen je eine Großpackung Jelly Beans, die wir auf
dem Weg zum Flieger als Mitbringsel gekauft hatten. Klar
wussten wir, dass die Dinger zu schwer waren, aber man
kann es ja mal versuchen. Am Ende drückte sie beide
Augen zu und backte noch zwei Aufkleber an den Koffer
und die Reisetasche, um die Leute, die den Plunder
verpacken müssen, vor schweren Gepäck zu warnen. Da
stand noch drauf, wie sie das Zeugs anheben sollen,
damit sie sich den Rücken nicht kaputt machen. Ich fand
das lustig.
Für die Kühlbox bekam ich ein Lob, denn die hatte genau
23kg. Ja bei der übertreibe ich nie, weil sie sich total
beschissen öffnen lässt, wenn sie erst mal zu ist.
Um 17.45Uhr hatten wir alles inklusive Sicherheit hinter
uns, und saßen am Gate. |
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Am Gate dann Aufregung pur, denn der
Flieger war komplett überbucht. Eine ältere Angestellte
sagte per Lautsprecher durch, dass es keinen Sinn macht
wegen Wunschsitzplätze zu fragen, es gäbe keine. Wer
aufgerufen wird, soll an den Tresen kommen, alle anderen
sollen einen Kaffee trinken. Die olle Tante am Tresen
bot 500,-$ inklusive kostenloses Hotel und Futter für
die, die erst morgen fliegen würden. Es meldeten sich
paar junge Leute, die so ihr Taschengeld aufbesserten.
Als die Tante alle Passagiere untergebracht hatte,
rückte unser Flugkapitän an. Er weigerte sich
abzufliegen, da die Ruhekabine im Unterdeck nicht
erreichbar war und American für die Crew keine
Ruheplätze frei hielt. Da machte die Dame wieder eine
Durchsage und meinte, sie ist fertig und hat für jeden
Passagier einen Sitzplatz. Sie muss jetzt nur noch
schnell
Sitzplätze an die Crew vergeben, aber sie hat keine.
Alles lachte. Die Frau schaffte es, dass alle ruhig
blieben.
Am Ende verdienten sich weitere vier Passagiere ein
zusätzliches Taschengeld und flogen erst einen Tag
später nach London. |
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Unser Flug ging 40 Minuten später
als geplant. Der Kapitän meinte nur, dass wir auf jeden
Fall pünktlich sein würden.
Foto - Blick auf Miami. Leider wurde wie bei deutschen
Fluglinien sonst üblich, nicht das Licht in der Kabine
ausgeschaltet, so dass sich jeder feuchte Furz in den
Scheiben spiegelte. |
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Kaum in der Luft gaben die Mädels
und Jungs von Service Gas. Ich fragte mich, warum die es
plötzlich so eilig hatten. Ich erinnerte mich an eine
ähnliche Situation, ein Flug von Miami nach Düsseldorf,
wo die Board Belustigung aus Turbulenzen ohne Ende
bestand.
Sie waren gerade dabei das Essen auszuteilen,
als der Kapitän meinte, "Stop service" und auch die
Flugbegleiter sollten sich anketten. Wie kann der Narr
das Füttern der Passagiere verbieten, wo ich noch nix
hatte?
Nach 10 Minuten Flug über den frisch gepflügten
Kartoffelacker beruhigte sich die Lage und auch wir
bekamen endlich was zu essen. Ich traute dem Frieden
nicht. Der Heini vorne am Gaspedal wusste garantiert
mehr, denn sonst hätten sie mit dem Service erst jetzt
beginnen können.
Jo ich hatte mein Foto vom Essen fertig, begann zu
essen, als es Nachschlag gab. Man war ich froh, dass die
hier die Softdrinks in geschlossenen Dosen verteilen und
nicht in beschissenen Plastik Bechern. Ich schlang mein
Huhn mit Gemüse und Reis runter und dabei immer schön
den Napf an den Mund gehalten. Als ich fertig war
beobachtete die Leute beim Essen. Martina tat mir schon
richtig leid, sie schaffte es nicht die Gabel in den
Mund zu schieben. Sie hatte irgendeine spezielle nur im
Flugzeug vorkommende Schüttelkrankheit.
Auch den zweiten Akt überlebten wir und der Service
konnte abgeschlossen werden.
