Niedersachsen 11.Juli 2015
Internationales Wind- und Wassermühlen Museum |
Von Wolfsburg ging es ins
benachbarte Gifhorn zum
Internationales Wind- und Wassermühlen Museum. Das Ding juckte
mich schon länger. Hoffentlich wird der Kram meinen
Erwartungen gerecht. An Eintritt zahlten wir hier 10,-€
pro Person.
Foto - Keller-Holländer Mühle Immanuel |
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Immanuel ist eine Keller-Holländer
Mühle, die auf einem künstlichen Berg steht. Vorteil,
die Galerie fällt weg, weil man vom Erdwall aus an die
Flügel der Mühle ran kommt. Der Keller der Mühle besitzt
zwei Tore. Die Bauern konnten so direkt in die Mühle mit
ihren Pferdewagen fahren um Getreide zu liefern und das
fertige Mehl abzuholen.
Immanuel wurde 1848 in Westdorf gebaut. 1947 wurde sie
durch eine elektrische Mühle ersetzt. Der Besitzer
konnte die alte Mühle nicht mehr erhalten und bot 1969
die Mühle per Zeitungsinserat als Geschenk an, aber mit
der Bedingung, dass sie von seinem Grundstück abgebaut
und an anderer Stelle wieder aufgebaut wird, um sie der
Nachwelt zu erhalten. Der Zeitungsverleger Axel Springer
finanzierte das ganze Unternehmen Mühle Immanuel und
ließ sie nach der Restaurierung, 10 Jahre später hier im
Mühlenmuseum wieder aufbauen.
Foto - Blick in das Dachgeschoss der Keller-Holländer
Mühle Immanuel |
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Foto - ein Wegweiser, wie man ihn
von einem Mühlenmuseum erwartet. |
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Foto - Blick in das
Ausstellungsgebäude, in dem detailgetreue Modelle von
Mühlen aus aller Welt gezeigt wurden. |
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Die Donauschiffs-Mühle Julischka ist
der Nachbau eines Originals in Ungarn. Dieser Bau stammt
aus dem Jahr 1991 und ist voll funktionsfähig. Ganz
ehrlich, als wir uns das Ding angeschaut haben, dachten
wir, das wäre schon uralt. Das haben die Betreiber des
Museums wirklich prima hinbekommen. |
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Die Bockwindmühle Viktoria Anno 1816
ist ein restauriertes Original, welches bis 1940 in
Osloß Getreide mahlte. 1977 kaufte der Landkreis Gifhorn
die Mühle und gab sie dem Museumsbetreiber, der die
Mühle mit Hilfe von Spenden aufpolierte und hier wieder
aufstellte. |
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Foto - Blick auf die Mühle Sanssouci |
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Foto - links die Löffelrad
Wassermühle Mudra Milica und rechts die Mühle Sanssouci |
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Die Löffelrad Wassermühle Mudra
Milica ist ein Originalbau aus Krupanj in Serbien, wo
sie 1893 gebaut wurde. Sie wurde 2005 vom dortigen
Bischof, anlässlich des 25 jährigen Bestehens, dem
Mühlenmuseum als Geschenk gemacht. |
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Die Mühle Sanssouci ist ein wahres
Monster von der Höhe her. Sie ist ein Nachbau der
historischen Mühle in Potsdam, die unmittelbar neben dem
Schloss Sanssouci stand. Die dortige Mühle ist 1993 nach
einem Bombenangriff in Rauch und Asche aufgegangen. Auch
dort steht heute ein Nachbau. |
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Auch dieses Brothaus ist ein
Nachbau. Können die Leute heute doch noch schön bauen.
Schön...ok ok das ist Geschmacksache. Ich mag´s halt. |
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Das Brothaus ist eingerichtet wie
eine altes Backhaus, mit zwei Backöfen, welche mit Holz
befeuert werden. Hier wird regelmäßig Kuchen, Brot und
ähnliches gebacken und an die Besucher verkauft. Also
backen können die dort, denn wir haben paar
Kleinigkeiten gekauft und probiert. |
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Auf die Holzkirche, ein Nachbau
einer russisch-orthodoxen Kirche, paar hundert
Kilometer östlich von Moskau waren wir sehr gespannt,
denn das Ding war schon vom weiten ein Hingucker. |
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Die Kirche war nicht im
Eintrittspreis inbegriffen. Der Grund ist einfach, in
der Kirche finden regelmäßig Gottesdienste statt und
dann ist ein Besuch der Kirche nicht möglich. Des
Weiteren wurde dieser Bau durch die Familie des
Museumsbetreibers komplett privat über einen Kredit
finanziert. Glaubt mir, die 2,50€ pro Person sind sehr
gut angelegt gewesen. |
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Der Betreiber des Museums Horst
Wrobel muss genial sein, denn die Segnung der Kirche war
ein Geniestreich. 1995 war der Patriarch von Moskau und
der ganzen Rus Aleksij II zu einem Staatsbesuch in
Deutschland. Er war so was wie der Papst der
Russisch-orthodoxen Kirche. Wrobel schaffte es, dass
dieser russische Kerl nach Gifhorn kommt und seine
Kirche segnete. Respekt mein Lieber.
