Tour durch Florida USA im Februar 2019
02.02.2019 - 1.Tag Flug Hamburg Via München nach Miami
Nee was war das wieder für eine scheiß Nacht. Der Alte lag um 1.00 Wach, um 2.00, um 3.00 stand er auf um spazierte durchs Haus, um keine Spur von Pennen und kurz nach 5.00 Uhr war das Maß voll und ich stand auf. Keine Ahnung, was mich jetzt schon wieder genervt hat. Nee, aufregt wegen dem Urlaub. Nöö, das ist schon laaange vorbei.
Vielleicht war es das Wetter, jo wir hatten welches. So arm sind wir im Osten auch wieder nicht. Die Spinner vom Wetterdienst hatten für heute früh Schneefall voraus gesagt, eh aber nicht wenn wir nach Hamburg fahren müssen. Ich Trottel schaute mir dann am frühen Morgen auch endlich mal das Wetter entlang der A24 an und bemerkte erst da, das der Schnee dort gar nicht lang wollte.
Kurz nach 6.00Uhr machten wir uns dann auf den Weg. Wegen der blöden schlaflosen Nacht bekam ich RLS vom Allerfeinsten. Was kennt ihr nicht? Seid froh. Umgangssprachlich Zappelbeine. Ja liest sich lustig. Komisch, ich muss nicht lachen und glaubt mir, meine Family auch nicht. Ich dachte immer, jetzt wo der Bauch nicht mehr stört ist Schluss mit der Zappelei. Aber nix da, das wurde in den letzten Monaten schlimmer. Die Parkinsonpillen helfen auch immer kürzer. Laut Ärztin soll ich die ja alle halbe Jahr mal kurz absetzen, weil sie danach wieder besser wirken würden. Ich habs versucht...immer wieder und bin fast durchgedreht, weil die Knochen nachts im Bett wandern wollten. Egal, genug gejammert. Jetzt beginnt der Urlaub.
Auf der A24 war gar nix los und auf dem Hamburger Flughafen sah es ähnlich aus. So gefiel uns das. Den üblichen Kram am Flughafen hatten wir in nicht mal einer halben Stunde hinter uns und wackelten langsam zum Gate. Nach einem pünktlichen Borden hob die Kiste auch noch früher als geplant ab Richtung Weißwurst und Lederhosen.
Nach einer halben Stunde in der Luft ging es mir ganz plötzlich dreckig und nicht nur Martina bekam Angst. Ich spürte hinter dem rechten Auge einen stechenden Schmerz. Meine rechte Gesichtshälfte war extrem berührungsempfindlich. Es tat mir weh auch nur die Augenbrauen zu berühren. Ich war ratlos und stöhnte wegen dem Schmerz der nur ganz allmählich etwas nachließ. Martina meinte, dass ich in München auf dem Flughafen zu einem Arzt gehen soll. Ich fand die Idee nicht so gut weil keine Zeit war. Wir gingen dort zur Apotheke und kauften Paracetamol. Jo stärkeren Kram darf ich seit der OP normal nicht mehr nehmen. Es gibt da paar Ausnahmen mit gutem Stoff, aber den gibt es nur auf Rezept und meine Notfall Pillen lagen im Koffer. Die Hübsche an der Kasse wollte mir den Gebrauch von Paracetamol erklären, worauf ich sie anranzte und sagte, dass ich mich damit auskenne. Ich riss sofort die Packung auf und schluckte zwei Dinger. Die war geschockt, meine Martina auch, denn neben der Unfreundlichkeit zitterte ich auch. Ja Sorry, ich hatte Aua und war doch kurz vom Abnippeln.
Nach etwa drei Stunden war der Spuk vorbei. Keine Ahnung was das für'n Scheiß das war. Ich kann mich aber erinnern, dass ich so etwas schon einmal vor längerer Zeit hatte, aber bei weitem nicht so heftig.
In München hatten wir nur 1.15 Stunde Aufenthalt. Nee das reicht, von Eile keine Spur. Als wir am Gate ankamen, begann da gerade das Borden.
Die Premium Economy von Lufthansa im A380 gefiel uns auf Anhieb. Alles recht großzügig und mit genügen Privatsphäre. Schon gestern Abend konnte ich sehen, dass diese Abteilung im Flieger nicht voll sein würde. Wir nutzen das gleich aus und Martina setzte sich in die Mittelreihe. So hatten wir jeder zwei Sitzplätze für uns. Was man mit zwei Plätze will? Weiß ich doch nicht. Hab da meinen Laptop und die Kamera gelagert.