Foto - Die erste Mahlzeit im Flugzeug. |
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Den ganzen Flug über, wechselten
sich ruhige Phasen mit Turbulenzen ab. Mich ereilte wie
immer die senile Sitzplatzflucht und ich lungerte so
lange wie möglich am Klo rum. Wenn es etwas heftiger
wurde, setzte ich mich kurz hin, stand dann aber schnell
wieder hinten. Da wir eh in der vorletzten Reihe saßen,
was das alles kein Problem.
Auf meinem Lieblings Stehplatz am Klo bekam ich alles
mit, was die Stewardessen so ausheckten. Die waren
angesäuert weil sie nicht ins Unterdeck durften. Die Tür
dahin war mit Klebeband dicht gemacht. Laut einer der
Miezen war das Schloss kaputt.
Neben den älteren Mädels, war heute auch ein junges Ding
unter den Flugbegleiterinnen. Die zettelte eine
Revolution an und machte sich an der Tür zu schaffen.
Erst lösten sie vorsichtig das Klebeband und machte sich
dann an das Schloss, was aber trotz Schlüssel nicht
wollte. Eine der älteren Mädels kannte einen Trick, wie
man das Schloss ohne Schlüssel öffnet. Nun stand ich da
und guckte zu und die mich jetzt alle an. Ich hielt den Zeigefinger
vorm Mund und machte psssst und grinste. Das akzeptierten
sie und die Eine öffnete die Tür. Was meint ihr wie fix die alle
verschwunden waren. Ich war schon etwas neidisch, denn
ich hätte auch lieber ´ne Koje, als hier Schmiere zu
stehen. Die Tür stand die ganze Zeit einen Spalt offen,
nur
mit Pflaster zugeklebt. Sie konnten die nicht
verschließen, da sie nicht wussten, ob sie sich später
wieder öffnen lassen würde.
Mich ließen die Flugbegleiter mein Ding machen. Ab und
an fragte eine, ob alles in Ordnung wäre oder ich einen
Wunsch hätte.
Viele werden sich fragen, was ich immer mit meinem
Sitzplatz habe oder ob ich den "vor dem Klo steh"
Fetisch habe. Ich kann seit Jahren nicht lange still
sitzen, dann entwickeln meine Beine ein Eigenleben und
machen mich Wahnsinnig. Das ließ sich nur abstellen, in
dem ich aufstand, dann war das sofort vorbei. Auch für
meine Sitznachbarn war das nicht einfach, da ich die
Beine nicht im Griff hatte.
Ich habe mir wegen der Zappelbeine nie einen Kopp
gemacht. Ich dachte halt, hast einen Lütten an der Pann,
also einen wech und da ist so was normal. Normal und
deppert in einem Satz ist deppert und nicht normal.
Heute wo ich das schreibe,
weiß ich, dass ich schwergradiges
RLS habe und dieses Thema Dank Medikamente
inzwischen gegessen ist. Die Ärzte meinen auch, dass ich in Zukunft
ganz entspannt im Flieger sitzen werde.
Dann wird sich der eine oder andere fragen, was ich da
am Klo gemacht habe und ob das nicht langweilig war. Ich
hab nix gemacht und nix gedacht, ab und an auf die Uhr
geschaut und mich meines Daseins erfreut. Ich hab ja aus
der Alzheimerdiagnose kein Geheimnis gemacht. Ich habe
artig meine Pillen geschluckt und ansonsten passierte
nicht sehr viel im Kopp. Für mich verging die Zeit
dahinten wie im Fluge.
Mittlerweile steht fest, dass ich ganz was anderes habe,
weswegen ich nix mehr gerafft habe. Aber darüber
berichte ich in meinem nächsten Reisebericht, der in
Kürze folgt. Mir geht es jedenfalls wieder gut.
Wo war ich stehen geblieben? ...ach ja im Flieger am
Klo.
Am Ende des Fluges haben die Damen die Tür mit dem
original Klebeband wieder verkleistert.
Foto - Die neue Beleuchtung im Flieger fand ich voll
stylisch. |
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Erst kurz vor London hörten die
Turbulenzen auf. Die Flugbegleiter gaben wirklich alles,
damit jeder noch sein Frühstück bekam. Martina meinte,
sie hätten es gar nicht austeilen sollen, denn es war
wirklich sehr knapp von der Zeit. Mitten im Sinkflug
machten die Mädels weiter und ließen sich nicht aus der
Ruhe bringen. Ich sag mal so, eine Viertelstunde eher
wäre besser gewesen. Sie hatten Glück, dass wir über
London noch eine Ehrenrunde vor der Landung drehen
mussten, denn sonst wäre das hier ´ne Sauerei geworden.
