Tour durch Florida USA im Februar 2019
06.02.2019 - 5.Tag The Ringling
Unser nächstes Ziel war Marie Selby Botanical Gardens. Auch hier waren wir schon öfter, aber wir lieben den Garten und vor allem deren Orchideenschau. Unterwegs holten wir uns für 10,-$ Mittagessen bei Publix. Am Parkplatz von Marie Selby Botanical Gardens gab es einen Picknick Platz wo wir gegessen haben. Wir hatten drei Sorten Salate, Hähnchenbrust und Kartoffelspalten. Wir haben natürlich nicht geschafft das alles aufzuessen. Macht nix, das gibt es dann zum Abendbrot.
Jo wir sind dann zur Kasse von Marie Selby Botanical Gardens gegangen und sahen da einen Hinweis, dass das Conservatory diese Woche wegen Umgestaltung geschlossen ist. Hmmm, das Conservatory ist der Bau in dem sich die Orchideenschau befindet, also der Teil weswegen wir hier immer wieder her fahren. Der Garten ist zwar Klasse, aber ohne Orchideen wollten wir dann doch nicht da rein.
Für uns war das absolut kein Problem, denn seit Jahren habe ich das Ringling auf dem Plan, welches nur paar Minuten entfernt liegt. Ich hatte eh schon gegrübelt, ob wir beides machen, oder nur das Ringling oder nur den Garten. Beides wäre mächtig teuer für einen Tag. Ok, wir können uns das leisten, müssen aber trotzdem nicht mit dem Geld um uns schmeißen. Na jedenfalls, wir sind dann zum Ringling gefahren.
Der Parkplatz des Ringling war schon mal von der Größe her beeindruckend. Gott sei Dank war er eher leer, denn so waren wir sicher, dass die Besucher sich da nicht gegenseitig auf den Füßen rum trampeln.
The Ringling
Klar hatte ich mich schon mal mit The Ringling beschäftigt, denn sonst wäre es nicht in unserer POI Liste, aber trotzdem wusste ich nicht wirklich, was mich da erwartet. Daher waren wir an der Kasse auch kurzzeitig ratlos. Wir entschieden uns dann für die 25,-$ Tickets pro Person ohne Besichtigung des Wohnhauses. Es ging uns da nicht um den Preis, sondern um die Vermeidung einer Reizüberflutung. Ich habe zwar kein Alzheimer wie ursprünglich diagnostiziert, aber wegen der langen Fehlbehandlung habe ich doch hin uns wieder ein paar Probleme. Zu viel strengt mich an und ich nehme am Ende nichts mehr auf. Dann ist es auch noch verboten im Haus zu fotografieren, was in meinem Fall fatal ist, denn ohne Fotos ist bei mir alles schnell wieder vergessen. Es gibt leider immer mal wieder Tage im Urlaub, wo ich nur Dank der Fotos und der Tonaufnahmen weiß, was wir so erlebt haben. Foto - Circus Museum
The Ringling
Als erstes gingen wir in das Circus Museum. Ich muss dazu sagen, dass mich das Thema Zirkus eigentlich nicht interessiert und ich Zirkus weder Zuhause mit der Ollen noch den richtigen Zirkus mag. Ich könnte mir auch nicht vorstellen mal in einen Zirkus zu gehen. Jo und ich gehe jetzt in ein Museum voll mit dem Kram.
Im Circus Museum gab es originale Requisiten, Fahrzeuge, Garderobe und was weiß ich nicht alles vom Zirkus Ringling zu sehen. Wie erwarte war das nicht so meins. Ja wie soll ich das erklären, Zirkus ist für mich nur Fassade. Keine Ahnung wie ich das anders erklären soll.
The Ringling
Wir gingen dann in einen Raum, wo die Parade des Zirkus Ringling im Modell nachgebaut war. Das war dann echt beeindruckend, denn da begriff ich, was die damals für ein Tamtam veranstaltet haben und Werbung für ihren Zirkus zu machen. Die Parade zog immer durch den Ort, wo der Zirkus gastierte. Die Größe der Parade war definitiv etwas richtig Großes.
The Ringling
Die Modelle sollen ein Abbild der alten Originale sein. Es war der Hammer, was die da für einen "Zirkus" veranstaltet haben und selbst die Tiere verkleidet haben. Ja es war eine andere Zeit. Ich bin kein Tierschützer, aber trotzdem halte ich nix von Tieren im Zirkus. Bei uns paar Dörfer weiter gibt es einen Elefantenhof, wo ehemalige Zirkuselefanten leben. Die erzählen immer wie gut es den Tieren da geht. Elefanten in Norddeutschland? Stimmt klingt nicht wirklich glaubwürdig. Lassen wir das Thema.
The Ringling
Wie gesagt, die Parade war gigantisch. Die Anzahl der Tiere und Menschen die Teilnehmer dieser Parade waren, schien unendlich zu sein. Da kam bei mir natürlich die Frage nach den Kosten und der Logistik auf.
The Ringling
Die Frage der Logistik wurde schnell erklärt. Auch dafür gab es ein Modell, welches deutlich machte, was damals abging. Die Ringlings besaßen ganze Züge, die den kompletten Zirkus quer durchs Land brachten.