Das Personal im Flieger machte von Anfang an einen guten Eindruck. Ich hielt Ausschau nach der Zicke, aber fand das Luder nicht. Eventuell treibt die sich ja in der Holzklasse rum. Da hatte ich nun überhaupt keinen Bock sie zu suchen.
Kurz nach dem pünktlichen Start in München, begannen die Flugbegleiter mit dem Service. Ich war immer noch argwöhnisch. Nicht dass sich die Ziege hinter einem Lächeln versteckt und nur auf eine günstige Gelegenheit wartete. Die lächelten alle ohne Ende. Dann kam eine zu mir, ich zückte meinen Saufnapf und fragte ob der ein Problem wäre. Ja so was frag nach Zwischenfall von vor zwei Jahren. Ich sagte ihr, dass ich keine warmen Getränke mag und da eh nur 350ml reinpassen. Sie machte mir artig Eis mit rein und füllte den Edelstahlbecher randvoll mit Coke Zero. Nee was war das Mädel nett. Foto - In Bayern lag ein wenig Schnee
Zum Mittag gab es Gulasch oder Frischkäsenudeln. Da ich mit Fleisch nix mehr anzufangen weiß, wählte ich die Nudeln mit Frischkäsesoße und Martina griff zum Rindergulasch. Das Essen war vorzüglich, für mich natürlich viel zu viel.
Beim Abräumen fragte mich ein männlicher Flugbegleiter, ob mit meinem Essen etwas nicht stimmt. Ich sagte nein, alles sehr gut, aber ich kann aus anatomischen Gründen nicht mehr essen. Ich erzählte ihm kurz von der OP und wie gut es mir jetzt geht. Er fragte dann, ob ich von dem Bisschen wirklich satt wäre. Ich sagte ja, mir geht es prächtig. Ich hatte aber noch eine Bitte, ich muss öfter essen als andere, brauche dafür aber nur Kleinigkeiten. Chips und Brezeln sind nicht gerade gesund, aber falls er mir noch welche von den kleinen Tüten bringen würde, hätte ich einen angenehmeren Flug. Kurze Zeit späte brachte er mir fünf Tüten. Ich Dussel habe normal immer paar Kekse dabei, aber heute gar nix. Er war mein Retter und damit auch kein Ziegenbock. Foto - Grönland
Von Anfang an verlief die Route extrem nordwärts. Wir flogen mitten über Großbritannien und obendrein auch noch über Grönland. Mir war klar, dass da mal wieder irgendwo ein Wind pustete. Über Grönland hatte ich Glück, denn da waren nur wenige Wolken, die da sinnlos am Himmel trieben. Foto - Grönland
Hin und wieder döste ich ein wenig vor mich hin, aber richtig schlafen war nicht drin. Die freundlichen Flugbegleiter strolchten immer wieder durch die Gänge und verteilten feuchten Kram an die Durstigen.
Dagegen war die Flugroute sehr eigenartig. Wir flogen über Montreal und dann westlich von New York und Washington vorbei. Wir waren ja nun schon paar mal in Florida, aber so weit westlich hatten wir es auch noch nicht. Der Jetstream, der wohl Schuld an dem Umweg war, muss ordentlich von hinten geschoben haben, denn anders lässt es sich nicht erklären, dass wir lauf Bordcomputer früher landen würden.
Wie ich schon erwähnte, mochten wir den A380 wegen der vielen Leute nicht. Eins steht fest, bei dem wackelt nix in der Luft, er ist sehr leise und auch sonst geräumiger. Also in Verbindung mit Premium Economy, würden wir wieder damit fliegen, vor allem wenn der Preis stimmt. Foto - Grönland
Was ich unbedingt erzählen muss. Martina sitzt ja in der Mittelreihe, neben ihr ein Platz frei, dann ein Pärchen. Er so um die 65, aber der Lack noch in Ordnung, sie blonde lange Haare und auch sonst sehr nett. Sie war sehr schwer einzuschätzen, aber definitiv viele Jahre Jünger als er. Die Beiden waren die ganze Zeit am Rummachen. Was, woher ich das weiß? Na weil ich doch ein Spanner bin, oder meint ihr ich sitze im Flieger wegen der frischen Luft am Fenster? Also er hat ihr schön die Brust massiert und ab und an auch weiter unten...noch ein Stück tiefer, ja genau da . Ihr schien das zu gefallen denn sie hielt still, besser gesagt sie schmuste mit ihm rum. Würde mir einer erzählen, das wäre der Chef mit seiner Sekretärin, dann würde ich sagen passt.Foto - Die zweite Mahlzeit war auch lecker.