Martina war etwas sauer und meinte, dass der Kapitän die
Ehrenrunde nur wegen dem Service gedreht hat. Meine
Kleine schimpft manchmal wie eine Große.
Wir landeten dann paar Minuten eher als geplant. zu
verdanken hatten wir das dem Jetstream und den starken
Winden, die von hinten pusteten und uns kräftig
geschoben haben.
Foto - Das "schnelle" Frühstück. |
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In London wieder Terminalwechsel und
noch mal durch die Sicherheit, halt der übliche Kram.
Wir hatten genug Zeit und schlenderten durch die Läden.
Mutti sah ein, dass alle Taschen voll waren und nix mehr
passte.
Als zweites Frühstück gab es Sandwiches, die in London
gut schmecken und bisher immer bezahlbar waren.
Foto - Ich hab doch die Canon EOS 70D neu, die mit dem
Schwenkdisplay. Vielleicht erinnert ihr euch an unseren
Besuch bei Chihully in St. Pete, wo ich auf die Idee
kam, die Kamera auf eine spiegelnde Fläche zu legen und
dann zu knipsen. Hier in London stand bei unserem
Terminal ein großer dunkelgrauer Kasten. Das Ding war
brusthoch und oben drauf lag eine Glasscheibe. Ich stand
davor und bemerkte, dass sich im Glas alles spiegelte
und begann mit meiner Kamera zu spielen. |
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Fast pünktlich ging der Flieger nach
Deutschland. Die Flüge zwischen Hamburg und London mit
British Airways sind immer schrottig, weil enger Flieger
ohne jeden Komfort. Zum Glück geht der Flug nur etwas
über eine Stunde und ist damit verschmerzbar.
In Hamburg rechneten wir, wegen unserer Gepäckmassen,
mit einem netten, neugierigen Zöllner. Nee das war kein
Problem, weil alles legal und im Rahmen des
Gesetzes...soweit ich mich erinnern kann mit meiner
damaligen "Alzheimer".
Unser Gepäck kam nur sehr sehr schleppend an. Am Ende
fehlte wie immer die Kühlbox. Inzwischen wissen wir,
dass wir auch beim Sperrgepäck gucken müssen, weil sie
manchmal damit verschickt wird. Nur blöd, dass die das
jedes Mal anders handhaben und wir nie genau wissen wo
wir gucken müssen. Martina ging zum Sperrgepäck, aber da
war nix. Plötzlich kam ein Gepäckonkel durch eine
Hintertür und brachte unter anderen, auch unsere
Kühlbox. Oha die sah aber komisch aus. Die war von der
TSA komplett mit Klebeband verkleistert worden. Die
Zurrgurte fehlten. Da hatten die Damen und Herren wohl
keinen Bock die Kühlbox mit den Gurten zu verschließen.
Den Zöllnern dauerte unsere Wirtschaft mit dem Gepäck
scheinbar zu lange, denn sie waren
inzwischen über alle Berge. Ja auch gut, desto eher sind
wir Zuhause.
In kurzer Hose und T-Shirt...ja wir sind schließlich in
der Hitze Miami´s gewesen, betrat ich das kalte Hamburg.
Ui da war gleich Nippel Alarm bei mir.
Laura und Toni haben uns mit meinem Auto abgeholt. Der
Bengel hatte mal wieder keine Lust zu fahren und machte
sich wie immer einen Spaß daraus mich beim Scheitern,
mein Auto zu fahren, zu beobachten und abzulästern. Immer
wenn ich aus den USA zurück bin, vergesse ich die scheiß
Kupplung und die Gangschaltung. Der Bengel sitzt neben
mir, feiert und macht dumme Bemerkungen.
Nach 150km Fahrt nach Hause konnte ich dann wieder mit
Kupplung und Gangschaltung fahren.
Zuhause war noch fix Bescherung. In der zugekleisterten
Kühlbox fanden wir unsere Zurrgurte inklusive dem
Standard Brief von der TSA. Keine Ahnung, was die wieder
gestört hat, aber egal. Es fehlte nix und natürlich war
alles wie gewohnt heil geblieben, das Essservice, der
Fusel und auch das Murano und Chihully Glas. Die Kühlbox
ist ideal für derlei Transporte.
Foto - Auch eine Spiegelspielerei in London. |
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