The Ringling
Eine weitere Anlage war das Modell des kompletten Zirkus mit allem drum und dran, so wie der Zirkus damals auf einem Festplatz aufgebaut wurde. Das Foto hier zeigt nur einen kleinen Ausschnitt von dem Ganzen. Anders als wir das heute kennen, bestand der Zirkus aus mehren Zelten in denen Attraktionen gezeigt wurden. Dann gab es Zelte für die Tiere, Essenzelte für die Belegschaft und und und.
The Ringling
Dieses Foto zeigt einen kleinen Ausschnitt vom Großen Zirkuszelt.
The Ringling
Foto - Wagon des Zirkusdirektors
The Ringling
Foto - so reiste damals der Chef
The Ringling
Foto - originale Fahrzeuge von Ringling Zirkus.
The Ringling
Nach all dem Zirkus wollten wir uns draußen ein wenig umschauen. Vom Garten haben wir etwas mehr erwartet. Nee, das war da nicht hässlich, aber bei dem Prunk, den wir da sonst zu sehen bekamen, war der Garten eher eine schlichte Parkanlage. Einzige Besonderheit war der Pool (Foto).
The Ringling
Das Haus der Ringlings war dagegen etwas besonderes. Ich stand da und guckte. Ich stehe normal nicht so auf Schnörkel, aber die Hütte gefiel mir. Foto - Ca 'd'Zan
The Ringling
Wir hätten auch in das Ca 'd'Zan gehen können, haben aber wie oben schon erklärt darauf verzichtet. Vor Ort haben wir nicht einen der Besucher dort rein gehen sehen. Die Museumswärter standen draußen und langweilten sich.
The Ringling
Bei dem schönen Wetter hatten wir Appetit auf ein Eis. Ja ich weiß, dass ich Eis nur schlecht vertrage, aber ein kleines Eis ist ok. Ein kleines Stangeneis aus der Kühltruhe kostete 4,-$ pro Stück. Man(n) gönnt sich ja sonst nix.
Wir dackelten dann auf dem riesigen Gelände weiter zum Museum of Art.
The Ringling
Im Museum of Art waren wir überrascht, denn wir sahen originale alte Ritterrüstungen, die John Ringling angekauft hat. Ich mag so etwas, aber hier nach Florida passte das überhaupt nicht, so unsere Meinung.
Das John and Mable Ringling Museum of Art war ursprünglich das rein private Museum der Ringlings. John baute das Museum um all die Kunstschätze die er in der Welt aufgekauft hat angemessen zu lagern und zu präsentieren. Erst nach dem Tod seiner Frau ließ John die Allgemeinheit seine Schätze besichtigen.
Foto - der Innenhof des John and Mable Ringling Museum of Art war wunderschön.
Das Museum of Art hat mehrere Ausstellungsbereiche. Auch hier waren wir der Meinung, dass die werke einfach nicht hier her gehören. Man kommt sich vor wie im alten Europa, befindet sich aber gerade in Florida. Ja keine Ahnung wie ich das erklären soll, es war halt komisch.
John Ringling war einst einer der reichten Männer der USA und das nur durch das Betreiben eines Zirkus. Richtig vorstellen kann ich mir das immer noch nicht. Wie gesagt, er kaufte alles auf, was Wert hatte und holte es in die USA. Während der Weltwirtschaftskrise bekam auch John finanzielle Probleme. Als er starb warteten jede Menge Gläubiger auf ihr Geld. Erbe des Ringling war der Staat Florida. Am Anfang kümmerte sich eine Stiftung mehr recht als schlecht um das Anwesen inklusive all der Kunstwerke. Später nahm dann der Staat die Geschichte in seine Hände und lässt das Ringling heute durch die Florida State University betreiben. Das Ringling ist heute das staatliche Kunstmuseum Floridas.
Die Kunstwerke im Innenhof des Museum of Art sind alles Repliken.
Jo und wir waren hier.
 
Die Gemäldegalerie war gigantisch. Bei mir machte sich wie oben angesprochen die Reizüberflutung bemerkbar. Ich ging da durch, mochte aber nichts mehr aufnehmen.
Nur vereinzelt schaute ich mir einiges an, wie dieses auf dem Foto.
Ja wir sind immer noch in Florida und nicht in einem alten Schloss, einer Burg oder einer alten Kirche. Das waren sicherlich alles tolle Werke, aber ...egal.
Die letzte Galerie mit Gemälden ließen wir dann aus. Wir hatten genug gesehen.
Im Visitor Center gab es dann noch eine kleine Ausstellung mit Werken aus Glas. Wir mögen Glas, aber ich hatte Schwierigkeiten mich darauf einzulassen.
Das Ringling war interessant und ich bereue nicht mir das mal angeschaut zu haben, aber noch einmal muss ich da nicht hin. Am Besten gefiel mir das Ca 'd'Zan, und der Außenbereich des Museum of Art. Mir ist klar, dass ich mit meinem Geschmack und meiner Meinung wohl in der Minderheit stehe, aber das ist halt so. Ich war schon zig mal in Kalifornien und wer weiß wie oft bin ich an Hearst Castle vorbei gefahren. Da weiß ich was mich erwartet und deshalb fahre ich da nicht hin. Das hat absolut nix mit Kunstbanause zu tun, denn inzwischen interessiert mich einiges aus dem Bereich Kunst. Es ist eine Frage des Geschmacks, mehr nicht. Jo nun wisst ihr was ihr da zu sehen bekommt. Wer mag und Interesse hat, der sollte da unbedingt mal hin und der Rest geht lieber mit mir raus in die Natur.
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