Vorhin gingen zwei hübsche Flugbegleiterinnen durch den Premium Eco Bereich und checkten mal wieder die leeren Plätze. Richtig, ein Platz fehlte. Ich konnte denen helfen, denn einem Osteuropäer gefiel es in der Holzklasse nicht mehr und setzte sich zu uns. Ganz dumm war er nicht, denn er tat es, als alles pennte...bis auf das Pärchen. Keine Ahnung was da unter der Decke abging.
Na jedenfalls, ich den Mädels gesagt, er da vorne. Ah da war sie die Quotenzicke. Wow hat die geschimpft. Danach kam sie zu mir und plauderte mit mir. Mehr war leider nicht drin, weil meine Olle uns beobachtete. Nee Spaß beiseite. Sie erklärte mir, warum sie so böse auf den wurde, der Dussel hatte nämlich vorher die Flugbegleiter gefragt, ob er sich umsetzen darf. Ja wirklich "die", in der Hoffnung, dass einer Ja sagen würde.
Wir über Gott und die Welt erzählt und sie mich gefragt, was ich da am Laptop schreibe. Ich sagte Reisebericht, Vorwort und jetzt gerade über den Flug. Ich erzählte ihr, dass ich auf der Suche nach der Quotenzicke bin und fragte ob sie mir helfen könne. Sie guckte mich fragend an, denn sie verstand nix. Hab ihr dann von einigen unschönen Erlebnissen berichtet, halt ausschließlich mit jungen Damen von Lufthansa. Sie musste lachen, fand das Verhalten ihrer Kolleginnen aber nicht lustig. Sie sagten, dass ich heute kein Glück hätte, denn das Münchner A380 Team wäre sehr klein und die sind alle nett. Sie stimmte mir zu, dass es auch am Flieger liegt, weil der eben größer, ruhiger und moderner ist.
Foto - Küste Floridas
Entlang der Ostküste hangen die ganze Zeit dicke Wolken, erst über Südflorida lichteten die sich. Foto - Links Fisher Island, rechts Miami Beach und hinten links der Hafen.
Foto - Links Miami, unten rechts der Hafen
Pünktlich landeten wir in Miami. Unsere Angst, dass die Einreise wegen der großen Anzahl an Passagiere ewig dauern würde, war unbegründet, denn Dank der großen Anzahl an Automaten ging das flott voran. Foto - Blick auf die Everglades
Der Miami Mover brachte uns zu Hertz, wo für uns ein Metallic blauer KIA Sportage bereit stand. Im Südwesten hätte ich die Karre abgelehnt, aber hier für Florida war sie sehr gut geeignet. Wir hatten schon mal so ein Auto, welches damals total untermotorisiert war und bei der kleinsten Steigung schlapp machte. Obendrein stank die Karre damals ständig nach Kupplung. Hier auf dem platten Land fuhr sich die Karre sehr gut und hatte auch einiges an Sonderausstattung.
Foto - Florida Turnpike
Unser erstes Ziel war das Baymont by Wyndham Florida City, wo wir für die nächsten beiden Nächte reserviert hatten. Pro Übernachtung zahlten wir 77,49$ was für Florida und diese Hotel Kategorie nicht wirklich teuer war. Die Hütte war sehr gut und wir damit glücklich und zufrieden. Foto - Miami
Am Abend ging es nur noch zu Walmart wo wir bei McDonalds Abendbrot gegessen haben. Das junge Ding am Tresen war mächtig durcheinander. Bestellt haben wir einen Chicken Burger, Medium Fries und zweimal Getränke. Bekommen haben wir 20 Chicken Nuggets, Medium Fries und zwei Getränke. Reklamieren haben wir uns geklemmt, weil wir damit mehr als zufrieden waren und die das eh nicht zurück nehmen dürfen. Die Nuggets waren viel zu viel für uns. Wir packten den Rest in die Kühlbox auf Eis und hatten damit etwas für den morgigen Tag.
Nach dem ersten Einkauf bei Walmart ging es wieder zum Hotel. Die Kopfschmerzen, die beim Flug nach München einsetzten, waren zwar zu ertragen, begleiteten mich aber an diesem Tag bis ins Bett. Wir fragen uns heute noch, woher der Scheiß rührte, haben aber keinen Plan.
Damit endet der erste Tag und der Olle geht ins Bett. Foto - unser Kia Sportage, der wirklich gut für diese Gegend war.
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