Tour durch den Südwesten der USA Sommer 2008
25.07.2008 - 4. Tag Grand Canyon National Park North Rim
Heute wollten wir zum North Rim des Grand Canyon, genauer gesagt zum Toroweap Point. Wir machten uns von Kanab aus früh auf den Weg, denn wir hatten 60 Meilen Schotterpiste vor uns, die wir später auch wieder zurück müssen. Beim reinfahren in die Wüste standen schon Warnschilder, dass man die nächsten 60 Meilen keine Hilfe erwarten könne ...na toll, was soll´s wir fuhren weiter. Nach 10 Meile begann unser Auto Warntöne abzugeben und die Reifenkontrollleuchte blinkte. Ich öffnete die Fahrertür um auf die Reifen auf meiner Seite zu schauen und hörte dabei ein Zischen. So ein Mist, wir drehten sofort um und gaben Gas, denn die Piste war sehr sehr mies und wir hatten nur ein Notrad als Ersatzrad mit, was diese Piste nicht überstehen würde. 1,5 Meilen vor der Teerstraße mussten wir dann doch den Reifen wechseln., was wir ohne Probleme meisterten. Und wie zum Hohn, direkt an der Auffahrt auf die Teerstraße stand ein riesen Reklameschild von "Kanab Tire". Wir also zurück nach Kanab zu Kanab Tire und ließen den Reifen für 25$ inklusive großzügigen Trinkgeld flicken, denn die machten das sofort innerhalb einer viertel Stunde. Ich plauderte noch mit dem Monteur, der mir erzählte, dass sie täglich Reifen flicken, von Leuten die die Toroweap Point Road fahren. Sie ist die schlechteste Piste in der Gegend. Aha deshalb auch das Reklameschild...grrrr.
Kanab Tire
Ja was machen? Auf noch einen Platten hatten wir keine Lust. Die Piste war gar nicht so schlecht, und sie war auch frisch gegradet. Problem waren die unzähligen spitzen und scharfkantigen Steine, die auf den felsigen Abschnitten lagen und die nur eine Möglichkeit hatten, rein in den Reifen oder zerbröseln. Und dann hatten wir einfach den falschen Reifentyp auf unseren Felgen. Martina wusste nicht, was Toroweap Point ist, ich erzählte ihr davon. Wir grübelten 60 Meilen hin und dann 60 Meilen zurück und das wegen paar Fotos von einem zugegeben beeindruckenden Canyon??? Ist wie bei der Diskussion um Little Finland, nur dass hier die Road viel viel besser war und man entlang der Road schon viel zu sehen bekam. Wir entschieden uns gegen den Toroweap Point und waren ehrlich gesagt nicht einmal traurig darüber. Klar fahren wir weiter unpaved, sonst sehen wir ja nix aber die Piste nöö, da gibt's dann doch genug anderes zu sehen. Tja Grand Canyon der offizielle North Rim stand noch auf unserer Wunschliste, also machten wir uns auf den Weg dahin. Schon entlang des Highway 89A gab es viel zu sehen und es machte Spaß dort zu fahren. Verkehr war so gut wie keiner...hmmm komisch, sehr komisch.
Blick von einem der Viewpoints entlang des Highway 89A
Highway 89A
Wie auf all unseren Reisen bringen wir Geschenke der Natur mit nach Hause. Irgendwann sperren die uns nochmal ein. Martina nutz die Mitbringsel für unsere Weihnachtsgestecke zu Hause.
Die Fahrt zum North Rim zog sich mächtig hin und die Bewölkung nahm wie angekündigt zu. Am North Rim angekommen, mussten wir zu unserem Glück feststellen, dass hier wenig Touristen unterwegs waren. Begrüßt wurden wir von den üblichen Verdächtigen.
Im Februar waren wir am South Rim des Grand Canyons, der uns wenig überzeugte...halt ein großes Loch. Die Nordseite liegt viel höher und ist im Winter wegen der Schneemassen immer gesperrt. Einen Nachteil hat die Höhe, die Wolken stauen sich hier, was auch heute der Fall war. Damit waren sehr gute Fotos schon mal gestorben. Zu allem Überfluss verabschiedete sich auch noch unser 17-85 Objektiv. Wir hatten jetzt nur noch das 10-22 und das 70-300. Wir grübelten, was wohl als nächstes kommen würde und kamen zu der Meinung, dass es nur noch besser werden kann. Die Fotos haben mich selbst nicht wirklich überzeugt.
Grand Canyon National Park North Rim
Der Bright Angel Point ist nur was für schwindelfreie Leutchen, er ist ein frei stehender Felsen, der über eine kleine Brücke zu erreichen ist. Auf Grund der Wolken wirken die Fotos leider etwas farblos und strahlen nicht.
Bright Angel Point
Wir liefen den Loop mit diversen Viewpoints ab.
Bright Angel Point
Aussichtspunkt unterhalb des Visitor Centers, auch dieser ist über eine kleine Brücke erreichbar.
Grand Canyon National Park North Rim
Vor dieser Kulisse machten wir unser Mittagspicknick bei 30 Grad im Schatten.
Grand Canyon North Rim
Es gab Pizzareste von gestern Abend, und wie man sieht wurde das Wetter besser.
Wir fuhren weiter zum Point Imperial. Und jetzt begann endlich unsere Glückssträhne. In dieser Ecke des Grand Canyon waren weniger Wolken und die Aussicht grandios.
Point Imperial
Point Imperial Blick auf Mount Hayden
Point Imperial
Der North Rim hat uns viel besser gefallen wie der South Rim. Es war hier grüner und trotz der Hochsaison war wenig los und kaum Leute zu sehen. Langsam fragten wir uns wo all die Touristen denn nun sind. Das war ein wunderschöner Ausflug. Wir machten uns jetzt auf den Weg zu weiteren Abenteuern.
Kaibab Plateau auf dem Weg vom Grand Canyon zum Highway 89a
Grand Canyon North Rim
Dann erlebten wir unseren ersten Regenschauer in den USA, wobei es mehr genieselt hat...hmmm gibt's das Wort Nieselschauer?...egal. Die Stimmung war eigenartig, durch ein Wolkenloch schien die Sonne.
Waldbrandgebiet auf dem Kaibab Plateau, leider sieht man sowas immer mal wieder. Nicht immer trägt der Mensch die Schuld an den Bränden. Das Land hier ist riesig und man muss es gesehen haben um diese Größe zu begreifen. Viele Brände entstehen durch Blitzschlag und da die fernab jeglicher Zivilisation ausbrechen ist es nicht ganz einfach sie zu löschen. Wasser gibt es oft gar nicht oder muss per Flugzeug oder Hubschrauber zum Löschen ran gebracht werden. Weitere Probleme bereiten der Borkenkäfer und ein Pilz. Alles zusammen ist tödlich für die Bäume und nur das Feuer kann da helfen, weshalb man in den USA inzwischen zu dem Entschluss gekommen ist, auch mal brennen zu lassen.
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