Foto - im Kellergeschoss der Kirche gab es prachtvolle
sakrale Gegenstände zu sehen. |
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Foto - Blick auf die Ikonenwand.
Dahinter befindet sich der Altarraum. Den Altar dürfen
nur die Gläubigen sehen und das auch nur während des
Gottesdienst, wenn die so genannte Königstür zum
Altarraum offen steht. |
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Wie üblich bei der
Russisch-orthodoxen Kirche, waren auch hier die Ikonen
vergoldet. |
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Die Stabkirche war der Hammer. Sie
erinnerte uns beide ein wenig an unsere Kindheit, wo wir
in der Glotze regelmäßig russische Märchenfilme zu sehen
bekahmen. |
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Das nächste Bauwerk stammt im
Original aus der Ukraine. Der Nachbau, die Mühle
Natascha wurde 1988 fertig gebaut. |
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Das Erdgeschoss ist komplett im
Blockhausstil gefertigt. Im Inneren ist die Mühle
komplett eingerichtet. |
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Das Backhaus Anno 1983 ist der
Nachbau eines typischen Niedersachsenhauses. Im Inneren
befindet sich eine Kneipe. |
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Das Ding ist der Wohntrakt der
Rossmühle. Auch sie ist ein Replikat. Die Rossmühle
wurde früher mit Pferden angetrieben, die den lieben
langen Tag im Kreis laufen mussten. |
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Perfektion bis ins Detail. |
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Die Windmühle Irini ist ein Nachbau
einer Mühle von der Insel Mykonos, wie es sie noch heute
dort gibt. |
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Über das Museumsgelände fließt die
Ise, die hier zum 5ha großen Mühlensee ausgebaut wurde.
Mein lieber Mann, die haben dort echt was auf die Beine
gestellt. |
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Ja ja, du mich auch.  |
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Auch der Spanien gehört zum Kreis
der Auserwählten mit der "Moli de Tramuntana", einem
Nachbau einer Windmühle von der Insel Mallorca. |
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Ganz am westlichen Ende des
Mühlenmuseum steht die Mühle aus Fontvieille in der
Provence, Frankreich. Sie ist am Nachmittag extrem
schwer zu knipsen, da hier schlicht weg kaum Platz
vorhanden ist, bzw. man von der anderen Seite volles
Gegenlicht hat. |
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Links die portugiesische, rechts die
griechische Mühle. Da scheint wohl mal einer vom anderen
abgeguckt zu haben. |
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Am Mühlensee entdeckten wir diesen
jungen Biber. |
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Das Internationales Wind- und
Wassermühlen Museum war wunderschön, die Außenanlagen
sehr gepflegt und die Anpflanzungen auf das jeweilige
Thema abgestimmt. Auch wenn es sich bei den meisten
Gebäuden um Nachbauten handelt, finde ich das Ganz
gelungen und auf jeden Fall eine Reise wert. Wir werden
irgendwann einmal wieder kommen, denn in Gifhorn gibt es
noch viel mehr zu sehen. Für uns wäre es dann
wahrscheinlich besser, hier ein Wochenende zu
verbringen. |
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Der Glocken-Palast, steht gleich
neben dem Mühlenmuseum, aber dort wollte man uns heute
nicht rein lassen. Jo am Eingang stand ein Schild, dass
heute früher geschlossen wäre. Jo und das an einem
Samstagnachmittag gegen 15.00Uhr. Im Internet war nix
angekündigt. Egal, wir wollen ja eh mal wieder kommen.
Für uns war damit der Ausflug beendet und wir machten
uns auf den Weg Richtung Heimat. Der tag war ein voller
Erfolg. |
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