Tour durch den Westen der USA im Herbst 2017
08.10.2017 - 15.Tag Museum of Glass
Von Raymond fuhr ich weiter nach Westen, denn ich wollte wieder an die Küste. Noch am Stadtrand von Raymond rief ich Martina an um ihr von dem schönen Ort und all den Figuren zu erzählen. Ich sagte zu ihr, dass wir hier beide einmal gemeinsam her müssen.
Martina fragte mich, was ich so vorhabe und wie es mit Albuquerque ausschaut. Ich erzählte ihr, dass ich an der Küste weiter nach Norden will und dann vielleicht nach Albuquerque, denn ich habe ja noch zwei Wochen Zeit. Meine Liebste machte dann etwas ganz Böses, sie holte mich auf den Boden der Tatsachen zurück und meinte, dass ich schon zwei Wochen hinter mir hätte und nur noch eine Woche vor mir. Hmmm kann ich gar nicht glauben. Ich habe so in den Tag hinein gelebt, dass ich das Gefühl für die Zeit verloren hatte. Schuld ist natürlich auch das Schlafen ohne Maske.
Nach dem Telefonat grübelte ich und bekam einen Anfall von Panik. Ich begann zu rechnen. In meinem Kopf waren viele Zahlen und alle durcheinander. Ich hielt an und nahm mein Navi um diverse Entfernungen zu checken. Oha Albuquerque ist bannig weit weg. Ich habe gleich mal da zwei Nächte storniert, denn ich glaube nicht dass ich das schaffen werde. Ja ok schaffen könnte ich das wenn ich wollte, aber wollen will ich auch nicht. Die anderen Nächte dort habe ich noch nicht storniert. Vielleicht bekomme ich ja noch Grappen im Kopp und mach dahin.
Dann guckte ich wie es mit den Entfernungen zu anderen Wunschzielen und zurück nach Los Angeles ausschaut. Also Colorado und die Berge kann ich wohl auch vergessen, das Gleiche mit dem Grand Teton und den Bergen rund um Salt Lake City.
Ich drehte meine Karre um und fuhr in Richtung Tacoma. Martina rief ich dann noch einmal an um ihr zu sagen, dass sie mir einen mächtigen Schreck verpasst hat und ich die Tour entlang der Küste abgebrochen habe und auf dem Weg nach Tacoma bin.
Für mich war das die beste Lösung einigermaßen gesittet wieder nach Los Angeles zum Flughafen zu kommen. Wäre ich über den Regenwald nach Seattle gefahren, würde ich da frühestens morgen Abend ankommen und selbst das war bei meiner Trödelei nicht sicher. Dieser Urlaub war bisher komplett anders als sonst. Ich war total entspannt und genoss regelrecht. Auf große Strecken fahren hatte ich Null Bock.
Während der Fahrt nach Tacoma guckte ich nur so aus Spaß wie das Museum of Glass geöffnet hat. Ui Montag und Dienstag geschlossen und heute war Sonntag. Heute hatten sie bis 17.00 Uhr auf. Das Museum war ja einer der Gründe, warum ich unbedingt nach Norden wollte. Ich strich alle Sehenswürdigkeiten entlang der Route nach Tacoma und fuhr die letzten 100km in einem Rutsch durch. Foto - Museum of Glass
Museum of Glass
Die Fahrt nach Tacoma verlief ohne Probleme. In Tacoma ging es sofort zum Museum of Glass, denn die würden in einer Stunde schließen. Um ein Nachtquartier wollte ich mich danach kümmern.
Museum of Glass
An der Kasse saßen zwei wunderschöne junge Damen, die mir die 15,-$ Eintritt abknöpften. Och ich hätte mir die Mädels gerne genauer angeschaut, aber ich wollte auch die Ausstellung sehen. Ja, andere Sorgen hatte ich nicht.
Museum of Glass
Die Exponate in der aktuellen Sonderausstellung stammen alle von Albert Paley, der wohl bekannteste Kunstschmied der USA. Er kam irgendwann auf die Idee Stahl mit Glas zu kombinieren. Die hier gezeigten Werke entstanden in Zusammenarbeit mit Glaskünstlern vom Museum of Glass.
Museum of Glass
Wegen dem Zeitdruck hatte ich am Anfang Probleme, mich auf die Werke zu konzentrieren, aber das gab sich dann.
Museum of Glass
Ich finde Paley hat Recht, Stahl und Glas passen wirklich zusammen.
Museum of Glass
Eine Halle gab es dann Vasen, Gefäße und Pokale von James Mongrain zu sehen. Mongrain ist ein Glaskünstler aus Seattle. Er arbeitet als Künstler im Museum of Glass.
Museum of Glass
Die Werke wurden von Mongrain im Venezianischen Stil gefertigt. Das bedeutet Mund geblasen und sehr detailliert.
Museum of Glass
So richtig meins waren diese Glasdingens nicht. Sie wirkten extrem kitschig auf mich.
Das hier ist Teil der Kids Design Glass Collection. Diese Glaskunst ist für Kinder gemacht und soll ihre Fantasie anregen.
Das Ding schimpft sich "Zahnsocke". Ich glaube mir fehlt es an Fantasie.
Als ich im Hot Shop ankam waren die schon in den letzten Zügen. Wie man sieht waren hier so gut wie keine Zuschauer. In den Ausstellungsräumen war ich die ganze Zeit einziger Gast, zusammen mit einem Aufpasser vom Museum. Fand ich lustig, denn der junge Mann musste die ganze Zeit hinter mir her dackeln.
Museum of Glass
Im Hot Shop kann man erleben, wie Glaskunst entsteht. Die geschaffenen Werke landen entweder in einer Ausstellung im Museum oder gehen in den Museumsshop, wo sie gegen richtig Kohle verhökert werden.
Am Ende ging ich dann noch in den Shop und guckte nach einem Mitbringsel für meine Liebste.
Passend zum Herbst gab es Kürbisse und andere Früchte. Das was mir gefiel passte nicht zu meinem Geldbeutel und das was ich hätte zahlen wollen, war nicht nach meinem Geschmack. Bin ich halt ohne was zu kaufen gegangen.
Museum of Glass
Der Burger kostete "nur" 175,-$. Ich glaube der war nicht mehr frisch.
Museum of Glass
Natürlich schaute ich mir auch noch die Werke außerhalb des Museums of Glass an. Foto - Fluent Steps
Museum of Glass
Der Water Forest kenne ich schon seid Jahren und mag ihn immer noch gerne angucken. 
Museum of Glass
Im Gegenlicht der Sonne hatte ich den Water Forest auch noch nicht.  
Museum of Glass
Das Gelände des Museum of Glass ist ein begehrter Ort für Fotoshootings. Ich nutzte die Gunst und hielt mit meiner Kamera auch drauf.
Die Süße musste für ihre Mama posieren, die mit dem Handy Modelfotos von ihrer Tochter machte.
Tja hätte mir jemand noch vor drei Stunden gesagt, dass ich heute noch ins Museum of Glass gehe, dem hätte ich einen Vogel gezeigt. Eh ich war an der Küste auf dem Weg nach Norden.
Museum of Glass
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